Monatsrückblick August 25 – Musik im Matsch und zur Mittagszeit

Selfie von einer Frau vor dem Universitätsklinikum Schleswig Holstein in Kiel

Beim Schreiben an meinem Monatsrückblick August 25 kann ich kaum glauben, dass so viel in 31 Tage hinein gepasst hat. Gleichzeitig bin ich richtig rundherum ferienmäßig erholt. So langsam habe ich ein Gefühl für eine angemessene Balance zwischen Unternehmungen und Nichtstun. Und immerhin bin ich auch einen großen Schritt voran gekommen, was meine Bleimantel-Müdigkeit angeht.

Gut gefüllte Sommerferien

Was hatte ich vor und was ist daraus geworden?

  • freies Schreiben als Gewohnheit etablieren oder Journaling mit Prompts je nachdem, was mir mehr Spaß macht -> Weder noch. Oder sagen wir so: Ich habe gegen Ende Augsut angefangen, das freie Schreiben auszuprobieren, aber eine Gewohnheit würde ich das noch nicht nennen.
  • mein Deutschlandticket nutzen -> Die 58€ habe ich gründlich rausgefahren.
  • Rezepte aus meiner reichhaltigen PDF-Sammlung ausprobieren -> Danke Habitica, das war sehr lecker.
  • ein paar Dinge von meiner Lernen-Liste abhaken -> Jawoll!
  • ein paar Dinge von meiner Freizeit-Liste abhaken -> Auch jawoll!
  • eine weitere Kurzgeschichte für die Challenge deadlinesforwriters schreiben -> Check, aber noch nicht verbloggt.
  • meine Now-Page aktualisieren -> Habe ich.
  • unser Regal mit Lebensmittelvorräten überprüfen, erneuern und die Dinge mit erreichtem MHD aufessen -> Es ist noch nicht alles weg, aber schon sehr reduziert.
  • die Barrierefreiheit meiner Webseite optimieren -> Das kommt dann wohl im September. Aber ich trage gerade ganz viele Alt-Texte für meine Bilder nach.
  • der Natur über die Schulter gucken -> War sehr schön 🙂
  • und natürlich viel Spaß in Wacken haben -> Hatte ich 😀

Ausflüge

Für den August hatte ich ein Deutschlandticket gebucht. Meine Hoffnung war, dass mich das motivieren würde, ordentlich herum zu reisen. Und das hat richtig schön geklappt:

Wacken

Very Matsch Metal

Im letzten Jahr war ich nur einen Tag auf dem WOA. Es war einfach von Energielevel her nicht mehr drin, obwohl ich ein Zelt gebucht hatte, das dort schon für mich aufgebaut worden war. Aber 2024 war es auch heißer als dieses Jahr. Irgendwie kann Wacken hauptsächlich zwei Zustände: Matsch oder Staub.

2025 gab es dann wieder reichlich Regen. Und entsprechend knöcheltiefen Schlick. Ich hatte zwar meine Einhornmütze dabei, aber bei dem Wetter hielt ich es nicht für sinnvoll, sie aufzusetzen. Die Person im aufblasbaren Einhornkostüm war da leidensbereiter. Dafür ist dieser Mensch auch in den Livestream-Videos von Magenta mehrfach zu sehen.

Lage, Lage, Lage

Auch dieses Jahr stand mein Zelt schon. Es war eine feste Klappbox auf einem Podest mit Solarplatte obendrauf. Das hieß, dass ich extrem großzügig mein Smartphone aufladen konnte. Das Zelt hatte außerdem innen eine LED-Lichterkette installiert, das war eine ganz andere Erfahrung als früher mit einer funzeligen Taschenlampe 😀

Leider standen diese Boxen auf der tiefsten Fläche des ganzen Geländes. Wir mussten auf dem Weg zu den Toiletten eine Matschfläche so groß wie ein Fußballfeld überwinden. Das habe ich auch in der alljährliche Umfrage angemerkt. Der Sinn ist ja, dass Menschen mit diesen extra Campingvarianten angeregt werden sollen, mit Bus und Bahn anzureisen und dann möglichst naturschonend zu campen.

Allerdings hatte die Lage auch einen Vorteil. Wir waren sehr dicht an der Louder Stage und konnten die Konzerte von dort in kristallklarer Qualität in unseren Zelten hören. Bei einigen Bands habe ich das sehr genossen, gemütlich im Trockenen zu liegen, mit dem Kopf an der Außenkante des offenen Zeltes.

