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imbolc: schwarz weiße zeichnung von einer Kerze zwischen zwei Brighidkreuzen. Am unteren Bildrand schieben sich kleine Pflänzchen aus der Erde

2. Februar: Imbolc, Lichtmess, Brighid, Murmeltiertag

Den richtigen Moment finden

Während der Dezember noch mit Glühwein, Kerzenlicht, Keksen und Weihnachtsmusik aufwarten kann, ist der Januar auf der Nordhalbkugel eher eine Zeit, die sich ohne derlei Entschädigung so ein bisschen kalt und regnerisch hinzieht. Die Sonne geht allmählich merkbar früher auf, das war es aber auch. Und trotzdem ist dies die Zeit der guten Vorsätze, in der wir uns beispielsweise zum Sport oder zum fokussierten Aufräumen motivieren.

Das Warten auf die Schneeglöckchen

Jetzt ist der Januar so gut wie vorbei und vielleicht geht es Dir ja auch so wie mir, dass Du zur Zeit jeden Tag hoffnungsfroh nachguckst, ob die Schneeglöckchen langsam mal blühen. Da hilft allerdings kein Zupfen und kein Bitten, die weißgrünen Vorfrühlingsboten zeigen sich dann, wenn es soweit ist. Bei mir hier jedenfalls noch nicht. Der Februar ist für mich insgesamt immer eine merkwürdige Phase, in der alles in den Startlöchern zu sitzen und auf ein Signal zu warten scheint.

Draußen blühen die Haselsträucher, diverse Vogelarten piepen schon um die Wette und die Eichhörnchen sausen seit einer Weile besonders eifrig in unserem Garten herum. Die Sonnenstunden sind jetzt um circa 1 Stunde und 20 Minuten länger als zu Weihnachten. Im Garten liegen relativ viel Laub und Zweige herum, wobei er noch nicht so richtig zur Arbeit einlädt. Ich plane für dieses Jahr endlich mal das eine oder andere Gemüse anzupflanzen und so oft ich in den entsprechenden Anleitungen nachgucke, es ist noch nicht so recht Zeit dafür. Wenn ich eine Handbewegung für die aktuelle Zeit auswählen sollte, wäre es das Daumendrehen.

Projekte in den Startlöchern

Die Stimmung draußen findet sich auch in manchen meiner Projekte wieder. Eins davon ist der Gemüsegarten, ein paar andere haben mit Renovierungen zu tun, die auf andere Vorarbeiten warten. Geduld ist alles andere als mein Lieblingszustand und genau deswegen so wichtig für mich. Ich kann mich immer wieder mal gründlich blockieren, indem ich etwas gerne möglichst schnell schaffen möchte, mir gleichzeitig diverse Vorbedingungen davor installiere, dann über diese Hürden stolpere und das ganze Vorhaben entnervt komplett aufgebe. Wenn ich es nicht bis zum Zeitpunkt XY geschafft habe, dann eben gar nicht.

Da kann ich mir von den Schneeglöckchen etwas abgucken. Denen ist es ziemlich egal, wer sich vorstellt, wann sie zu blühen haben. Es ist soweit, wenn es soweit ist. Aber dann ist es auch soweit, dann wird die Blüte nicht mehr zurückgehalten und vertagt. Für jedes meiner Projekte kann mir so ein entspanntes Lauschen nach innen eine Menge Energie und vor allem auch Frust sparen. Dieser Zusammenhang taucht auch in der Tradition des Murmeltiertags auf, der tatsächlich zunächst in Deutschland in alten Bauernregeln vorkam und dann nach Pennsylvania mitgenommen wurde. Kommt das Murmeltier (wahlweise auch der Bär oder Dachs) zu Lichtmess aus dem Bau, sieht auf Grund des Sonnenscheins seinen Schatten und kriecht wieder zurück, wird es noch eine Weile kalt bleiben. Natürlich ist es möglich, das Tier am Zurückkriechen zu hindern, das Wetter wird sich davon vermutlich nicht ändern. Was uns zu tun bleibt, ist beobachten und abwarten.

Mythen und Traditionen

In der katholischen Tradition war Lichtmess eine Gelegenheit, Kerzen für das kommende Jahr zu weihen, oder aber für die heilige Brigid (vor der Christianisierung in Irland als Göttin verehrt) Kreuze aus Binsen zu weben. Als Göttin war sie unter anderem für Feuer, das Schmieden, für Verträge und Kreativität zuständig. Ziemlich passend, dass das Signal für den richtigen Moment einerseits mit Inspiration zu tun hat und andererseits damit, das Eisen bei der richtigen Temperatur zu erwischen, nicht zu früh und nicht zu spät drauf zu hämmern. Könnte ich mir glatt mal merken, dieses Bild für die Balance zwischen Geduld und Aktivwerden.

Wie sieht es bei dir aus?

Wie zeigt sich die Natur dort, wo Du lebst? Wie machst Du das, dass Du für Deine Vorhaben weißt, wann es Zeit ist? Hast Du eine Vorstellung, woher Du Deine Inspiration beziehst? Passt Dein innerer Energiehaushalt mit der äußeren Jahreszeit überein? Welche Verträge schließt Du jetzt gerade mit Dir und der Welt?

Hier habe ich eine Meditation zum Thema Pläneschmieden hochgeladen. Vielleicht ist es ja noch einmal tiefgehender, die Fragen zum 2. Februar in einer anderen Weise auf sich wirken zu lassen.

Dieser Artikel bezieht sich übrigens auf diesen Hauptblogpost. Im Laufe des Jahres 2020 werde ich für jeden Termin einen weiteren Artikel dazu fügen. Sei also gespannt auf den 20. März!


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