Stolz ist nicht nur für mich ein sperriges Thema. Eine meiner Persönlichkeiten siehst du im Beitragsbild 🐭 Um diese Blogparade bin ich daher längere Zeit herum gekreist, fest entschlossen, nicht daran teilzunehmen 😉 Lorena Hoormann rief dazu auf, 100 Dinge , auf die ich stolz bin. aufzulisten. Inzwischen habe ich schon einige spannende und bewegende Beiträge gelesen und hier kommt also doch noch meine Liste 🙂
Beim Lesen der anderen Beiträge fiel mir auf, wie ähnlich wir uns sind. Vor dem eigentlichen Listicle gibt es praktisch immer noch ein paar grundsätzliche Gedanken zum Stolz an sich. Und auch diese Gedanken sind im Grunde sehr übereinstimmend. Einerseits schön, dass ich nirgends gelesen habe, dass Stolz ein „total einfaches Konzept“ ist. Andererseits denkwürdig, wie viele von uns mit ihrem Zugang zum Stolz hadern.
Was ist (für mich) so schwierig am Stolz?
Stolz an sich ist noch kein Problem. Im besten Sinne ist es dieses warme und erhebende Gefühl, wenn ich etwas gegen einen Widerstand erledigt habe, wenn ich mein Potential ausschöpfen konnte oder wenn jemand in meinem Umfeld etwas geschafft hat.
Was ich schwierig bis problematisch finde, ist wenn der Stolz kippt. Wir bewegen uns im Spektrum zwischen dem, was ich kann und gemeistert habe und dem, was nur zufällig Bestandteil meines Lebens ist. Lorena hat uns eine Reihe von Leitfragen mitgegeben. Eine davon war für mich speziell:
Auf welche Dinge, auf die du keinen Einfluss hattest, bist du stolz? (z.B. Herkunft usw.)
Lorena Hoormann
Stolz auf die Herkunft finde ich an sich noch nicht schwierig. Nur unverständlich. Warum sollte ich darauf stolz sein, wo ich geboren bin? Das war ja eine Frage des Zufalls, da hat niemand etwas „gut gemacht“. Und wenn ich woanders geboren worden wäre, sollte ich dann traurig sein?
Das ist nicht nur sinnfrei, sondern hat auch Potential zu kippen, wie gesagt. Und da muss ich nicht einmal die großen Kriege ansprechen. Da reicht es schon, an einem Fußballsamstag in die S3 zu steigen, die überraschend voll mit farbenfroh uniformierten Leuten ist.
Schwierig am Stolz ist, wenn er nicht als Freude an etwas Erfreulichem an sich stehen bleibt, sondern das Andere abwertet, das Eigene aggressiv verteidigt und vorsorglich schon eine S-Bahn voller Unbeteiligter laut in Grund und Boden singt.
Regionalstolz werde ich immer befremdlich finden. Ich bin an vielen Orten zu Hause. An jedem dieser Orte habe ich ein kleines Stück meines Herzens geparkt. Stolz bin ich auf keinen davon.
Was ist wichtig am Stolz?
Es ist eine Frage der Beziehung. Wenn ich mir selbst zugestehe, manches gut zu können und richtig gemacht zu haben, kann ich unbefangener anerkennen, was an anderen Menschen besonders ist.
Wir alle haben vermutlich das Bedürfnis, in einem gewissen Maß wahrgenommen zu werden. Aus langjähriger Erfahrung kann ich sagen, dass es nicht hilft, das eigene Licht gründlich unter einem dicken Scheffel zu verstecken.
Über die Punkte zu sprechen, die uns jeweils stolz machen, heißt nicht, dass wir überheblich annehmen, andere Menschen seien weniger wert. Es bedeutet, dass wir realisieren, wo eigentlich unser Potential liegt, das wir der Welt nicht aus falscher Bescheidenheit vorenthalten sollten.
Das macht mich stolz
Hier sind sie, meine 100 Punkte, die mich mehr oder weniger stolz machen, in der Reihenfolge, wie sie mir eingefallen sind 😀
1 bis 5
Ich habe mich entschlossen, diesen Beitrag doch zu schreiben.
