Ganz gemütlich ausrollen
Wow, das neue Jahr ist schon eine Woche alt! Den Monatsrückblick Dezember 24 will ich aber noch teilen, denn dabei geht es um meinen Lieblingsmonat. Ich liebe die Adventszeit, die Dunkelheit und das zeitlose Gefühl rund um die Wintersonnenwende.
Jedes Jahr machen wir es uns noch ein bisschen gemütlicher. Das liegt mir so sehr am Herzen, dass ich darüber einen extra Blogpost geschrieben habe. Mir tut das sanfte Entschleunigen in Richtung Jahreswechsel einfach gut. Ich kann mich sortieren und meinen Energiehaushalt ausgleichen. Und mich von meiner Umgebung positiv überraschen lassen.
Was hatte ich vor und was ist daraus geworden?
- Weihnachtsdeko in meinem Unterrichtszimmer aufhängen. -> Die Häkelaufhänger sind fertig geworden, von den Julehjertern nur zwei. Aber das ganze Set kann ich dann schön fürs nächste Jahr aufheben. Und bis dann noch ein paar Herzen fertigbasteln.
- Durch den alten Elbtunnel spazieren. -> Das realisiere ich jetzt erst, dass ich das vergessen hatte. Ich bin aber ansonsten schön im Kreis Pinneberg rumgekommen.
- In aller Ruhe Weihnachten feiern. Wirklich in aller Ruhe. Und wirklich feiern 🙂 -> Das hat wirklich gut funktioniert. Vor lauter Begeisterung habe ich darüber gebloggt.
- Zwischen Weihnachten und Silvester mit meinem Mann über den Ruheforst und unsere Patientenverfügungen sprechen. -> Das machen wir jetzt in den ersten Januarwochen.
Weihnachten
Ich sage es gerne noch einmal: Die Weihnachtszeit liegt mir sehr am Herzen. Bei mir siehst du Weihnachtsohrringe und Nikolauspuschen. Und seit 20 Jahren die immer gleichen Weihnachtsbaumkugeln, die wie damals noch in London gekauft haben 🩷🇬🇧
Meine Traditionen
Mir geht es bei diesem Fest nicht um Geschenke. Jedenfalls nicht um die materiellen Geschenke, über deren Kauf sich der Einzelhandel jedes Jahr freut. Mit meinem Umfeld habe ich inzwischen generell die Absprache, dass wir uns gegenseitig nichts schenken. Bis auf Aufmerksamkeit in Form von gemütlichen Videochats. Und mein Mann und ich genießen im Dezember besonders bewusst gutes, selbstgemachtes Essen.
Jedes Jahr sehe ich der Sonne nach der längsten Nacht beim Aufgehen zu. Jedenfalls versuche ich es: Dieses Jahr war der norddeutsche Himmel mal wieder komplett bedeckt. Aber die Hauptsache ist ja, dass der Sonnenaufgang stattfindet. Und dass wir wissen, dass die Tage jetzt wieder heller werden.
Kulinarisches
Dieses Jahr habe ich auch endlich mal Mandeln und Haselnüsse selbst gebrannt. Mir war vorher gar nicht klar, wie einfach das geht und wie lecker die werden. Genauso wie die Tortellini, mal wieder nach einem Rezept von Bianca Zapatka. Sie waren nur halb so friemelig wie befürchtet 😄
Anfang Dezember habe ich mich sehr beherrscht. Denn ich habe von einer großen Auswahl Keksausstecher nur zwei gekauft: Einen Lebkuchenmann und einen Elch. Ich backe sehr gerne, aber am Ende müssen die vielen Kekse ja auch gegessen werden. Also gab es nur drei Sorten, eine schöne Übung in Prioritätensetzen 😉
Ich feiere die Wintersonnenwende, mein Mann das christliche Weihnachtsfest. So kommen wir zu zwei Gelegenheiten für ein festliches Menü. Einer meiner Pläne für das Jahr 2025 ist es, dass wir häufiger mal einfach so zu zweit richtig schick kochen. Denn es gibt viel mehr tolle Rezepte als Feiertage im Jahr. Dann essen wir Nachtisch eben anlasslos 😉
Weihnachten in Pinneberg
Zum Pinneberger Weihnachtsmarkt fahren wir erst seit 2023. Dabei ist er eigentlich richtig schön. Wenn die Großstadt Hamburg so einfach mit der S-Bahn erreichbar ist, wird so ein kleinerer Ort leicht unterschätzt. Jetzt aber nicht mehr, diesen Markt haben wir fest im Programm!