Immer etwas Neues

Was die Natur angeht, gab es dieses Jahr eine Premiere. Durch ein Wäldchen hat die Wacken-Orga einen Weg freigeschlagen und ihn mit Matten aus Paludimaterial ausgelegt. Dabei handelt es sich um Pflanzen, die auf wiedervernässten ehemaligen landwirtschaftlichen Flächen geerntet werden können. Das bindet CO2 und hilft den Betrieben, weiterhin ein Einkommen zu erzeugen. Der Pfad ist eine große Abkürzung auf dem Weg zum Shuttlebus.

Im Bild ist der Weg nach fast einer Woche Betrieb und sehr viel Regen zu sehen. Dieses Stückchen auf dem Weg nach Hause war eine richtige Erholung. Ansonsten musste ich leider meinen Kram durch den Matsch schleppen. Fürs nächste Jahr habe ich deswegen wieder einen Wanderrucksack angeschafft.

Egal, wie viel Schlepp es war, und auch wenn ich schon am Samstagvormittag abgereist bin, es war doch wieder ein großer Spaß und vor allem habe ich das alles von der Energie her viel besser weggesteckt als 2024.

Und bis nächstes Jahr höre ich im Magentastream noch alles, was ich verpasst habe. Oder was ich vom kuscheligen Schlafsack aus nicht hören konnte.

Die Freibäder um Halstenbek herum

Wir wohnen hier schon seit Dezember 2016. Und immer nehme ich mir vor, in den Sommerferien baden zu gehen. Auch das habe ich dieses Jahr endlich reichlich umgesetzt. Neben dem Pinneberger Freibad habe ich mich auf das Hamburger Gebiet geschmuggelt.

Das Freibad Osdorf macht den Eindruck, als sei es mindestens so alt wie ich. Die Siedlung Osdorfer Born wurde jedenfalls ab Mitte der sechziger Jahre hochgezogen. Von innen ist das Freibad aber gar nicht so abgerockt, wenn es auch nur aus einem großen rechteckigen Becken mit einer Rutsche besteht. Merke: Wenn du auf einer Radtour irgendwann mal an einem Freibadeingang vorbei kommst, warte nicht mehrere Jahre, um dich dort abzukühlen.

Denn das ist für mich der größte Vorteil am Baden im Sommer. Da habe ich endlich mal Gelegenheit, mir vom Wasser die überschüssige Wärme aus dem Körper ziehen zu lassen. Ich glaube, das hat auch dazu beigetragen, dass dieser August bei mir so einen positiven Eindruck hinterlassen hat.

Ins Naturbad Oberglinde haben wir es organisatorisch nicht geschafft. Vielleicht klappt es ja noch im September, bevor sie für diese Saison schließen.

Boberger Dünen

Auch diesen Ort hatte ich ein paar Jahre auf der Liste stehen. Dabei handelt es sich um Reste von Binnenlands-Wanderdünen im Hamburger Südosten. Meine Wanderrunde begann bei der nahe gelegenen S-Bahn-Station „Mittlerer Landweg“. Und die Auskunftsseite Hamburg.de hat nicht zuviel versprochen:

„Auf der abwechslungsreichen Wanderung schnuppert man nacheinander die Atmosphäre unterschiedlicher Landschaften im Zeitraffer.“

Der erste Teil des Weges führte durch die flauschige Au der Bille, die Billwerder seinen Namen gab..

Dass ich mich auf Hamburger Gebiet befand, war nur an den Mülleimern zu merken.

Vom Wegesrand wuchsen mir die Pflaumen buchstäblich in den Mund.

Das ganze Gelände ist mit gut befestigten Wegen kreuz und quer durchzogen. So ist es möglich, Runden von sehr unterschiedlicher Länge zu gehen. Das kam mir sehr gelegen, weil ich ja immer noch jeden Monat eine „Wanderung“ von 10 Kilometern plane. Ich hätte ohne Probleme doppelt so weit gehen können.

Das offene Augebiet ging in einen Waldabschnitt über. Im Sommer bin ich immer begeistert, wenn ich im Schatten wandern kann.

Und dann wurde es sehr sandig. Rechts und links des Weges war im Groben Heidevegetation.

Das hier ist ein Teil des offensichtlich erkennbaren Dünenbereiches. Überhaupt war für einen Ferientag ziemlich wenig los.

Die Boberger Dünen werden mich auf jeden Fall wiedersehen. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass sie im Herbst toll aussehen. Unter anderem möchte ich für das Loki-Schmidt-Dünenhaus noch einmal zurück, das mir im Vorbeigehen auffiel. Jedes Mal, wenn ich in meiner Umgebung als Touristin unterwegs bin, nehme ich neue Ideen mit, was ich noch ansehen und erleben könnte.

Planten un Blomen

Auf diese Idee brachte mich eine Bekannte auf Mastodon. Weil ich ja mein Deutschlandticket ausnutzen wollte, sind wir an einem Wochenende zu zweit nach Hamburg gefahren. Wir haben einen Besuch im neuen Shoppingcenter Westfield mit einem Parkspaziergang verknüpft.