Damit habe ich für heute meine Tendenz überwunden, mein Licht unter den Scheffel zu stellen.
Dies ist schon mein siebter Beitrag zu Judiths Blogparadensommer 24.
Zu meinen bisherigen Blogparadenbeiträgen habe ich sehr berührende Rückmeldungen bekommen.
Nachdem ich 2015 schon einmal eine WordPress-Seite hatte, an der ich mir die Zähne ausbiss, und nach einem genauso unerfreulichen Ausflug in die Typo3-Welt habe ich diese Webseite ohne fremde Hilfe (bis auf schriftliche Anleitungen natürlich) selbst zusammengebaut. Sie ist noch nicht ganz, wie ich sie mir idealerweise vorstelle, aber sie tut, was ich möchte.
6 bis 10
Ich habe zum Jahreskreis acht grundsätzliche Artikel geschrieben.
Außerdem habe ich acht Meditationen zum Jahreskreis veröffentlicht, auf Deutsch und auf Englisch.
2022 habe ich noch sieben Artikel zu passenden Aktivitäten gebloggt, nur der Post zum Herbstfang fehlt noch. Mit diesen Jahreskreisreihen habe ich drei lang angelegte Projekte ohne Druck von außen abgeschlossen, für mich eine echte Leistung.
Genauso habe ich dieses Jahr fristgerecht eine Reihe über das Mathematik-Abitur fertiggestellt.
Unter meiner Begleitung haben schon viele junge Menschen das Abitur, den MSA, den ESA oder Klausuren an der Uni gemeistert.
11 bis 15
In meinem Physikleistungskurs war ich das einzige Mädchen und ich habe mich nicht unterbuttern lassen.
Als meine Mutter 1987 einen C64 beim ALDI kaufte, lernte ich aus dem Begleitbuch BASIC auf eigene Faust.
Dass im Informatikkurs ein Schüler darüber lachte, und dass der Informatiklehrer mir, wie allen anderen Mädchen im Kurs, ohne Nennung von Gründen eine Drei gab, ist an mir abgeperlt. Auf deren Anerkennung war ich nicht angewiesen.
Mein Vordiplom in Chemie habe ich mit einer glatten Eins abgeschlossen.
Genauso war meine Diplomprüfungsnote insgesamt eine glatte Eins.
16 bis 20
Im Zusammenhang mit meiner Promotionsforschung lernte ich aus Büchern Fortran, weil mein Nebenbetreuer so ein Fan davon war. Er meinte, wir sollten uns nicht auf die bestehende Software verlassen, sondern die Pulverdiffraktogramme lieber mit einem selbst geschriebenen Programm auswerten. Zu der Zeit war er schon Ende 70 🙂
Ich habe in dieser Zeit Wachskristalle noch mit seinem alten Vierkreisdiffraktometer mit Messingzahnrädern und -kurbeln untersucht und vermute, dass dieses Gerät inzwischen als Antiquität im Science Museum stehen könnte.
Beim Zusammenschreiben habe ich mich über meine Doktormutter hinweggesetzt, die den Prozess immer weiter verschleppte. Sie war erst ärgerlich, dass ich an ihr vorbei meine Thesis eingereicht habe, musste hinterher aber zugeben, dass das angebracht war.
Meine Doktorarbeit wurde nicht nach dem deutschen System benotet, daher kann ich nur sagen, dass sie mit dem seltenen Urteil „with minor corrections“ durchging. Ich musste nichts nochmal drucken lassen, nur mit einem schwarzen Filzstift auf einer Handvoll Seiten ein paar Worte nachjustieren.
