Mein Warum

Photo von Mathematikbüchern in einem Regal

Eine weitere Blogparade aus dem Content-Society-Sommer fragt nach meinem Warum. Helena Aberger möchte gerne wissen, was Menschen motiviert hat, sich auf die Weg in die Selbstständigkeit zu machen.

Aktuell bin ich gerade sehr aufgeräumt mit meiner beruflichen Situation. Daher nehme diese Gelegenheit sehr gerne an, um darauf zu gucken, was mich bis hier gebracht hat.

Verschlungene Wege

Es war nicht immer mein Ziel, Lehrerin zu sein. Im Gegenteil, als ich einen ehemaligen Chemielehrer wenige Jahre nach meinem Abitur traf, versicherte ich ihm, dass ich ganz bestimmt keine Lehrerin sein wollte.

Ich bin ursprünglich angetreten, die Welt zu retten. Oder jedenfalls mit meinem Chemiestudium dazu beizutragen, dass die Umweltverschmutzung ein kleines bisschen gelindert wird.

Und dann war die Forschung überhaupt nicht mein Ding. Obwohl mir das Studium Spaß machte und ich auch sehr gute Noten bekam. Aber in das akademische System passte ich auf Dauer nicht hinein.

Nach einem Durchhänger hörte ich, dass das Land Schleswig- Holstein Lehrer:innen suchte. Da konnte ich immerhin mein Wissen in Physik, Mathe und Chemie sinnvoll einsetzen.

Und dann war die Tätigkeit im Schuldienst tatsächlich überhaupt nicht mein Ding. Unterrichten gefiel mir sehr, aber die Bürokratie und das Korsett der Lehrpläne engten mich ein.

Über eine Anzeige kam ich in Kontakt mit einem Institut, das Menschen zu Coaches ausbildete. Und mein Plan war, nach dem Abschluss als Coach zu arbeiten. Eventuell nebenher noch wissenschaftliche Texte auf Englisch zu übersetzen.

Nach meiner Kündigung an der Schule stellte sich aber heraus, dass der Bedarf an Nachhilfe deutlich größer war. Vor allem in Mathe. Also war mein neuer Plan, die Zeit mit Mathenachhilfe zu überbrücken, bis mein Coachingbusiness in Fahrt käme.

Und jetzt blicke ich mehr als zufrieden zurück auf zehn Jahre als Nachhilfelehrerin.

Der Sinn ergibt sich im Rückblick

Auf meinem Weg habe ich wie nebenbei genau die Bausteine aufgesammelt, die ich für meine jetzige Tätigkeit brauche. Ich habe zu Anfang das Lernen aus reiner Freude am Lernen erlebt, als ich fasziniert immer neue Details der Chemie aufsaugte.

Als Lehrerin konnte ich verschiedene Methoden der Wissensvermittlung ausprobieren. Außerdem habe ich aus dieser Zeit einen wichtigen Einblick in das Schulgeschehen aus der Perspektive der Lehrkräfte. Oft kann ich dadurch meinen Schüler:innen Dinge erklären, die aus ihrer Sicht unfair oder schwer verständlich scheinen.

In der Coachingausbildung habe ich mich zu großen Teilen selbst sortiert. Ich habe eine große Motivation mitgenommen, meine Talente sinnstiftend und effektiv für andere Menschen einzusetzen.

Und jetzt mache ich das, was ich als Schülerin schon gemacht habe. Nur auf deutlich professionellerer Basis. Und es gibt tatsächlich in meinem beruflichen Alltag nahezu keine schwierigen Zeiten. (Bis auf die unfassbar langweiligen Tätigkeiten im Bereich Buchhaltung und DSGVO 😉)

Warum tue ich, was ich tue?

Ich bin hier, um mehr Wissen und Freude am Lernen unter meine Mitmenschen zu bringen. Kritisches Denken und eine positive Einstellung dem Lernen gegenüber werden aus meiner Sicht immer wichtiger. Über diese Zusammenhänge habe ich schon einige Blogartikel geschrieben:

An dieser kleinen Auswahl wird deutlich, wie sehr das Lernen und die Wissensvermittlung mir am Herzen liegt. Und dafür habe ich den für mich perfekten Ort gefunden.

Wie hat sich mein Warum geändert?

Zu Anfang war die Nachhilfe eine Notlösung. Menschen auf dem Weg zu Prüfungen zu begleiten, macht mir Spaß und es fällt mir leicht. Aber zu Anfang habe ich nie geplant, daraus meine berufliche Grundlage zu machen.

Ich habe stattdessen eine Weile damit gehadert. Es fühlte sich an, als sei ich mit der Chemie und dem Coaching gescheitert. Ich habe eher darauf geschaut, was nicht wie gedacht gelaufen ist. Und ich fragte mich, warum ich nicht auch mit Kaffeetasse und Keksen auf Konferenzen herumstand und mit anderen über naturwissenschaftliche Dinge fachsimpelte.

Ganz still und leise stellte sich allerdings die Mathenachhilfe als mein Ikigai heraus. Inzwischen fühlt es sich nach dem an, was ich immer machen sollte. Meine Leidenschaft für das Lernen, mein Interesse an Menschen, und der Bedarf der Welt an Wissensvermittlung kommen für mich in meinem Warum zusammen.

Wie sieht es bei dir aus?

Was ist das Warum hinter deiner Tätigkeit? Was motiviert dich und was hast du auf deinem Weg über dich und deine Werte gelernt?

Ich finde es faszinierend zu hören, was Menschen motiviert und würde mich freuen, wenn du auch an dieser Blogparade teilnimmst oder mir hier in den Kommentaren schreibst, wie es dir mit deinem Warum geht.


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