Frau Melli und Herr Tommi haben eine Liste mit Blogfragen. Das Ganze ist eine Blogparade, die auf einem englischen Vorbild basiert und für mich ein bisschen Nostalgie aufkommen lässt 🙂
Bei mir ging es beim Bloggen immer um eine bunte Mischung. Und manchmal kam ich nach einer ausführlichen Rundreise wieder am Ausgangspunkt an, allerdings um ein paar Erfahrungen reicher.
Die Liste der Blogfragen
Ich habe ein paar Blogfragen weggelassen, einige zusammengelegt und an manchen Stellen die Reihenfolge vertauscht. Die Originalfragen findest du auf jansens-pott.de.
Meine ursprüngliche Motivation
2006 war ich auf einem Sommercamp einer Frauengruppe. Eine von ihnen fragte in die Runde, wer denn sonst noch einen Blog hätte. Das war das erste Mal, dass ich von diesem Konzept hörte.
Kurz darauf richtete ich mir meinen ersten Blog ein. Und zwar erstens, um mit besagten Frauen auch über dieses Medium vernetzt zu sein, Bilder und Inspirationen zu teilen. Aber sehr bald auch, weil es mir gefiel, selbstbestimmt Texte veröffentlichen zu können und Reaktionen darauf zu bekommen.
Meine früheren Plattformen
Mein erster Blog war auf twoday.net. Hauptsächlich, weil dort schon einige der anderen Frauen aus meiner Gruppe bloggten. Die Bedienung war denkbar einfach und die Plattform brachte mir praktisch automatisch interessierte Leser*innen vorbei. Einmal schrieb ich über meine Freude an den Weihnachtsliedern der Wallerts. Die haben wohl das Pingback registriert und mir dann direkt unter den Blogpost kommentiert 😀
Später habe ich zwei Blogs bei Blogspot eingerichtet, einen für Texte auf Englisch, einen für Bilder, die aus diversen kreativen Projekten entstanden. Teils waren das Zentanglekacheln, teils Photos. Ich weiß gar nicht mehr genau, warum ich dafür zu Blogspot gegangen bin. Irgendwann ist mir dann die Muße ausgegangen und es gab eine längere Pause. Alle drei Blogs, den auf Twoday und die zwei auf Blogspot, habe ich inzwischen gelöscht, um nicht elektronische Karteileichen im Netz herum dümpeln zu lassen.
Meine erste berufliche Website hat mir 2014 eine Freundin auf WordPress aufgebaut. Mit dem integrierten Blog habe ich ein paar Texte geschrieben, aber weil mich die frickelige Technik so sehr aufregte, habe ich irgendwann die ganze Seite irgendwann nicht mehr angesehen. Ich erinnere mich, dass ich einen ständigen Kampf mit der Kopfzeile und dem Seitenmenü hatte, und dass nichts jemals so aussah, wie ich das wollte.
Dann gab es 2020 einen Ausflug in Typo3. Ganz schlimme Zeiten. Zum Glück stieß ich damals auf Judith Peters und ihren unbeschwerten Ansatz zum Bloggen:
Blog like nobody’s reading!
Judith Peters
Ich bin letztlich durch ihre Aktion „Jahresrückblog“ zu WordPress zurückgekehrt. Unter anderem, weil sie und andere Jahresrückbloggerinnen so begeistert von diesem System berichteten. Da hatte sich wohl in der Zwischenzeit mit dem Erscheinen des Gutenberg-Editors eine Menge getan.
Welche Plattform und warum?
Zur Zeit blogge ich also auf meiner eigenen Webseite mit WordPress. Die Webseite habe ich aus beruflichen Gründen, damit Menschen mein Nachhilfeunternehmen finden. Der Blog ist ein Teil davon, hier schreibe ich auch über das Lernen an sich und die Fächer, die ich unterrichte.
Im Nachhinein bin ich tatsächlich inzwischen sehr zufrieden mit WordPress und dem Gutenberg-Editor. Damit kann ich ich meine Seite und den Blog flexibel nach meinen Vorstellungen einrichten. Und das alles funktioniert technisch relativ einfach. Was will ich mehr?
Wie schreibe ich meine Blogposts?
Zu Typo3-Zeiten habe ich meine Texte in LibreOffice vorgeschrieben und dann per copy und paste als Ganzes gepostet. Inzwischen blogge ich direkt im Backend. Meistens schreibe ich große Mengen Text am Stück, dabei schaffe ich es aber nicht immer, einen Blogartikel innerhalb eines Tages fertigzustellen.
Die Ideen schnappe ich zum Teil im Alltag auf, manchmal mitten während einer Walkingrunde. Manche plane ich länger, wie zum Beispiel meine Serie zum Matheabitur. Spätestens im Sommer rechne ich wieder mit einem hohen Aufkommen an Blogparaden 😀
Um diese Ideen erst einmal zu sichern, erstelle ich für jede einen neuen Beitrag und schreibe einen groben Titel vor. Passende Links sammle ich, sobald ich auf sie aufmerksam werde, und copy-paste sie in den Beitrag hinein. Dadurch habe ich aktuell 21 Entwürfe gespeichert 😉
Und dann setze ich mich ans Schreiben, sobald ich einen guten Block Zeit frei habe. Ich gehe die Liste mit Entwürfen durch und starte mit dem Blogpost, zu dem ich gerade Lust habe. Die Entwürfe empfinde ich nicht als belastende ToDo-Halde, sondern als Vorratskammer, aus der ich mich bei Gelegenheit bedienen kann.
In der Entwürfeliste findet sich nichts fast Fertiges. Bei mir bekommt auch jeder Beitrag ein Bild, das kann dann der letzte verzögernde Schritt sein. Ich habe ansonsten keinerlei Hemmungen, den Veröffentlichen-Button zu klicken. Daher bestehen die Entwürfe wirklich alle nur aus sehr rohen Linklisten und Stichwortskizzen.
