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kontakt: eine Feder, ein Stein, eine Muschel und ein Papieraufsteller auf einer kommode. Auf dem Papier steht: Und gleichzeitig

Wie bleibe ich an mir dran, wenn das Leben mich ablenkt?

Warum sollte ich überhaupt an mir dran bleiben wollen?

Der Januar ist ja eine traditionelle Zeit für gute Vorsätze und eine neue innere Aufgeräumtheit. Bei mir jedenfalls. Ein solcher guter Vorsatz könnte sein, besser mit mir selbst und mit der Natur um ich herum in Kontakt zu sein. Wenn ich nicht die meiste Zeit mit meiner Aufmerksamkeit überall sonst bin, nur nicht bei mir und meiner direkten Umgebung, das hat Potential, mein Leben leichter und satter zu machen.

In Kontakt mit der Natur

Wie kann ich mehr mit der Welt in Kontakt kommen? Früher, als wir Menschen noch direkter mit der Natur zusammenlebten, stellte sich diese Frage nicht. Wer nicht in Kontakt war, hatte schlicht geringere Überlebenschancen. Die Natur trat in Kontakt mit den Menschen. Dass das nicht mehr durchgängig so ist, würde ich natürlich nicht aufgeben wollen. Nur ist der Preis für das komfortable Leben die mehr oder weniger starke Entfremdung. Von der Natur draußen und teils auch von uns selbst.

Eine wichtige Maßnahme ist das Rausgehen in den Wald, ans Meer, zu Fuß, mit dem Rad, mit allen Sinnen. Eine weitere Maßnahme ist die Beschäftigung mit unseren persönlichen Bedürfnissen, Glaubenssätzen, Schatten und Persönlichkeitsanteilen. Und dann kommen wir von unseren Ausflügen wieder zurück in unsere vier Wände und nach dem tiefgründigen Wochenendseminar hat uns ziemlich zügig der Alltag wieder.

Wie kann ich wichtige Lektionen in meinen Alltag retten?

Ein wirksamer und einfacher Weg, diesen neu gestärkten Kontakt im Alltag zu Hause mitlaufen zu lassen ist ein physischer Anker. Ein von mir mit Intention gestalteter Platz den ich jeden Tag im Blick habe. Die Beteiligten in einem meiner Lieblingspodcasts (The Wonder), benutzen für ein sehr ähnliches Konzept den sehr passenden Begriff „Fokus“, den ich hiermit fröhlich kapere. Was ich mit Anker meine, kann die Deckplatte einer Kommode sein, eine Fensterbank, ein Eckchen in einem Regal oder eventuell auch eine Pinnwand. Entscheidend ist, dass dieser Ort auf Dauer einem bestimmten Zweck gewidmet ist und ihm regelmäßig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Dass mich sein Anblick regelmäßig erfreut und in Kontakt treten lässt. Dass er mein Bewusstsein fokussiert. Und dass er eine Konstante in meinem Leben bildet.

Wie du so einen Fokus einrichten kannst, ist dabei sehr persönlich, es soll ja auch Dein individuelles Bewusstsein davon angesprochen werden. Eine Komponente kann der Kontakt mit mir selbst sein, mit meinen normalerweise gerne abtauchenden Bewusstseinschichten. Wenn ich die einmal liebevoll zu fassen bekommen habe, ist es wertvoll, sie mindestens eine Weile greifbar präsent zu haben.

Die zweite Komponente ist der Kontakt mit der Natur. Vielleicht mit meiner direkten Umgebung, mit einem Sehnsuchtsort, an den ich nicht immer reisen kann oder auch mit dem Planeten Erde an sich. Kombinieren lässt sich das mit dem Lauf der Jahreszeiten. Wenn es in Dein Weltbild passt, lohnt es sich auch, mit etwas Höherem in Kontakt zu bleiben. In dem Fall werden Dir sicher selbst geeignete Gestaltungselemente einfallen. Diese drei Facetten lassen sich natürlich beliebig kombinieren.

Wie sieht so ein Fokus konkret aus?

Du kannst beispielsweise eine Kerze aufstellen, Dinge, die du in der Natur gefunden hast, Bilder, die etwas in Dir ansprechen, Repräsentationen Deiner Persönlichkeitsanteile, saisonal abwechselnde Dekoration, Kärtchen mit Zitaten oder was auch immer für Dich bedeutsam ist, die Lektionen aus dem Wochenendseminar zu einem Wort oder Symbol verdichtet und dein Verhältnis zur Welt festigt.

In der Originalbedeutung, die mich so inspiriert hat, ist der Fokus als Ritualort gemeint, eine Art Altar ohne göttlichen Bezug. Bei mir ist er gleichzeitig weniger hoch gehängt und noch näher am Alltag. Idealerweise bewirkt er dann jedesmal, wenn du daran vorbeikommst eine Erinnerung daran, was für Dich wesentlich ist. Zum Beispiel, wie du diese Muschel gefunden hast. Das Rauschen der Wellen und das Glitzern der Sonnenstrahlen. Entsprechend bei anderen Dingen, die den Weg auf Deinen Fokus finden. Ein bisschen wie beim Anschlagen im Bahnenschwimmen bekommen wir zwischen den Alltagsgeschäften immer wieder einen Impuls, uns kurzzeitig an etwas Solidem zu verankern.

Ich habe meinen Fokus eingerichtet, was nun?

Den Fokus in regelmäßigen Abständen zu erneuern, abzustauben und an die aktuelle Jahreszeit anzupassen, verbindet unser Bewusstsein liebevoll und wertschätzend mit seiner Bedeutung für uns. Und gleichzeitig drücken wir beim Abstauben und Auffrischen auch uns selbst Wertschätzung aus und würdigen damit die Bedeutung, die wir für uns selbst haben.

Wenn du Zeit übrig hast, lässt sich der Fokus natürlich auch über seine Funktion als optische Erinnerungsstütze hinaus als meditativer Ort nutzen. Als Tankstelle, auf die du jederzeit zugreifen kannst, weil sie ja bei Dir zu Hause fest installiert ist und von Dir immer wieder mit Aufmerksamkeit in Deinem Bewusstsein aufgeladen und in einem ansprechenden Zustand erhalten wird.

Was meinst du zu diesem Thema?

Hast du bei dir zu Hause etwas ähnliches eingerichtet? Wie heißt dieser Ort bei dir? Wie nachvollziehbar sind meine Gedanken für dich überhaupt? Was müsste bei dir unbedingt auf einem Fokus stehen, der deine Beziehung zur Natur und den Kontakt mit dir selbst repräsentiert? Wo in deiner Umgebung wäre ein geeigneter Ort dafür?

Ich plane für den kommenden Jahreskreis eine weitere Blogreihe mit Anregungen für Aktivitäten. Dabei werde ich meinen eigenen Fokus mitlaufen lassen und darüber berichten, wie sich das auf mich, mein Lebensgefühl und mein Jahr 2022 ausgewirkt hat.


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