Das Pinneberg-Museum
Ähnlich lief es mit meinem Museumsbesuch im Dezember 24. Ich hatte eigentlich eine Ausstellung zum Thema „Pippi Langstrumpf und ihr Vater“ vorgenommen. Und dann war mir doch nicht nach Großstadtgetümmel.
Das Pinneberg Museum wirkt von außen eher übersichtlich. Innen habe ich nur den oberen Stock besichtigt und war damit lange beschäftigt. Es gibt historische Karten, auf denen selbst „Hamborch“ beschaulich aussieht. Außerdem kleben überall QR-Codes, die Audiodateien abspielen, wahlweise auch für Kinder oder in einfacher Sprache. Ich fand diese Inklusivität einfach liebenswert.
Es werden spannende Objekte von Menschen gezeigt, die in Pinneberg gelebt haben. Einer von ihnen war Rudolph Grothkop, der als Zahnarzt und als Maler arbeitete. Für mich auch ein Beispiel eines Lebensweges, der unterschiedliche Interessen ganz selbstverständlich unter einen Hut brachte.
Der Chemiker und Botaniker Johannes Görbing hinterließ eine bunt gemischte Sammlung von Mineralien und archäologisch interessanten Gegenständen. Dass so ein kleines städtisches Museum bei freiem Eintritt eine Reihe von Goldklumpen ausstellt, hat mich überrascht.
Genauso unerwartet war die Ausstellung über die Entwicklung der Wirtschaft. Die Bevölkerung im Kreis ist unter anderem durch die Entwicklung der Baumschulen in der Vergangenheit stark angewachsen. Allerdings hat es auch andere spannende und erfolgreiche Wirtschaftszweige gegeben.
Lange Jahre wurden in Pinneberg zum Beispiel Emaille, Regenmäntel und Polsterbezüge aus Rosshaar hergestellt.
Das Fahrrad im Bild ist aus den 1950ern und hat schon einen Hilfsmotor. Allerdings war er nicht elektrisch, sondern auf Verbrennerbasis.
Die Motoren-Firma ILO hatte sich 1913 in Pinneberg angesiedelt. Für mehrere Jahrzehnte war sie ein erfolgreicher Arbeitgeber.
ILO stellte außerdem auch lustige kleine Taschenmopeds her, von denen ich vorher noch nie gehört hatte. Insgesamt fand ich die ILO-Ausstellung faszinierend. Vorher hatte ich beim Kreis Pinneberg eher Baumschulen, die A23 und Familienbesuche im Hinterkopf und weniger wirtschaftlich bedeutende Industrien.
Und dann gibt es noch die Ausstellung zur Nazivergangenheit des Kreises. Sie ist eine der Motivationen für mich, das Museum noch einmal zu besuchen. Die Menschen hier waren nicht auffällig begeistert für die NSDAP. Allerdings zeigen auch hier die Wahlergebnisse eine allmähliche Entwicklung nach rechts außen.
Zur Ausstellung gehören auch Magazine aus Kriegszeiten. Unter anderem wandten sie sich an Sportinteressierte, aber auch an Frauen, die neben ihrer Berufstätigkeit noch den Haushalt stemmen sollten. Die Vorschläge für wenig zeitintensive Rezepte wirken in der Rückschau gleichzeitig pragmatisch und bizarr.
In der Abteilung zum Thema Kriegsflüchtlinge wurde das Ergebnis eines Schulprojektes präsentiert. Und zwar ging es dabei um den Vergleich von Aussagen von Menschen, die nach dem ersten Weltkrieg nach Norddeutschland geflüchtet waren und heutigen Geflüchteten. Da gibt es, wie zu erwarten, wenig Unterschiede.
Regionale Kulturangebote überzeugen mich immer wieder. Ich hätte für das, was mir hier geboten wurde, gerne auch Eintritt gezahlt. Der untere Stock hat wechselnde Ausstellungen und wurde im Dezember renoviert. Da habe ich in Zukunft noch einiges zu besichtigen.
