„Das ist ja zu schön, um wahr zu sein!“
So reagierte einer meiner neuen Schüler Anfang des Monats. Ich durfte ihn online auf seine Klausur in „Mathe für BWL“ vorbereiten und für vieles, was ihm in den Vorlesungen extrem kryptisch vorkam, lieferte ich ihm überraschend einfache Übersetzungen. Bei der Gelegenheit fiel mir wieder auf, wie kompakt und auf den ersten Blick unverständlich die Sprache der Mathematik wirkt.. Meinen Monatsrückblick Oktober 25 schreibe ich in den Herbstferien, die fast alle meiner Schüler:innen netterweise frei machen.
Wobei sie dieses Schuljahr auch jede Gelegenheit zur Erholung nutzen sollten. In Schleswig-Holstein und Hamburg lagen die Sommerferien ungewöhnlich spät. Entsprechend werden November und Dezember mit Klausuren und Arbeiten vollgepackt sein. Denn die Lehrkräfte müssen ja irgendwie bis zu den Zeugniskonferenzen wieder ein paar Noten zusammen sammeln.
Der größte Haken am Oktober war die Erkältung. Seit 2020 hatte ich kaum Infektionen, bis auf Corona im September 23. Jetzt hat es mich nochmal erwischt und ich war auf diese Halsschmerzen und das Geschniefe gar nicht mehr vorbereitet. Immerhin kein SARS-CoV-2 und einigermaßen erträglich.
Was hatte ich im Oktober 25 vor und was ist daraus geworden?
- zum Inktober jeden Tag etwas zeichnen und bei der Gelegenheit meinen Zentangle-Muskel reaktivieren 👍
- hoffentlich durch die Oktober-Ausgabe der Blogparade „relevant“ inspiriert werden 👍
- an der Habitica-Kostümchallenge teilnehmen: Das war mir doch zu viel Aufwand 😀
- Mit einer anderen Habitica-Challenge jeden Tag etwas lernen: Für jeden Tag hat es nicht gereicht, aber in der zweiten Oktoberhälfte habe ich regelmäßig die Onlinekurse von WordPress bearbeitet. Also halbwegs 👍
- mit der 30-Tage-Clutterbug-Challenge sedimentierten Kram loswerden 👍
- nochmal über die A7 wandern und nachgucken, ob die Bäumchen dort immer noch so spirrelig aussehen und wie sich die Schrebergärten gemacht haben: Das schiebe ich in den November, auch weil ich dann für 30 Tage ein Deutschlandticket habe, das abgefahren werden will.
- eine weitere Kurzgeschichte schreiben 👍
- ins Kino gehen 👍 (Downton Abbey)
- weiter mit Nordic Walking meine Kondition stärken: Bin eher spazieren gegangen, das aber tapfer.
- am Blogtoberfest teilnehmen 👍
- meinen YouTubeablgorithmus auf Kreatives und Erbauliches umerziehen 👍 Da geht aber noch ein bisschen mehr 🙂
- keine weiteren Aufträge annehmen. So wie es gerade ist, läuft es ideal. 👍
Dafür, dass die Liste so lang ist, bin ich super zufrieden mit der Anzahl der Daumen nach oben.
„Heave Ho, Out You Go!“
Die Clutterbug-Challenge wollte ich schon länger ausprobieren. Ende September habe ich sie mir dann einfach in die Oktoberpläne gesetzt und das hat richtig gut funktioniert.
Worum geht es? Die Aufräumexpertin Cas hat einen Plan für dreißig Tage zusammengestellt, bei der jeden Tag fünf Minuten entrümpelt wird oder mindestens fünf Dinge gefunden werden, die das Zuhause verlassen. Begleitet von Sprüchen wie in obiger Überschrift.
Ein großer Pluspunkt ist die wirklich kurze Zeit, die ich jeden Tag investiert habe. Solche niedrigschwelligen Aktionen brauche ich, um aktiv zu werden, statt zu prokrastinieren. Allerdings komme ich alleine oft nicht auf diese simple Idee. Stattdessen nehme mir gerne mindestens fünfzehn Minuten vor, soll ja auch etwas bringen. Und der Unterschied kann schon eine Menge ausmachen, ob etwas dann nur Plan bleibt oder Realität wird.
Auch die Auswahl an „Tatorten“ ist sehr hilfreich. Genauso wie die sehr nachsichtige Art, mit der Cas uns in ihren Videos ermutigt, Dinge loszulassen, die ihre Aufenthaltsdauer bei uns schon längst überschritten haben. Umgekehrt geht sie sehr sanft damit um, wenn wir etwas eben doch noch nicht hergeben wollen. Mich hat sie damit sehr effektiv abgeholt und motiviert.