Als ich mit meiner Forschung und Arbeit schon lange fertig war, hing der Mitdoktorand, der vorher auf meinem Gerät gearbeitet und dabei den Laser komplett verstellt hatte, noch in der totalen Prokrastinationsschleife. Er hat unserem gemeinsamen Sponsor erzählt, er sei zu nichts gekommen, weil ich so begriffsstutzig sei und er mir angeblich alles mehrfach erklären musste 😀
21 bis 25
Durch meinen ersten Blog und eine Menge Diskussionen auf Parsimony und anderen Foren habe ich nebenbei grundlegende HTML-Kenntnisse eingesammelt.
Später habe ich das auf Codeacademy noch erweitert. Computer und Programmiersprachen faszinieren mich allgemein und meistens nehme ich an, das sei für die meisten Menschen normal. Manchmal ist mir klar, dass das nicht so ist.
Während ich das schreibe, habe ich schon 83 Blogartikel veröffentlicht. Dabei sind die Artikel aus meinen drei früheren, inzwischen gelöschten Blogs bei Twoday und Blogspot nicht mit gerechnet.
Mit deadlinesforwriters.com habe ich 17 Kurzgeschichten und 30 Flash Fics auf Englisch geschrieben.
Bei dieser Schreib-Challenge habe ich dieses Jahr ganz bewusst beschlossen, mich nicht vom Abgabetermin drängen zu lassen und ein paar Monate absichtlich ausgesetzt, als ich sehr uninspiriert war.
26 bis 30
Ich habe seit dem 27. März 2022 nur einen einzigen Tag in meinem Sprachenlernen mit Duolingo ausgesetzt.
Seit dem März 2023 schreibe ich regelmäßig Monatsrückblicke.
Ich habe das Spielen der Altflöte, Gitarre und Ukulele autodidaktisch gelernt.
Ich schneide mir seit 2020 die Haare selbst.
Inzwischen habe ich einen strukturierten Ablauf darüber, am Ende des Monats pünktlich Rechnungen zu schreiben und zu verschicken.
31 bis 35
Ein paar Menschen dachten, sie hätten Macht über mich. Ich habe ihnen ihre teuren, von mir gar nicht angeforderten Geschenke zurück gegeben und dann den Kontakt eingestellt.
Ich habe einem übergriffigen emotionalen Manipulator einen ganzen Karton Geschenke zurück geschickt.
Ein ehemaliger Schulleiter, dessen Büro Wand an Wand mit meinem Physikraum war, attestierte mir, dass er mich nicht einmal während des Unterrichts schreien gehört hat.
Mein sehr frustrierendes Projekt an der Uni Potsdam habe ich nicht auf Biegen und Brechen zu Ende geführt. Stattdessen habe ich den Zeitvertrag gekündigt.
Aus dem Loch, in das ich danach zunächst fiel, habe ich mich wieder heraus gekämpft.
36 bis 40
In dieser noch angeschlagenen Verfassung habe ich erfolgreich ein zweijähriges Referendariat an einer damals noch Hauptschule in einem eher ruppigen Vorort Hamburgs durchgezogen.
Als ich später an einer anderen Schule als Lehrerin arbeitete, bin ich trotz aller Anstrengungen mancher Schüler:innen nie in Tränen zusammen gebrochen.
Genauso wenig habe ich mir ein „dickes Fell wachsen lassen“. Ich habe ganz unzynisch diese auf Dauer für mich ungesunde Situation verlassen.
Ich arbeite inzwischen seit zehn Jahren als Nachhilfelehrerin und musste nicht ein einziges Mal Werbung machen und muss trotzdem manchmal Anfragen wegen meines vollen Terminplans absagen.
Als ich nach meiner Coaching-Ausbildung beim ersten Versuch an der praktischen Prüfung scheiterte, stand ich vor der Wahl, ob ich es überhaupt noch einmal versuchen wollte. Ich habe mich dafür entschieden und im zweiten Anlauf bestanden.
41 bis 45
Als ein Schüler aus meiner Klasse weinte, weil ein älterer Schüler ihn mit dem N-Wort bezeichnet hatte, bin ich mit ihm durch die ganze Schule gezogen und habe mir den großen Jungen zeigen lassen und mit diesem ein ernstes Gespräch geführt. Ich habe gestaunt, wie gerührt die Eltern meines Schülers darüber waren.