Und im Zweifelsfall kann ich dann immer noch zur Abwechslung mal wieder nach Hamburg fahren. Die Pippi-Langstrumpf-Ausstellung läuft jedenfalls noch.
Was habe ich im Dezember 24 gelesen?
Die Realität der Frauenrechte im Alltag
Britta stellte fest, dass in der Klasse ihrer Tochter einige der heranwachsenden jungen Männer ziemlich rückständige Vorstellungen von Frauen und deren gesellschaftlicher Aufgabe haben. Das nimmt sie zum Anlass über Feminismus im Alltag zu schreiben.
Ich kann ihre Beobachtungen so gut nachvollziehen. Wir leben im 21sten Jahrhundert und immer noch scheinen wir uns nach jedem Fortschritt wieder ein Stück zurück zu bewegen.
„Es geht um so viel – um häusliche Gewalt, um den Zugang ungewollt Schwangerer zu einem sicheren Schwangerschaftsabbruch, um Frauenhandel und Prostitution. Themen, die groß, komplex und oft erschütternd sind. Und dann frage ich mich: Ist mein Thema da nicht viel zu klein? Feminismus in meinem Alltag. Frauenrechte in meinem Alltag. Doch vielleicht ist es genau das, was zählt – im Kleinen anfangen, das Bewusstsein schärfen, im eigenen Umfeld hinsehen und handeln. Denn Veränderung beginnt nicht immer mit den großen Themen, sondern oft mit den kleinen Schritten, die wir täglich gehen.„
Britta von Brigantis Kosmos
Genauso sehe ich das auch. Wir haben direkten Einfluss auf unser begrenztes Umfeld. Und damit indirekt auf das große Ganze.
Was habe ich im Dezember 24 gehört?
Klima-Feminismus: Wie hängen Klimakrise und Geschlechterrollen zusammen?
Diese Episode des Podcasts „Feminismus für alle“ ist schon aus dem April. Ich habe sie aber im Dezember erst entdeckt. Christian Stöcker folge ich schon länger in den sozialen Medien und wäre mein Bücherstapel nicht schon so hoch, würde ich mir sein Buch „Männer, die die Welt verbrennen“ zulegen.
Letztlich stecken auch hier wieder finanzielle Interessen hinter dem Problem. Die Fossillobby schafft es, Techniken zur Stromproduktion als „woke“ und „grün“ zu markieren. Die Folge ist, dass Menschen, die sich als nicht-woke und nicht-grün identifizieren, so gegen regenerative Energiequellen polarisiert werden. Ohne dass es dafür einen rationalen Grund gibt.
Natürlich ist die Realität etwas komplexer. Und es ist obendrein frustrierend, wie finanziell privilegierte Gruppen auf diese Weise weniger reiche Menschen vor ihren industriellen Karren spannen. Und am Ende haben nur die einen wirklich einen Nutzen davon.
Am Ende werde ich mir das Buch wohl doch kaufen müssen 😉
Rosa oder Hellblau: Was macht das Gender-Marketing mit uns?
Katharina Jetter und Maja Bahtijarevic besprechen die Hintergründe der Einteilung von Produkten in rosa und hellblau, in männlich und weiblich.
Unter anderem habe ich hier auch wieder gehört, dass es nicht einfach so ist, dass früher angeblich blau eine Mädchenfarbe war und rosa eine für Jungen. Es gab die Zuschreibung von rosa als das „kleine Rot“ und starke Farbe für männliche Kinder, allerdings galt das regional und auch nicht durchgängig.
Was die sich immer weiter verstärkende Trennung im Marketing bewirkt? Eine Einengung der Perspektive vor allem für Jungen, höhere Preise für gleiche Produkte, sobald sie für Frauen vermarktet werden und den Druck, für Kinder unterschiedlicher Geschlechter die gleiche Ausrüstung noch einmal zu kaufen. Und damit mehr Profit für Unternehmen, mehr Konsum und damit auch mehr Belastung für den Planeten.
Interessant waren auch die Gedanken zur geschlechterneutralen Erziehung von Kindern. Oder vielmehr auch der Frage, ob das in unserem gesellschaftlichen System überhaupt funktioniert. Es ist das eine, Kindern nicht unsere Vorstellungen aufzudrängen, etwas anderes ist es, sie davon abzuhalten, ihre eigene Identifikation zu finden.
