Sanft wieder Schwung nehmen
Es ist Zeit für den Monatsrückblick August 23 nach der Anleitung von Judith Peters. Nachdem ich den Juni habe ausfallen lassen, bin ich jetzt echt pünktlich dabei 😁 Mir ging es auch deutlich besser, obwohl gleich für das erste Augustwochenende eine 180°-Planänderung anstand.
Im Juli habe ich mich noch gefragt, wie um Himmels willen ich mich effektiv entblockieren soll. Im August floss das Leben dann wieder fast von selbst. Wie genau, kann ich auch nicht sagen, es hat viel mit der Gleichzeitigkeit von Aktivität und Absichtslosigkeit zu tun, von der ich manchmal überzeugt bin, dass ich sie nie meistern werde. Zu anderen Zeiten gehe ich fest davon, dass sie gar nicht meisterbar und nur ein Mythos ist. Vermutlich stimmt beides. Und sehr wahrscheinlich stimmt beides gleichzeitig auch nicht 😉
Was hatte ich vor und was ist daraus geworden?
- Teilnahme am Wacken Open Air -> Gründlich ins Wasser gefallen 😆
- Nach den ruhigen Sommerwochen wieder mehr Nachhilfestunden geben -> Ich genieße es, wie fließend dieser Übergang immer ist. In den Sommerferien sind meine Stunden sehr reduziert, dann kommt in der letzten Ferienwoche der Intensivkurs und wenn das Schuljahr wieder losgeht, ruckelt sich alles allmählich zurecht.
- An einer weiteren Blogparade teilnehmen ->Der Artikel im August hat mir sehr gut getan. Und ich habe auch sehr erfreuliches Feedback dazu bekommen.
- Über die Klimakrise schreiben -> Der erste Beitrag dazu ist angefangen, aber noch nicht fertig. Das Thema will eigentlich raus, ist gleichzeitig noch in der Sortierphase.
- Nochmal zum Heidschnuckenweg fahren. -> War sehr schön und ist für nächstes Jahr fest eingeplant.
Was habe ich gelesen?
Der Plan war, dass der Bücherstapel kleiner wird. Dann stolperte ich über die Nachricht, dass es per Crowdfunding eine Graphic Novel von Good Omens geben wird. Langer Rede, kurzer Sinn: Ich habe noch zwei weitere Bücher extra gekauft. Immerhin gebraucht.
Leaves on the Wind
Um diesen Comic richtig zu genießen, ist es hilfreich, die Serie und am besten auch den Kinofilm gesehen zu haben. Im Groben geht es um ein kleines Team, das in einem Raumschiff mal mehr mal weniger legale Aufträge erledigt und dabei immer wieder mit den Behörden aneinander gerät. Im Film haben sie bis dahin geheime und erschreckende Tätigkeiten des Alliance-Regimes aufgedeckt. Der Comic schließt an diese Geschichte an.
Das Buch ist 2014 erschienen, und gleichzeitig sind die einleitenden Seiten verblüffend aktuell. Die Alliance versucht nach Kräften mit Fernsehpropaganda und Polizeieinsatz diejenigen aus der Bevölkerung zurück zu drängen, die protestieren und Antworten fordern. Dabei wird ganz klassisch das Framing so gedreht, dass die Protestierenden zu Terrorist:innen und die Entdeckung der Serenity-Crew zum Hoax erklärt werden.
Es tauchen überraschend ein paar alte Charaktere wieder auf, während auch spannende neue Figuren eingeführt werden. Plot und Tempo sind gut balanciert und ich freue mich immer, wenn Geschichten, die ich in Filmform geliebt habe, in Papierform weiter gesponnen werden. Ich habe mir jedenfalls sehr zum Kauf dieses Buches gratuliert.
Small Gods
Diese Adaptation eines Scheibenweltromans von 1992 erschien 2016, also nach Terry Pratchetts Tod. Allerdings hatte Ray Friesen vorher noch Kontakt zu Pratchett gehabt.