In den ersten Sommerferien nach meiner Kündigung als Lehrerin fragte mich mein ehemaliger Schulleiter, ob ich nicht doch ein weiteres Jahr machen könnte. Ich habe leichten Herzens Nein gesagt.
Am 7. Dezember 2019 habe ich an der Aktion »World’s Big Sleep Out« teilgenommen und in Wacken eine Nacht im Freien geschlafen. Bei der Gelegenheit hat mich sogar ein Reporter der Zeitung Hempels interviewt.
Seit 1995 lebe ich ohne Fleisch und bin bisher nicht an Eisenarmut zugrunde gegangen.
Seit 2012 lebe ich außerdem ganz ohne Tierprodukte und habe noch keine Anzeichen eines Proteinmangels. Irgendwas mache ich anscheinend richtig mit meiner Ernährungsplanung 🙂
46 bis 50
Für Tierrechte stehe ich immer wieder mit einer Hamburger Gruppe auf der Straße.
Mit einer anderen Gruppe habe ich mich eine Zeitlang für mehr Aufmerksamkeit für den Zusammenhang zwischen Tierhaltung und Pandemien eingesetzt. Einige Artikel auf der umfangreichen Webseite sind von mir.
Mit dieser Gruppe habe ich mehrere Demos organisiert.
Für diese Gruppe habe ich mich einmal von Mark Benecke interviewen lassen. Außerdem habe ich selbst sehr spannende Menschen für unseren Youtubekanal interviewt.
Als sich abzeichnete, dass der Großteil unserer Mitmenschen wirklich kein offenes Ohr für dieses Thema hat, und wir uns als sehr kleine Gruppe nur noch am Frust aufrieben, habe ich für mich vorerst einen selbstfürsorglichen Strich unter diese Tätigkeit gezogen.
51 bis 55
Mein erstes Auto habe ich mir erst mit 32 Jahren gekauft. Nachdem es 13 Jahre seinen Dienst getan hatte, habe ich es weiterverkauft und besitze seitdem wieder kein eigenes Auto. Zugegeben: Ich kann meistens auf das Auto meines Mannes zugreifen, aber auch das mache ich sehr selten.
Ich mache bewusst sehr wenig Müll und sammle manchmal sogar selbst welchen draußen auf meiner Spazierrunde.
Bei uns gibt es so gut wie keinen Lebensmittelmüll.
Anfang 2024 geriet ich wieder in das System Schule hinein. Und von Anfang an meinten der Schulrat des Kreises und seine Sekretärin, über mich und meine Zeit frei verfügen zu können, nur weil ich zu etwas Ja gesagt hatte, das sich erst im Nachhinein unerwartet ausweitete. An der Stelle habe ich bewusst Nein gesagt und mir auf die Fahne geschrieben, das auch weiterhin bewusst und so häufig wie nötig zu tun.
Obwohl mein Gleichgewichtssinn und meine Koordination signifikant unterdurchschnittlich sind, habe ich Fahrradfahren gelernt und den Führerschein geschafft, noch ganz old-school auf Schaltgetriebe. Ich wundere mich selbst immer noch.
56 bis 60
Trotz einer durch Schulzeugnisse attestierten Unsportlichkeit bin ich einige Jahre lang regelmäßig gejoggt. Wenn ich aus meiner Long-COVID-Delle wieder aus bin, wird auch das wieder stattfinden.
Wir haben dieses Jahr Silberhochzeit gefeiert. Zusammen sind wir seit 27 Jahren. Neben dem Glück, dass wir uns gefunden haben, führe ich unsere harmonische Ehe darauf zurück, dass wir uns gegenseitig sein lassen, wie wir sind.
Ich klopfe mir noch heute auf die Schulter dafür: Ganz knapp, bevor mein Mann 1997 Deutschland in Richtung England verließ, schrieb ich ihm einen ausführlichen Brief darüber, wie wichtig er mir ist und dass da mehr ist, als er dachte.