Ich habe an allen dreißig Tagen der Challenge meine fünf Minuten erledigt. Dabei fand ich auch immer eine Handvoll Kram, der mir heute nicht mehr auf der Seele liegt. Als es darum ging, ein Kinderzimmer oder ein Auto zu entrümpeln, habe ich stattdessen nochmal meinen Hobbyfriedhof besichtigt, auch als Bastelregal bekannt. Wahnsinn, wie befreiend die Erlaubnis wirkt, da rigoros durchzusortieren.
Ich werde diese Gewohnheit noch eine Weile weiter führen. Allerdings nicht mehr täglich und nur so lange, bis ich mit der Menge an Kram in meinem Zuhause einverstanden bin. In ihrem Begleit-PDF schreibt Cas:
„I give you permission to suck“
Und seltsam: Mit dieser Erlaubnis entspannt sich mein inneres Team und alle ziehen mit.
Herbstfarben
Der Oktober hat optisch super abgeliefert. Von den spektakulären Sonnenaufgängen über die Rosen im Regen zum goldleuchtenden Laub vor blauem Himmel. So war es leicht, wirklich jeden Tag für ein paar Schritte vor die Tür zu gehen.








Das unscharfe Bild mit den Blättern gehört zu meinem Beitrag zum Projekt52. Das Stichwort war „Gönn ich mir“ und wenn ich mir im Herbst etwas gönne, dann mit den Füßen durch jeden, aber auch wirklich jeden Laubhaufen durch zu rascheln. Im Herbst bin ich manchmal innerlich fünf Jahre alt und sauge die Farben, den Wind und auch den Regen auf wie ein Schwamm.
Kreativ durch den Oktober
Neben den Photos zu den vier Stichworten für das Kreativprojekt Projekt52 standen 31 Zeichnungen für den Inktober an. Dabei stellt der Initiator Jake Parker jedes Jahr eine Liste mit Begriffen zusammen, einen für jeden Tag im Oktober. Und dann wird dazu passend assoziiert und gewerkelt..

Im Original ist das tatsächlich in schwarzer Tinte auf weißem Papier gemeint. Allerdings habe ich viele farbenfrohe Aquarellbilder und auch digitale Kunstwerke gesehen. Es war inspirierend, wie unterschiedlich die Teilnehmenden die Prompts jeweils interpretiert haben. Manche Begriffe waren sehr weit auslegbar, manche in ihrer ursprünglichen Bedeutung sehr dicht beieinander, zum Beispiel Ragged und Shredded.

Die Aktion war mir schon vor ein paar Jahren aufgefallen. Dieses Mal überwog die Neugier die Zweifel. Und es hat sich für mich sehr gelohnt: Jeden Tag ein Bild hochzuladen, auch wenn ich nicht mit allen davon gleich zufrieden bin, hat sehr gut getan. Und durch die relativ hohe Frequenz hatte auch die negative innere Stimme kaum eine Chance, mich ins Grübeln zu bringen, ob das immer die ideale Umsetzung aller Prompts war.

Die Challenge ist eine super Übung darin, sich nicht mit anderen zu vergleichen. Manche Teilnehmende haben extrem detaillierte Bilder eingereicht. Manche scheinen mir Kunstprofis zu sein. Meine Messlatte war, dass ich überhaupt ein zum jeweiligen Prompt einigermaßen passendes Bild fertig bekommen habe. Likes waren nur ein Sahnehäubchen.
Außerdem war diese Aktion eine tolle Gelegenheit, ein früheres Hobby aus dem Friedhof heraus zu reaktivieren. Zentangle ist anscheinend dem Fahrradfahren ähnlich. Jedenfalls hat mein Muskelgedächtnis in den meisten Fällen sehr brav mitgespielt.