Der Roman ist einer meiner Lieblingsbände aus der Discworldreihe. Die Prämisse dahinter ist, dass Gottheiten durch Glauben und religiöse Tätigkeiten ihrer Anhänger:innen größer oder kleiner werden können. Manche von ihnen sind nur noch ganz kleine Überbleibsel, die irgendwo in der Wüste rumschwirren. Werden sie dort von einer geeigneten Person aufgeschnappt, können sie mit Glück die Stiftung einer neuen Religion bewirken und wieder zu mehr Einfluss kommen.
Der Mönch Brutha ist ein unfreiwillig Auserwählter. An ihm wird von verschiedenen Seiten gezerrt, einerseits von Om, einem stark geschrumpften Gott im Körper einer Schildkröte, und andererseits von den omnianischen Priestern, die ihre Religion auf eigenen Vorstellungen basiert ausgebaut und Om dabei praktisch raus gedrängt haben.
Im Laufe der turbulenten Geschichte lernen die Beteiligten eine Menge über Glauben, Gerechtigkeit, Krieg und Frieden, Macht und gegenseitiges Verständnis. Manche lernen allerdings auch zu spät oder gar nichts. Pratchett serviert dabei keine einfachen oder plakativen Antworten, dafür eine große Portion Humor.
Ray Friesen hat den Roman sehr angemessen transformiert. Was ich an dem Comic bemerkenswert finde, ist der Zeichenstil, der gleichzeitig sanft und fast naiv ist, und auf der anderen Seite nicht vor drastischen Bildern zurückschreckt. Die Graphic Novel könnte vom Coverbild her als Kinderbuch durchgehen und ein bisschen wie bei Barbie kommt die Message dann durch den Seiteneingang daher.
Wacken 2023
2015 war schon mal ziemlich Landunter in Wacken. Damals konnten wir auch nicht mehr auf das Campinggelände, stattdessen sind wir jeden Tag nach Itzehoe gefahren und wurden von dort aus mit dem Shuttlebus abgeholt.
Dieses Jahr waren die Wassermassen so extrem, dass die Veranstalter irgendwann die Reißleine ziehen mussten und darum gebeten haben, gar nicht mehr anzureisen. Ich war unter denjenigen, die sich an diese Bitte gehalten haben. Einerseits habe ich damit das Festival verpasst, auf dem immerhin noch ca. 60000 von 80000 Menschen gefeiert haben. Andererseits hatte ich auch nicht super viel Lust darauf, meinen Rollenkoffer durch knietiefen Schlick zu zerren.
Im August 23 wollte ich zum ersten Mal ganz alleine zum WOA und das auch noch mit Bus und Bahn. Um keinen Klappstuhl schleppen zu müssen, hatte ich extra einen Luftsessel besorgt, die bequeme Lehnenvariante für mittelalte Metalfans. Bei einigermaßen normalem norddeutschem Sommerwetter hätte das alles richtig schön klappen können.
Am Ende habe ich zum ersten Mal seit 2009 die Konzerte nicht vor Ort sondern bei Magenta verfolgt. Das war schon ein bisschen traurig. Positiv an der Geschichte war, dass ich zu einem günstigeren Preis ein Ticket für 2024 bekommen habe. Jetzt hoffe ich sehr darauf, dass es nächstes Jahr den Sommer über etwas gleichmäßiger regnet, sowohl für meinen Garten als auch für mein Freiluftentertainment.
Wandern in der Heide, jetzt mit extra Farbe
Im Juli sind wir schon einmal nach Neugraben gefahren, um von dort aus auf dem Heidschnuckenweg zu gehen. Die Landschaft hat uns sehr gut gefallen, allerdings hatte das Heidekraut damals gerade erst ganz zart angefangen zu blühen.
