Warum sollte ich Nachhilfe nehmen?
Eigentlich ist es schade, dass einige Kinder und Jugendliche hierzulande in der Schule Probleme haben, den Lernstoff zu verstehen oder erfolgreich zu zeigen, was sie gelernt haben. Idealerweise sollte Bildung so ablaufen, dass alle nachhaltig erreicht werden. Soviel zur Theorie.
Zeitmangel als ein Grundproblem der Schule
In der Praxis findet im Unterricht lange nicht nur Stoffvermittlung statt, als Lehrerin musste ich selbst einen nicht unerheblichen Teil der Zeit für scheinbare Nebensächlichkeiten verwenden, von Organisatorischem bis hin zu Streitigkeiten. In einer Lerngruppe von in meinem Fall 20 bis 24 SchülerInnen, in manchen anderen Fällen noch deutlich größeren Klassen ist es schwer möglich, wirklich immer alle Beteiligten zu sehen, bei besten Absichten ist das Ergebnis immer ein Kompromiss. Der Lehrplan und die Termintaktung des Schuljahres sitzt allen im Nacken und irgendwann muss einfach eine Arbeit oder Klausur geschrieben werden, auch wenn manche Beteiligten vielleicht vorher eine Extraermutigung gebrauchen könnten.
Verunsicherung führt oft zu schlechten Noten
Die Kinder und Jugendlichen, die bei mir Privatunterricht erhalten, haben in den seltensten Fällen wirkliche und schwerwiegende Verständnisprobleme. Oft hat irgendwann eine grundlegende Verunsicherung stattgefunden, wo und auf welche Weise auch immer. Diese schlägt sich dann in Blockaden und Prüfungsstress nieder. Schlechte Noten führen zu mehr Frustration, Stress und Selbstzweifeln.
Was ist Nachhilfe und was ist sie nicht?
Was Nachhilfe für mich nicht ist, ist Extradrill. Natürlich ist es wichtig, routinemäßig Vokabeln zu lernen, Kopfrechenaufgaben zu lösen und ähnliches. Diese Tätigkeiten sollten aber außerhalb des Unterrichtes stattfinden, auch weil dabei eine Lehrkraft verlustfrei durch beispielsweise eine Lernapp ersetzbar ist.
So wie ich sie verstehe, ist Nachhilfe eine Kombination aus dem Auffüllen von echten Wissenslücken, dem Erklären von wirklich nicht Verstandenem und der intensiven Ermutigung des eigenen Selbstvertrauens. Genauso oft, wie ich Ahamomente beobachten darf, wenn die letzte Version einer Reihe von Erklärungen Dinge endlich klar werden lässt, kann ich an einem Gesicht erkennen, dass jemand tief innen versteht:
„Ich kann das! Ich kann lernen und dieses Fach verstehen, das ich vorher so mysteriös fand.“
Gesellschaftliche Folgen von Verunsicherung und Ermutigung
Wie viele von uns tragen eine Verunsicherung mit sich herum und wie wirkt sich das auf unser Leben und damit auf unser Umfeld aus? Wie sähe eine Welt aus, in der wir manche dieser Verunsicherungen schon frühzeitig erkennen und den betroffenen Menschen ermutigen können? So betrachtet, ist Nachhilfe mehr als nur Notenverbesserung und bessere Anpassung an unser Leistungssystem. Dann nehmen die Kinder und Jugendlichen eine positive Erfahrung mit in ihre Zukunft und im besten Fall noch das Wissen, wie sie mit einem scheinbaren Scheitern umgehen können. Ihnen stehen idealerweise mehr Möglichkeiten offen. Sollte es wieder einmal eng werden, haben sie hoffentlich mehr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
Ich kann das derzeitige Bildungssystem und den gesellschaftlichen Leistungsanspruch beklagen. Ich kann auch den Menschen, die aktuell innerhalb dieses Systems leben, meine Hand reichen und meinen kleinen Teil dazu beitragen, dass für sie der Weg ein Stück leichter wird.
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