Startseite » Monatsrückblick Dezember 23: Flauschige Weihnachtszeit
Eine Frau auf einem winterlichen Spaziergang in der Natur, es liegt kein Schnee, aber eine Schicht Nebel steht im Hintergund über der Wiese

Monatsrückblick Dezember 23: Flauschige Weihnachtszeit

Es ist Zeit für den Monatsrückblick Dezember 23 nach der Anleitung von Judith Peters. Obwohl ich im September geboren wurde, ist der Dezember mein Lieblingsmonat. Auch dieses Jahr war er randvoll gefüllt mit Erlebnissen. Und gleichzeitig habe ich inzwischen meinen Umgang mit den Feiertagen so ausgetüftelt, dass sie mich so gut wie gar nicht stressen. Es hat sogar noch ganz gegen meine Erwartung der Jahresrückblog 23 gemütlich mit reingepasst.

Balance zwischen Erholung und Erleben

Was hatte ich vor und was ist daraus geworden?

  • Meinen Häkeladventskalender zelebrieren. ✅ -> Der war ein großer Spaß. Allerdings habe ich auch ordentlich geflucht, weil die Fäden der Wolle nicht so starken zusammenhalten und gleichzeitig ziemlich dehnbar und flaschig sind. Wer von euch häkelt, sieht die Problematik: Ich habe andauernd unerwünschte Fäden mit hin und her durch die Schlaufen gezogen. Beim Arbeiten habe ich andererseits eine Menge Techniken neu dazu gelernt. Hier die Türchen 1, 2 und 6. Bei der Schneeflocke musste ich fünfmal neu anfangen und einmal zwischendurch zum Frust wegatmen Pause machen 😄 (Ein längerer Bericht steht weiter unten.)
  • Weiter fit werden. -> Das zieht sich mehr, als mir lieb ist.
  • Entscheiden, welche ToWants ich noch abhaken möchte. ✅ -> Die ToWant-Liste hat sich bei mir sehr erfreulich gemacht. Ich habe gestern eine Bilanz dazu gezogen, generell und im Detail.
  • Weihnachten feiern 🎄 ✅ -> War wieder richtig erholsam, siehe unten.
  • Der Jahresrückblog ✅ -> Nach 2021 und 2022 war das jetzt meine dritte Teilnahme. Dieses Jahr habe ich den Aufwand und die Themenzahl stark reduziert, was mit meinem Motto „Kein unnötiger Stress in der Weihnachtszeit“ gut harmonisierte.

Weihnachten

Habe ich schon erwähnt, dass ich Weihnachtsfan bin? Ich liebe die Stimmung, das Dunkel, die Lichter, die Lieder, den Rückzug. Und das Essen 😉 In diesem Jahr habe ich endlich ein gutes Rezept für weiche, aber nicht matschige Lebkuchen gefunden, dazu noch eins für Spekulatius! Leider isst mein Mann wenig süßes Gebäck mit, und trotzdem haben wir heute nur noch ein paar Kekse übrig.

Das Weihnachtsessen hat mich früher manchmal gestresst, weil ich mich im Aufwand und Zeitbedarf gerne „leicht“ verschätze. In den letzten zwei Jahren habe ich deswegen die Absicht entwickelt, mir ein Traditionsmenü zurecht zu legen und das dann einfach immer zu machen. Da habe ich bisher noch nicht die Gerichte gefunden. Der Rollbraten, den es dieses Jahr am 24. gab, ist aber ein guter Kandidat, einfach am Vortag zuzubereiten und richtig festlich. Auch der Nachtisch sieht dafür, dass er so einfach zuzubereiten war, ziemlich schick aus.

Ein kleiner dreischichtiger Cheesecake auf einem Teller. Die oberste Schichte ist ein Blaubeergelee, darauf liegen noch ein paar Mimimarshmallows

Bei uns gibt es zwei Weihnachtstermine. Am 21. oder 22. feiere ich die Wintersonnenwende. Mein Mann feiert Weihnachten am 24. Dezember. So haben wir zwei Anlässe für ein dekadentes Abendessen 🥰 Seit ich mir mit meinem Mann und meinen Geschwistern nichts mehr schenke, fällt auch dieser potentielle Anlass für Stress weg. Was bleibt, sind die Kerzen und die Musik, letztere gerne auch in der Metalversion (Beispiel 1 und Beispiel 2)

Ich habe mir aus lufttrocknender Modelliermasse einen Ministeinkreis hergestellt. Jetzt ist mir aufgegangen, dass in die Mitte genau ein Teelicht hineinpasst. Leider musste ich am 21. Dezember vormittags arbeiten und konnte den Stream aus Newgrange nicht live verfolgen. Zum Glück gab es noch einen am 22. aus Stonehenge. Außerdem habe ich mir das „House Concert 45“ von Damh the Bard angesehen. Eine weitere Tradition, nachdem er mir im Dezember 2020 mit seinem Livestream-Konzert Weihnachten gerettet hat.