Nächstes Jahr bin ich sehr wahrscheinlich wieder mit dabei. Es sei denn, die Begriffe sprechen mich überhaupt nicht an. In den kommenden Wochen möchte ich die hier erzeugte kreative Welle noch ein bisschen weiter reiten, allerdings nicht mehr unbedingt mit einem Ergebnis pro Tag.
Alle meine Inktober25-Bilder gibt es in meinem Pixelfedprofil.
Was habe ich im Oktober 25 gehört?
Medien rauben uns Lebenszeit. Wie wir uns wehren können
Die neueste Folge des Podcasts „Wind und Wurzeln“ von Marina Weisband beschäftigt sich damit, wie Internetplattformen unsere Aufmerksamkeit an sich fesseln. Was mich begeisterte, war die Erinnerung an das Konzept des konstruktiven Journalismus. Dieser liefert nicht ausschließlich „Gute Nachrichten“, sondern wenige Artikel, dafür gründlich recherchiert und lösungsorientiert. Eine erfrischende Alternative zur sonstigen Click-Bait-Dusche.
In dieser Podcastfolge kommt unter anderem Maren Urner als Neurowissenschaftlerin zu Wort. Sie erklärt, warum wir so oft dem Doomscrolling in die Falle tappen. Han Langeslag von Perspective Daily erklärt, wie sich durch veränderte Formen der Berichterstattung und des Nachrichtenkonsums unsere Sicht auf die Welt ändert. Und wie sich das dann umgekehrt auf die Welt auswirkt.
Jetzt bin ich sehr motiviert, regelmäßig Perspektive Daily zu lesen. Das hilft hoffentlich auch beim YouTube-Doom-Fasten.
Was habe ich im Oktober 25 gesehen?
Die Zerstörung der Zerstörung der CDU
Neben „Downton Abbey – Das große Finale (Nun aber wirklich der letzte Teil, ganz bestimmt!)“ nutzten wir die 3Sat-Mediathek für die aktuelle Folge von „Bosetti Late Night“. Sarah Bosetti hat sich für diese Ausgabe überlegt, die CDU zu retten, und bespricht diesen Plan unter anderem mit vier Gästen.
Gilda Sahebi kritisiert die Unionsparteien im Ganzen. Bianca Praetorius ist als Klimaaktivistin in die CDU eingetreten, um ihr Herzensthema dort von innen zu vernetzen. Stephan Meyer hat sich als Landrat von Görlitz gegen einen AfD-Kandidaten durchgesetzt und berichtet von seinen Erfahrungen auf der regionalen Ebene. Der Politikwissenschaftler Jens Hacke trägt zusätzliche Einschätzungen bei.
Die Mischung ist konstruktiv und rund. Das einzige Problem an der Sendung ist der viel zu kurze zeitliche Rahmen. Dadurch werden die unterschiedlichen Sichtweisen nur angerissen und ich würde mir eine Anschlussdebatte mit den gleichen Gäst:innen (wie Sarah Bosetti gerne sagt) in der nächsten Folge wünschen. Vielleicht hätte der Comedyblock mit Cristoph Sieber ausfallen können. Trotzdem aus meiner Sicht eine sehenswerte Sendung.
Was habe ich im Oktober 25 gebloggt?
Monatsrückblick September 25 – Eine Zahl hat’s nicht geschafft
Beim Monatsrückblick September 25 gibt es ein paar Perspektivwechsel, Schönes für die Seele und Optimismus für das nächste Schuljahr.
WMDEDGT im Oktober 25 – Herzlichen Glückwunsch, Herr N.
Das WMDEDGT im Oktober 25 eröffnet eine Tradition: An diesem Tag werde ich vermutlich immer Geburtstagskuchen zeigen.
Wie ich mich fortbewege
Für die relevant-Blogparade erkläre ich, wie ich mich fortbewege. Wann, unter welchen Bedingungen und warum.
To-Want-Liste für das 4. Quartal 25
Meine To-Want-Liste für das 4. Quartal 25! Was möchte ich bis Silvester 2025 gerne erleben, lernen oder sehen? Und was habe ich bisher aus dem Projekt ToWant gelernt?
Blogstatistiken – Bloggerschnack Oktober 25
Meine Antwort auf die monatliche Umfrage des Bloghexenforums. Im Oktober 25 berichte ich über meine Haltung zu Blogstatistiken.
Vegane Würstchen – Wo ist das Problem?
Warum vegane Würstchen kein Problem sind, das wir durch Sprachverbote in den Griff bekommen müssen und was stattdessen besprochen gehört.
Lernzettel schreiben oder lernen – Wo ist der Unterschied?
Viele meiner Schüler:innen schreiben regelmäßig Lernzettel. Aber wie sinnvoll ist diese Vorbereitungsmethode wirklich?
Bürgergeld, Stadtbild, Brandmauer – Was können wir tun?
Die Regierung spricht über Bürgergeld, Stadtbild und Brandmauer. Worum geht es eigentlich und was können wir tun?
11 Dinge, die ich als bloggende Unternehmerin 2025 anders mache
Als bloggende Unternehmerin habe ich über die Jahre viel gelernt. Hier erfährst du, was ich heute nicht mehr oder anders mache und warum.
Projekt52 Oktober 25
Mein Beitrag zum Kreativprojekt Projekt52 im September 25. Die Stichpunkte: „Es war einmal“, „Zug“, „Action“ und „Gönn ich mir!“
Magical Shortcuts
Mein Beitrag zu DeadlinesForWriters im Oktober mit dem Stichwort „Excellence“ und der Wörterzahl 1800.
Außerdem fünf Blogbeiträge zum Kreativprojekt Inktober25. Insgesamt komme ich so auf 16 Blogposts.
Monatsrückblick Oktober 25 in Mastodönekes:
Diese neue Kategorie habe ich mir bei Uschi Ronnenberg von IchTuWasIchKann abgeguckt. Manches im Fediverse möchte ich mir merken, aus den unterschiedlichsten Gründen. Ein paar dieser Perlen tauchen ab jetzt in meinen Monatsrückblicken auf.
Herbst ist doof
Mein Mann fühlte sich sehr verstanden. Im Gegensatz dazu habe ich selbst keine Ahnung, was Tina meint 😉 Trotzdem sehr poetisch.
Gravity
Ein Zitat für die Wand: Die meisten Menschen wollen der Armut entkommen, nicht der Gravitation.
ToWants im Oktober 25
Für meine Monatsrückblicke werde ich ab jetzt auch immer nachsehen, wie die ToWants laufen. Diese Punkte waren im Oktober sehr erfreulich:
- 30-Tage-Decluttering-Challenge – Sehr erfolgreiches Konzept!
- die frischen Temperaturen genießen – Hat sehr gut getan!
- Grundlagen von WordPress – Da waren ein paar neue Erkenntnisse dabei, unter anderem zum Rasterblock.
- Blogartikel rund um die Schulmathematik – Dafür habe ich über Ansichten zum Lernzettel geschrieben
- 250 veröffentlichte Blogartikel zum Jahresende – Aktueller Stand sind 247 (inklusive diesem Monatsrückblick Oktober 25) 😀
- Arbeitsfreies Wochenende – Habe ich durchgezogen!
- Webseite immer barriereärmer – Die Farbkontraste sind deutlich besser und es gibt mehr „sprechende Links“
- zum Jahresende 90 groß gezogenene Haustiere in Habitica – aktueller Stand sind 87! Das geschenkte Extrafutter zu Halloween hat nochmal einen Schub gegeben 😀
- Duolingo-Schachkurs – Schachmatt habe ich rauf und runter geübt, als nächstes lerne ich Spielanfänge. Der Kurs macht immer noch viel Spaß!
Was mir an der ToWant-Liste gut gefällt: Sie ist nicht nur Wunschzettel an mich selbst und eine Erinnerungshilfe, sondern auch eine Teststrecke für Vorhaben. Wenn etwas mehrfach in den Anschlussmonat weiter geschleift wird, will ich es vielleicht doch gar nicht so sehr. Und das ist ja auch eine Erkenntnis.
Und was war sonst noch los?