Niemand von uns beiden hätte wohl gedacht, dass ich die Disziplin haben würde, nichts mehr zum Thema Solarplatten zu sagen, bis er von alleine realisierte, dass es wohl doch eine gute Idee wäre.
In diesen Sommerferien bin ich besonders großzügig mir gegenüber, was das Thema „Erholung vs. Erledigen von Dingen“ angeht.
61 bis 65
Für 2024 habe ich mir ausdrücklich vorgenommen, nicht an mir zu arbeiten.
Meinen Schüler:innen gegenüber bin ich sehr geduldig. Alle Fragen sind willkommen und wir wiederholen alles einfach so oft wie notwendig.
Ich kann mich für einfache Dinge sehr begeistern. Dass ich zum Beispiel buchstäblich durch die Kürbisauslage eines Hofladens getanzt bin, kam mehr als einmal vor.
Wegen meiner Long-COVID-Müdigkeit habe ich die PCS-Ambulanz in Kiel angeschrieben. Obwohl ich normalerweise den Kontakt mit medizinischen Praxen peinlichst auf ein absolutes Minimum beschränke 😬
Die langanhaltenden Muskelschmerzen haben mich dazu bewegt, endlich in der Praxis von Frau Schaudig in Hamburg um Beratung zum Thema Hormonersatztherapie zu fragen. Auch hier hatte ich eigentlich gehofft, das legt sich irgendwann von alleine wieder 😀
66 bis 70
Ich sage, was ich meine, und meine, was ich sage.
Wie jemand aussieht und was diese Person trägt, beeindruckt mich nicht sonderlich. Ich käme auch nie darauf, ungefragt zum Äußeren eines anderen Menschen eine Wertung oder „Verbesserungstipps“ abzugeben.
Wie viel Geld jemand hat, oder welche Titel er/sie trägt, ist für mich auch unerheblich. Was zählt ist, wie dieser Mensch mit anderen umgeht.
Die Pflanze, die mir eine Schülerin als Dankeschön nach ihrer Abiturprüfung im Juni 24 schenkte, lebt immer noch. Bisher ist mir jede Zimmerpflanze in kürzester Zeit eingegangen 😀
Obwohl die Schnecken immer wieder alles abfressen, was mir lieb und wertvoll ist, setze ich unerschütterlich jedes Jahr wieder Kürbispflanzen in den Garten und hoffe, dass dieses Jahr alles anders wird 😀
71 bis 75
Als ich vier Jahre alt war, konnte ich plötzlich ganze Texte lesen. Meine Eltern hatten zwar dann und wann Scrabblebuchstaben herumliegen lassen, aber ansonsten keine Erklärung.
Wenn mich etwas wirklich interessiert, fuchse ich mich in kurzer Zeit hinein. Und sei es die Mathematik der Knotenkunde.
Wenn mir persönlich etwas nicht gefällt, halte ich das nicht für absolut gültig, sondern lasse anderen ihren Genuss.
Ich halte mich an Regeln der Fairness und des Zusammenlebens, weil das aus meiner Sicht sinnvoll ist.
Ich halte mich nicht an willkürliche Konzepte von Modetrends oder Dingen, die mensch „so macht, weil das nun mal so ist“.
76 bis 80
Dieses Jahr habe ich mich trotz meiner Müdigkeit aufgerafft und war einen Tag in Wacken und eine Woche später beim Elbriot, einem eintägigen Metalfestival in Hamburg.
Bei beiden Veranstaltungen war ich achtsam mit mir und habe auf den Impuls gehört, vorzeitig wieder nach Hause nach Hause zu gehen, obwohl die „richtig interessanten Bands“ noch nicht gespielt hatten.
Ich mag meinen Humor und nehme mich selbst nicht ernster als nötig.
Am Ende habe ich ein weiches Herz.
Ich schaffe es in ungefähr 80% der Fälle, alle Versionen der täglichen Quordles und Octordles komplett zu lösen. Manchmal wundere ich mich selbst, was ich alles für englische Wörter kenne.