Blick auf einen Sonnenaufgang hinter Häusern und Bäumen

Und dann ging nach der längsten Nacht die Sonne wieder auf 🌞

Häkelferien in Nordfriesland

Als wir Kinder waren, hat meine Schwester mal sogenannte „Häkelferien“ bei unserer Oma verbracht. Ich weiß nicht, wie lange dieser Besuch dauerte, jedenfalls hat Oma meiner Schwester dabei das Häkeln beigebracht.

In der Grundschule waren meine ersten Projekte noch nicht so präsentabel. Das könnte auch an der strengen Lehrerin gelegen haben. Wir sollten Wolle mitbringen, und nach der Farbe entschied sie dann, was wir daraus zaubern sollten. Ein Mädchen hatte rote Wolle, also war ihre Aufgabe eine Tomate. Mit meiner braunen Wolle sollte ich einen Pilz häkeln. Und ein Junge hatte Pech, weil er mit der Farbe Lila den Auftrag für Weintrauben bekam.

Ich bin heute noch froh und dankbar, dass meine Mutter meinen Pilz übernommen hat. So schön hätte ich den damals nicht hinbekommen. Ich bin nicht mal sicher, dass ich mir damals überhaupt hätte überlegen können, wie so eine Form entstehen kann.

Später habe ich mich autodidaktisch in das Thema reingefriemelt. Seitdem sind hauptsächlich einige Figuren entstanden, um mich und mein inneres Team auszudrücken. Dieses Jahr hat meine Schwester mir einen Häkeladventskalender zum Geburtstag geschenkt. Darin enthalten waren alle Materialien und ein Anleitungsbuch für 24 dekorative kleine Weihnachtsprojekte.

Die ersten zehn Tage habe ich noch wacker durchgehalten. Dann hat meine Angewohnheit, das Zusammenfügen und Fädenvernähen ausfallen zu lassen, sich durchgesetzt.

Als wir am 26. nach Husum fuhren, um den dortigen Weihnachtsmarkt zu besuchen, habe ich die vielen wolligen Puzzleteile mitgenommen. Und ein paar der Figuren konnte ich in der Ferienwohnung meiner Eltern sogar fertig stellen. Leider kam mir der Impuls dazwischen, schon mal mit dem blauen Handschuh anzufangen. Der liegt jetzt auch unfertig in der UFO-Kiste. Wenigstens hatte ich Spaß mit meinen ganz persönlichen Häkelferien, wenn auch ohne Oma.

Wir waren aber nicht nur der Handarbeit und des Weihnachtsmarktes wegen in Nordfriesland. Ich weiß nicht, ob es dir auch so geht, aber an manchen Orten unternehme ich nichts Touristisches, selbst wenn sich die jeweilige Region dafür sehr anbietet.

Wir haben uns die Weihnachtsführung durch Theodors Storms Wohnhaus gegönnt. Der Mann, der uns aus Gertrud Storms Erinnerungen an ihren Vater vorlas, machte das echt stimmungsvoll. Wir haben den Tannenbaum mit Originaldekoration bewundert: Das historische Lametta in Gold und Silber wird jeden Januar wieder einzeln abgenommen und in Papier gewickelt!

Außerdem trug der Baum vergoldete Eier und Nüsse, zwei Vogelnester, einen Lärchenzweig, handgeschnittene Papierkörbe mit Bonbons darin und Rosinenketten. Letztere sind angeblich eine dänische Tradition und sehr fummelig aufzufädeln. Dazu hörten wir noch Geschichten und Gedichte von Storm. Dass er so ein Weihnachtsfan war, macht ihn mir noch extra sympathisch.

Am 27. haben wir an einer Stadtführung teilgenommen. Ich habe als Kind oft die Sommerferien in der Region verbracht, und trotzdem wusste ich bestimmt 90% dessen nicht, was wir da hörten. Bisher war ich allerdings davon ausgegangen, dass bei solchen Veranstaltungen Fakten vermittelt werden. Jetzt habe ich den Verdacht, dass es eine unausgesprochene Konvention gibt, dabei das eine oder andere Stadtführungsgarn mit einzuflechten. Und ich habe das einfach nur nie mitbekommen.