Auch die Frage danach, ob Geschlecht angeboren oder anerzogen ist, wird erfrischend differenziert diskutiert.
Was habe ich im Dezember 24 gebloggt?
Monatsrückblick November 24
Mein Monatsrückblick November 24. Diese Zeit hatte eine Menge Drama zu bieten, wenn auch bei mir persönlich nicht so viel passiert ist.
12 von 12 Dezember 24
Hier kommt die Adventsausgabe meiner 12 von 12 Dezember 24. Ich nehme dich mit ins Pinneberger Museum und zum Matheunterricht.
10 Jahre Nachhilfe
Im Jahr 2024 gab es für mich drei Jubiläen. Eins davon ist die Tatsache, dass ich als selbstständige Lehrerin seit 10 Jahren Nachhilfe gebe. Hier erfährst du, was ich in der Zeit gelernt habe.
20 Jahre Schleswig-Holstein
Nach 20 Jahren in Schleswig-Holstein ist es Zeit für meine ganz eigene Liebeserklärung. Von Wetter und Wellen, Farben und Freiheit.
So wird mein Weihnachten entspannt
Am zweiten Weihnachtstag nutze ich die Zeit, um zu sortieren, welche meiner Traditionen dafür sorgen, dass die Weihnachtszeit bei mir immer zuverlässig gemütlich abläuft.
100 Dinge, die mein 2024 ausmachten
Für den Jahresrückblick schreibe ich dieses Mal 100 Dinge auf, die mein 2024 ausmachten: Was ich erlebt, gelernt oder nicht geschafft habe.
Und was war sonst noch los?
Was war ich froh, als diese Baustelle abgeräumt wurde. Endlich wieder freier Zugang zu unserer Straßeneinfahrt!
Duolingo
Beim Duolingo-Jahresrückblick wurden meine Mathekompetenzen gelobt. Das hat mich genauso gefreut wie die Anzahl meiner Fehler 😄 Und dann konnte ich im Dezember 24 meine 1000 Tage Duolingo am Stück feiern. Selten habe ich etwas so lange und ausdauernd durchgezogen.
Draußen – Die Natur
Die Umgebung zeigt sich von ihrer verwunschensten Seite.
Draußen – Die Nachbarschaft
Ein paar Menschen in der Umgebung scheinen genauso ein Herz für Weihnachtsdeko zu haben wie ich. Und andere haben ein Freiluftfundbüro eingerichtet 😊
Monatsrückblick in Zahlen
Im Dezember 24 komme ich auf 9474 gebloggte Wörter.
Die Schrittzähler-App zeigte am Ende des Dezembers 24 einen Stand von 222485, das sind ca 7176 Schritte pro Tag.
Die PV-Anlage hat im vergangenen Monat 58,5 kWh geliefert, dabei haben wir 585 kWh verbraucht. Unterm Strich lag der Autarkiegrad bei 8 %. Der Dezember war aber auch wirklich neblig und verregnet 😄
Was habe ich im Januar 25 vor?
Meine Pläne gehen größtenteils aus meinen To-Wants hervor:
- Im Anschluss an Adriene Mishlers 7-Tage-Yoga-Programm mit „Rest and Rise“ vom Fightmaster Yoga Kanal weitermachen. Ich freue mich, dass es nach Lesleys Tod 2020 in ihrem Sinne und ihrem Namen weitergeht.
- Morgens ein Pintglas Wasser trinken und für drei Tage in jeder Woche Meal Prep machen.
- Eine große Runde mit Komoot machen.
- Ein Museum oder eine Ausstellung besichtigen.
- Am 8. Januar zum Paganfest gehen.
- Die Küche durchsortieren, jeden Tag mindestens 10 Minuten.
- Neue Profilbilder nach dem Kurs von Karina Schuh erstellen.
Das war mein Monatsrückblick Dezember 24. Schreibst du auch mehr oder weniger regelmäßig Rückblicke? Was sind deine Erfahrungen damit? Und hattest du im Dezember auch Gelegenheit zu entschleunigen?
Mehr meiner regelmäßigen Rückblicke findest du hier
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