Bei der Gelegenheit hatte ich mir vorgenommen, mir die Situation ein paar Wochen später noch einmal anzusehen und wurde reich belohnt. Auf den Bildern kommt das Lila gar nicht so intensiv rüber, wie es im Original war. Alleine bin ich deutlich weiter gewandert, allerdings war das Wetter sehr sonnig und warm. Als ausgemachte Schattenpflanze habe ich einfach meinen Regenschirm aufgespannt. Komisch, dass ich damit die Einzige war 😆
Diese Landschaft ist wirklich traumhaft. Sich ein paar Stunden in so ein Meer aus Lila zu begeben, tat meiner Seele und meinen Nerven richtig gut. Nächstes Jahr werde ich mir das auch wieder gönnen, und zwar bei der Husumer Krokusblüte im März und In der Heide im August.
Mal das andere Meer besuchen
Ende August haben wir eine Freundin und einen Freund besucht. Die beiden waren im Urlaub an der Ostsee. Ich persönlich bin ja immer eher auf die Nordsee eingestimmt. Die ist etwas rauher und die Landschaft ist so schön flach und weit. Dass ich als Kind so oft meine Ferien da verbracht habe, trägt sicher zu dieser Vorliebe bei.
Allerdings habe ich mal wieder festgestellt, dass so ein relativ plüschiges Meer ohne große Gezeiten auch toll ist. Die Häuser und Möwen dort sahen auf jeden Fall ziemlich aus wie gewohnt. Und ich bin tatsächlich seit Jahren das erste Mal wieder geschwommen. In den letzten Jahren hatte ich keine Lust auf Hallenbad und im See hat es sich nicht ergeben.
Und was war sonst noch los?
Was habe ich im August 23 gebloggt?
Monatsrückblick Juni und Juli 23
Ich schreibe mit anderen Blogger:innen einen Monatsrückblick auf den Juni und Juli 23. Was war los? Was habe ich gelernt? Wie geht es im August weiter? Weil ich mir im Juni so im Weg gestanden habe, gab es diese beiden Monate nach großem Aufraffen im Doppelpack und mit Verspätung.
Blogparade #DieZukunftIsstVegan
Meine Antwort auf die Blogparade #DieZukunftIsstVegan von Sandra Hoppens. Warum ich vegan lebe, wie mein Weg war und warum das alles für unsere Zukunft so wichtig ist.
Was habe ich im September 23 vor?
- Ich habe mir die Liste der Blogparaden von Judith Peters‘ Content Society abgespeichert. Die sind zwar alle im Herbst 2022 abgelaufen, aber einige der Themen sprechen mich so sehr an, dass ich mich davon inspirieren lassen will.
- Schwimmen gehen. Mir hat das Planschen in der Ostsee so gut getan, dass ich dem See in der Nähe mal einen Besuch abstatten will. Oder auch mal wieder ins Hallenbad fahren.
- Klimaartikel schreiben. Ich habe aktuell einen davon schon angefangen, allerdings noch eine kleine Liste mit Einzelthemen im Kopf. Am 15.9. ist übrigens der Globale Klimastreik 2023. Vermutlich fahre ich dafür eher nach Elmshorn als nach Hamburg, da wird es wahrscheinlich nicht so voll sein.
- Zur Abwechslung wieder Bücher von meinem Stapel lesen 😉
- Ich habe tatsächlich wieder mal eine Schülerin, die nicht in Mathematik sondern in Chemie und Bio Unterstützung braucht. Das ist eine schöne Abwechslung und ein guter Anlass, in diesen Fächern nicht einzurosten.
Das war mein Monatsrückblick August 23. Das Konzept „Nachsicht mit mir selbst“ geht ganz gut auf und der Übergang vom reduzierten Sommerferienmodus zu meiner Version von „Volldampf“ war dieses Mal richtig sanft und mitnehmend.
Schreibst du auch mehr oder weniger regelmäßig Rückblicke? Was sind deine Erfahrungen damit? Wie geht es dir mit dem Thema Veganismus?
Mehr Beiträge zum Thema Rückblicke findest du hier.
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