Jedenfalls ist Husum in diversen Kategorien die beste und bedeutendste Stadt der Welt, von der sich auch London und Paris das Eine oder Andere abgeguckt haben. Und die Kirche, die früher beim Tine-Brunnen stand, hatte einen 100 Meter hohen Turm 😳

historische Zeichnung einer Kirche. Drunter die Beschriftung "Die alte Kirche in Husum" auf dänisch
Von Klaaschwotzer – Eigenes Werk, CC0

Auch diese Art Jahresausklang werde ich zu einer Tradition machen und plane schon für Weihnachten 2024 ein paar Unternehmungen in Nordfriesland.

Die Muppetausstellung

Fast hätte ich das genauso verpasst wie die Playmobilausstellung. In der Einfahrt zu unserer Straße steht eine Litfaßsäule. Oft kleben dort Plakate für Konzerte, die mich nicht sonderlich ansprechen. Manchmal allerdings auch für Ausstellungen, die sich sehr spannend anhören.

Die Muppetausstellung wurde wegen der großen Nachfrage mehrere Male verlängert. Zu meinem Glück, denn so konnten wir noch Tickets für den 30. Dezember besorgen. In der Zeit zwischen den Jahren setzt bei mir das ultimative Feriengefühl ein. Es gibt nichts zu tun, auch weil wir Silvester inzwischen traditionell weder dekorieren noch einladen noch wegfahren. Die ideale Gelegenheit, mal was zu machen, was sonst nicht in den gemeinsamen Terminplan passt.

Eine Frau mit Maske schaut in die Kamera. Im Hintergrund ein TReppenhaus und Säulen. Die Säulen sind eingefärbt, eine blau mit aufgemalten Krümelmonsteraugen, die andere rot mit dem Gesicht von Elmo

Und die Ausstellung war so grandios wie gehofft: Es gab Geräte, die individuell an einer der vielen Stationen jeweils eine Hördatei abspielten. Diese Methode kommt mir sehr entgegen. So kann ich mich auf eigene Faust in meinem Tempo umgucken, und der Geräuschpegel ist eher niedrig.

Es waren sehr viele Figuren anwesend, die spezifisch deutschen wie auch die amerikanischen. Die Entwicklungen der Kulisse und der Musik und die vielen Menschen, die im Laufe der Jahrzehnte mitgespielt haben, wurden sehr ansprechend präsentiert und gewürdigt. Es gab Requisiten zu bestaunen und mehr oder weniger historisches Spielzeug und Schallplatten.

Bei einigen Exponaten ging mir das Herz auf, wenn ich mich erinnerte, dass wir als Kinder diese Dinge auch mal hatten. Ein Lied blieb mir tagelang als Ohrwurm treu. Vermutlich geht es gleich wieder los, wenn ich das Video zum Verlinken heraussuche 😆 (Edit: Ja, ging wieder los.)

Der Ansatz der Sesamstraße war damals revolutionär. Und ich fand es sehr interessant nachzuvollziehen, wie sich das Programm durch die Rückmeldungen von Eltern in den Siebzigern noch verändert hat. Mein Vater hat damals auch dem NDR geschrieben, dass meine Schwester Graf Zahl zu gruselig fand. Was bin ich froh, dass der Graf trotzdem nicht aus der Besetzung genommen wurde!

Kinder wurden von der Sesamstraße von Anfang an ernst genommen. Die Filme sollten in den USA Lerndefizite ausgleichen. In Deutschland war ein weiterer wichtiger Punkt die Persönlichkeitsbildung. Und in manchen Punkten waren die Geschichten von damals progressiver als die heutige Gesellschaftskonvention. Bumfidel möchte als Junge gerne eine Puppe haben und zieht das gegen allen Druck von seiten seines Umfeldes durch. Wie schön!

Bei einer Station konnte ich eine Puppe selbst dekorieren. Ich erinnere mich daran, wie fasziniert ich als Kind war, wenn die Figuren sich in einem Sketch gegenseitig Nasen abgezupft haben. Dass ich jetzt selbst Augen, Hörner und Schnurrbärte mit Klett an diesem blauen Kopf befestigen konnte, hat eine Lücke geschlossen, von der mir gar nicht bewusst gewesen war, dass sie existiert hatte.

Die Hauptlektion an dieser Erfahrung ist: Wenn ich mal wieder ein interessantes Plakat an unserer Litfaßsäule sehe, dann gucke ich, ob die jeweilige Veranstaltung in meinen Terminkalender passt. So ein Rauskommen, Dazulernen, Dinge-mit-allen-Sinnen-Wahrnehmen tut mir einfach gut. Und das werde ich mir 2024 bewusst öfter gönnen.

Und was war sonst noch los?