81 bis 85
Mir macht es nichts aus, in einem Spiel zu verlieren.
Mein Sinn für Gerechtigkeit ist mir sehr wichtig.
Ich unterstütze über Jack Lekishon eine Schülerin in Kenia. Jack ist ein veganer Massai, den ich über meine Arbeit mit der „Menschen-Tiere-Pandemien“-Gruppe kennengelernt habe.
Bis zu meiner Coronainfektion im September 23 habe ich wöchentlich bei der Tafel Schenefeld mitgearbeitet. Erst lange Zeit in der Ausgabe, dann beim Sortieren. Es ist unfassbar, welche Mengen an guten Lebensmitteln ansonsten weggeworfen würden.
Ich habe noch nie in meinem Leben an einer Wahl nicht teilgenommen.
86 bis 90
Ich gehe demonstrieren. Gegen Fremdenfeindlichkeit und für den Klimaschutz. Eigentlich eher Menschheitsschutz.
Manchmal schreibe ich Politiker:innen an. Teils per E-Mail, teils aber auch echt mit Füller auf Papier.
Während meiner Coachingausbildung habe ich mir eine ganze Reihe meiner Schatten und Glaubenssätze unerschrocken und ergebnisoffen angesehen und mit ihnen verhandelt.
Als die Zeit reif war, beschloss ich, mein Angebot für Coaching von meiner Webseite zu streichen. Seitdem bin ich klarer positioniert und bereue nichts. Weder die aufwendige Ausbildung noch die Entscheidung für die Nachhilfe.
Ich blogge sowieso von mir aus gerne. Seit ich Judiths Claim gelesen habe, blogge ich noch um so mehr, als würde niemand das Ergebnis lesen, nur dass ich jetzt Worte für meine unabhängige Haltung habe.
91 bis 94
Obwohl ich von meiner Oma als Besserwisserin kritisiert wurde, habe ich mir nie die Freude am Wissen und Dazulernen und an den genauen Angaben nehmen lassen.
Filme, Geschichten, Musik oder auch der Kontakt mit der Natur können mich auf gute Art zum Weinen bringen.
Wir haben in der Küche einen Becher und ein dünnes Stück Pappe parat, falls sich eine Wespe in unser Haus verirrt.
Ich nehme gerade aktuell wieder als Mentorin an einer WhatsAppChallenge von Challenge22 teil und helfe damit einer internationalen Gruppe Menschen, einen leichteren Zugang zum veganen Leben zu finden.
95 bis 100
Ich bin stolz auf meine Schüler:innen, weil ich sehe, wie viel Energie sie investieren und wie glücklich sie sind, wenn sie etwas verstehen und ihre Prüfungen schaffen.
… meine Schwester, die ihre Kinder so liebevoll, umsorgend und klar erzogen hat und die so einen geradlinigen Umgang mit ihren Mitmenschen hat.
… meinen Bruder, der sich gerade mit bewundernswertem Einsatz und großer Disziplin aus einer gesundheitlichen Schieflage herausarbeitet.
… meine Eltern, die bewusst die „Pädagogik“ ihrer Eltern nicht an uns Kinder weiter gegeben haben, sondern uns im Gegenteil zu Selbstbestimmung und Unangepasstheit erzogen haben.
… meinen Mann Dirk, der so ein wunderbarer und unterhaltsamer Sonnenschein ist, dass so viele Menschen gerne mit ihm zusammen arbeiten und seine Gesellschaft genießen.
… und auf mich, weil mir so unerwartet leicht so viele Dinge an mir und um mich herum eingefallen sind, die mich stolz machen.
Was macht dich stolz?
Wie geht es dir mit dem Begriff und dem Konzept „Stolz“? Gibt es Punkte in deinem Leben, auf die du stolz bist? Sprichst du im kleinen oder größeren Kreis darüber, was dich stolz macht?
Auf jeden Fall bin ich dir dankbar, dass du bei mir warst und meine Liste mit 100 Punkten gelesen hast ❤️
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