Ich habe keinen festen Terminplan. Nur die geplanten Posts zu den Matheteilen in ESA und MSA sollten ausreichend lange vor diesen Prüfungen erscheinen. Ich nehme mir auch keine spezielle Mindestzahl von Blogbeiträgen mehr vor. Was ich schreibe, schreibe ich und das ist dann für mich in Ordnung so.
Über welche Themen schreibe ich generell?
Ich schreibe wie gesagt über das Lernen, Mathematik und Naturwissenschaften. Allerdings daneben auch einiges über Selbstfürsorge und über mich und meine Sicht auf die Welt und die Gesellschaft.
Außerdem habe ich eine ausführliche Beitragsreihe über den Jahreskreis geschrieben. Dabei ging es mir darum, was wir aus dem Lauf der Jahreszeiten und von der sich wandelnden Natur lernen können. Unter anderem auch über uns 😉 Mir ging es darum, den Jahreskreis frei von spirituellen Hintergründen zu betrachten.
Im ersten Jahr habe ich über grundsätzliche Hintergründe geschrieben, zwei Jahre später kamen Sammlungen mit geeigneten Aktivitäten dazu.
Für wen schreibe ich?
Im Grunde habe ich schon immer hauptsächlich für mich geschrieben. Judiths Motto hat mich darin noch weiter bestärkt. Mein Blog ist für mich eine Gelegenheit, meine Gedanken in Worte zu fassen und auszudrücken. Wenn sich davon jemand angesprochen fühlt, ist das ein Sahnehäubchen.
Mit meinen Artikeln über das Matheabitur wende ich mich tatsächlich an Schüler*innen, die sich sinnvoll vorbereiten wollen. Genauso habe ich dieses Jahr vor, wiederkehrende Aufgabentypen im Matheteil von ESA und MSA zu besprechen. Damit möchte ich meinen Teil dazu beitragen, mehr Klarheit in diese verpflichtenden Prüfungen zu bringen.
Natürlich schreibe ich meine Haltungsartikel auch, um Menschen zu erreichen und zum Nachdenken anzuregen. Damit wende ich mich nicht an eine spezifische Gruppe, sondern an alle diejenigen, die für eventuell neue Gedanken offen und an einer solidarischen Gemeinschaft interessiert sind.
Meine Empfehlungen zum Bloganfang
Besonders wichtig ist mir eine gewisse Leichtigkeit. Außer den rechtlichen Feinheiten in Form von Impressum und Datenschutzerklärung, gibt es eigentlich nichts, was du falsch machen könntest. Hauptsache anfangen, der Rest ergibt sich mit der Zeit.
Auch die Wahl der Plattform ist grundsätzlich nicht entscheidend. Wenn du Menschen kennst, die mit einem System fröhlich bloggen, lass dir von ihnen helfen, deinen eigenen Blog dort einzurichten. Falls dir am Ende doch etwas daran nicht passen sollte, kannst du immer noch zu einer anderen Plattform wechseln. Selbst alte Inhalte kannst du bei diesem Umzug mitnehmen.
Auch die Anzahl der Posts pro Zeiteinheit ist nur eine Zahl, von der ich mich nicht stressen lassen würde. Wenn du wenige interessante Beiträge verfasst, ist das wertvoller, als wenn du große Mengen bloggst, die aber andere Menschen gar nicht berühren.
Blogparaden sind immer ein super Aufhänger für meine Gedanken. Außerdem helfen sie, deinen Blog zu vernetzen und andere auf dich aufmerksam zu machen. Im Gegenzug lernst du dabei viele andere spannende Blogger*innen kennen.
Generell besteht die Blogospäre aus Gegenseitigkeit. Für mich ist es genauso erhebend, bei anderen Menschen Anregungen zu finden, wie mit meinen Blogposts wahrgenommen zu werden. Dafür folge ich einigen Blogs mit der Feedreaderfunktion von Thunderbird.
Es gibt Portale wie Feedle und Blogs50Plus, auf denen du deinen Blog eintragen und dich so weiter vernetzen kannst. Außerdem lohnt es sich, Links zu fertigen Blogposts in sozialen Medien zu teilen. Bis vor kurzem habe ich das noch auf Facebook und Instagram getan 😉 Jetzt „nur noch“ auf Mastodon.
Meine Zukunftspläne
Zur Zeit habe ich noch eine englischsprachige Version meiner Webseite unter einer anderen URL. Deren Bestandteile werde ich in den kommenden Wochen auf diese Domain schaufeln und dann hier einen englischsprachigen Blog zufügen. Vermutlich kommt aber dort nicht so viel neuer Inhalt dazu, bis auf Kurzgeschichten für die Challenge von deadlinesforwriters.
Vom Theme her habe ich Twenty Twenty-Four verschnarcht. Ich mag den Minimalismus der WordPress-Basisthemes aber grundsätzlich gerne und will dieses Jahr mal auf Twenty Twenty-Five umstellen, inklusive neuer Schriftarten. Eine Blogroll werde ich auch zusammen stellen, allerdings nach Anna Koschinskis Vorbild als separate Seite.
Und inhaltlich habe ich mit meinen 21 Entwürfen wohl noch eine kleine Weile reichlich zu tun. Dass mir die Ideen ausgehen werden, befürchte ich jedenfalls nicht 😀
Das waren sie, meine Antworten auf die Blogfragen. Vielleicht magst du dich ja auch beteiligen und über deine Bloggeschichte und deine Tipps zum Einstieg und zum Dranbleiben schreiben? Würde mich freuen 🙂
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