Eine Katze guckt duch eine Terassentür in ein Wohnzimmer hinein. Draußen regnet es.
2/3 unserer Hausgemeinschaft waren mit dem Regenwetter nicht zufrieden, ich bin das übrige Drittel. (Symbolbild)
Blick auf einen abendlichen Weihnachtsmarkt VOrne rechts im Bild ist eine meterhohe Nussknackerfigut
Auch der Osnabrücker Weihnachtsmarkt wusste Stimmung zu erzeugen
Mein Perso ist abgelaufen und zu meiner Freude werden wieder halbwegs freundliche Bilder akzeptiert.
Ich genieße nicht nur herbstliches Regenwetter, sondern auch das vorübergehende Winterwunderland.
Die Sonderfolgen von Doctor Who haben mir besser gefallen als Grumpy Cat.
Rückfahrt von Husum: Wir konnten neben der Autobahn bei Pinneberg die neue Seenlandschaft besichtigen.
Cupcakes und Kuchen
Ich brauche dringend eine größere Tülle für meinen Spritzbeutel. Und mehr Besuch, der meine Backwerke aufisst. Rezepte: Apfelkuchen und Nougat-Cupcakes
Veganes Sushi
Da kannst du nichts mehr essen: Gras und Steine in Form von veganem Sushi, selbst gerollt.
Seit 21 unsere neue Tradition: In Wedel gibt es zu Silvester ein Konzert mit Orgel, Pauken und Trompeten.

Was habe ich im Dezember 23 gebloggt?

Eine Insel auf einem Teich, auf der Insel sind herbstlich leuchtende Bäume, die sich in der ruhigen Wasseroberfläche spiegeln, der Himmel ist bedeckt.

Monatsrückblick November 23

Mein Monatsrückblick auf den November 23. Was war los? Was habe ich gelernt? Wie geht es im Dezember weiter?

Meine Grenzen: Ein karierter Block liegt auf einer Granitplatte. Auf dem obersten Blatt steht mit lila Tinte geschrieben: Nein

Meine Grenzen

Es gab für mich in den letzten Wochen mehrfach die Gelegenheit, meine Grenzen deutlicher erkennen zu lernen, und zu üben, sie einzuhalten. Ich erzähle dir von zwei Beispielen und was ich daraus mitgenommen habe.

Eine Frau mit Kopfhörern und einem Regenschirm draußen unter Bäumen. Im Hintergrund eine schmale Straße.

Jahresrückblick 23: Immer noch in Arbeit

Mein Jahresrückblick 23, den ich im Dezember gemeinsam mit sehr vielen anderen Blogger:innen unter der Anleitung von Judith Peters geschrieben habe.

Nahaufnahme von einem Kleiderschrank aus hellem Holz, an der linken Tür klebt ein weißes quadratisches Stück Papier mit einem handgemalten Smiley darauf, an der rechten Tür klebt ein DIN A4-Blatt mit einer Liste

Meine ToWant-Bilanz 23

Nachdem ich im Blogtober 25 Dinge aufgeschrieben hatte, die ich bin zum Jahresende erleben wollte, ziehe ich Bilanz.

Was habe ich im Januar 24 vor?

  • Mindestens einmal mit meiner Müllzange einen Sammelspaziergang machen. Seit Silvester liegt wieder lohnend viel herum.
  • Meinem Computer das langersehnte Ubuntu-Update verpassen.
  • Meine Seite frisch machen.
  • Jahresrückblicke anderer Teilnehmer:innen lesen.

Das war er, mein Monatsrückblick Dezember 23. Der letzte in diesem Jahr. Für 2024 plane ich, diese Gewohnheit beizubehalten. Schreibst du auch mehr oder weniger regelmäßig Rückblicke? Was sind deine Erfahrungen damit? Bist du auch so ein Weihnachtsfan wie ich?

Mehr Beiträge zum Thema Rückblicke findest du hier.


Beitrag veröffentlicht am

in

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Dir hat dieser Beitrag gefallen? Hier findest du weitere aktuelle Artikel:

  • Kognitive Dissonanz und Müllbeutel
    Eine Debatte auf Instagram brachte mich dazu über kognitive Dissonanz nachzudenken. Und darüber, was ich mir für einen Umgang damit wünsche.
  • Monatsrückblick Mai 24
    Mein Monatsrückblick Mai 24: Eine Silberhochzeit zu zweit, Übungen in Selbstwirksamkeit und ein paar Haken an der Abiturliste.
  • Monatsrückblick April 24
    Mein Monatsrückblick April 24: Es geht in großen Schritten auf die Abiturklausuren zu, die Natur flauscht sich zurecht und nebenbei gab es Theater.
Cookie Consent mit Real Cookie Banner