Die bunten Schirme haben Menschen bei der Hamburger Stadtbild-Demo vor dem kalten Dauerregen geschützt.
Die bestellten Nikotinpflaster kamen in einem hoffnungslos überdimensionierten Paket, die neue Matratze war dagegen so kompakt vakuumiert und eingerollt, dass der Karton beunruhigend klein wirkte.
Immerhin, eine Katze passte hinein.
Was habe ich im November 25 vor?
- Mal wieder mit den Four Agreements beschäftigen. Ich habe sie bei Leslie Fightmaster kennen gelernt und das Gefühl, aktuell brauche ich eine Wiederholung dringender als je zuvor.
- Ich werde in Sachen UnplugTrump meinen YouTube-Kanal löschen und zu PeerTube umziehen. So weit der Plan.
- Mit den Nikotinpflastern aus dem Paket befreie ich meine Synapsen von Spikeproteinbruchstücken. So weit der Plan.
- Ich verbringe ein langes Wochenende auf Amrum.
- Die Clutterbugchallenge wird fortgesetzt, wenn auch nicht täglich.
- Meine elektronische Sammlung von Photos wird unter anderem unter den Hashtags Bloomscrolling, ThinkTrunkTuesday und SilentSunday geteilt.
- Wir werden ein Testament aufsetzen.
- Es findet mehrmals Nordic Walking und einmal ein Ansatz zur Laufrunde statt.
- Ich werde nochmal über die A7 wandern und nachgucken, ob die Bäumchen dort immer noch so spirrelig aussehen und wie sich die Schrebergärten gemacht haben.
- Das schwarze Leinen vernähe ich endlich zu einer Hose. Mit Taschen!
Wie war dein Oktober 25?
Und so endet mein Monatsrückblick Oktober 25. Schreibst du auch mehr oder weniger regelmäßig Rückblicke? Was sind deine Erfahrungen damit?
Mir hat zum Einstieg die Anleitung von Judith Peters geholfen. Bei ihr findest du auch ihren eigenen Monatsrückblick auf den Oktober 25 mit der Möglichkeit, deinen zu verlinken.
Blühst du im Herbst auch so auf? Oder siehst du eher mit Sorge auf die kommenden dunklen Tage?
Dir hat dieser Beitrag gefallen? Auf meinem Blog erscheinen regelmäßig Monatsrückblicke wie dieser.


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