Es ist fraglich, ob Hamburg wirklich noch so einen Einkaufstempel brauchte. Diese Glasdecke hat mir trotzdem extrem gefallen. Sie erinnert an den Innenhof im British Museum, ich weiß aber nicht, ob bei beidem der gleiche Architekt dahintersteckt. Gekauft habe ich allerdings nur ein paar Donuts. Beim elbseitigen Ausgang konnten wir noch etwas Industrieromantik bewundern. Hamburg ist einfach photogen!

Planten un Blomen war einerseits gut besucht. Andererseits ist der Park groß genug, dass es sich nicht nach Gedränge anfühlte. Wir waren genau rechtzeitig dort, um die Seerosen zu bestaunen und auch der Rosengarten war noch voller duftender Blüten. Gerade in großen Städten ist es für die Bevölkerung toll, wenn es solche kostenlosen und farbenfrohen Außenanlagen mit vielen Sitzgelegenheiten gibt.

Fünf nach Zwölf in Pinneberg

Und noch ein Kandidat aus der Dauerliste. Immer wenn ich an der Kirche in Pinneberg vorbeigehe, fällt mir das Schild an der Außenmauer auf. Dort findet jeden letzten Samstag im Monat um fünf nach zwölf ein kostenloses Orgelkonzert statt.

Das war unser erster Besuch in dieser Kirche. Ich bin selbst keine Christin, aber gerade norddeutsche Kirchenarchitektur mag ich sehr gerne und Orgelmusik berührt mich tief. Gespielt hat ein Gastorganist aus Schweden, und zwar ein paar Stücke eines dänischen und eines rumänischen Komponisten. Außerdem gab es Bach, Mendelssohn und eine „schwedische Sommerpastorale“.

Es gab leider durch Missverständnisse im Vorfeld kein gedrucktes Programm, daher erinnere ich mich nicht an die Namen. Aber auch mein Mann, der durch häufige Gottesdienstbesuche regelmäßig Orgelmusik hört, war begeistert von den ihm nicht bekannten Stücken.

Auch diese Unternehmung werde ich bestimmt wiederholen.

Termin in der post-COVID-Ambulanz

Das Beitragsbild für meinen Monatsrückblick August 25 habe ich direkt nach diesem Termin aufgenommen. Die Geschichte war mit viel Geduld und diversen Untersuchungen im Vorfeld verbunden, hat sich aber sehr gelohnt.

Kiels Charmeoffensive

Ich war vorher schon zu verschiedenen Gelegenheiten in Kiel. Mal zu einer Konferenz und ansonsten auf der Durchreise zu einer Metal-Cruise. Dabei ist mir nicht aufgefallen, wie schön unsere Landeshauptstadt ist. Ein bisschen wie Hamburg, nur noch nordisch-nüchterner und mit mehr Möven.

Weil ich morgens im Universitätsklinikum antreten sollte, habe ich mich für die Nacht vorher in einem Hotel eingemietet. Zunächst einmal konnte das ÖPNV-Netz wirklich überzeugen und den Stadtteil Ravensberg fand ich überraschend schön.

Auch wenn hinter dem Schrevenpark laut Stadtplan das „Stinkviertel“ liegt. Das hebe ich mir vielleicht für einen zukünftigen Besuch auf.

Vielleicht ist Halstenbek kein guter Vergleich. Aber ich war beeindruckt von den Grünflächen zwischen den Mietshäusern mit den breiten und gut getrennten Fuß- und Radwegen. Es waren entsprechend auch eine Menge Menschen mit dem Fahrrad unterwegs. In Halstenbek kann ich schon froh sein, wenn der schmale Weg, den sich der Fuß- und Radverkehr teilen müssen, nicht wieder total zugeparkt ist.

Auch von der Deko her gab es Farbtupfer in der Nüchternheit, wie zum Beispiel dieses Rollo vor einem Schaufenster. Oder wie diese Hausfassaden:

Die post-COVID-Ambulanz

Vorgeschichte

Auf den eigentlichen Anlass zu meiner Reise hatte ich lange gewartet. Seit meiner SARS-CoV-2-Infektion im September 23 bin ich dauermüde, als hätte ich ständig einen Bleimantel an. Wenn ich mal etwas unternehme, das körperlich anstrengender ist, bezahle ich dafür am Tag danach mit extra Müdigkeit.

Zum Glück ist meine berufliche Tätigkeit nicht belastend und ich arbeite auch nicht so viele Stunden. Aber zum Beispiel meine ehrenamtliche Mitarbeit bei der Tafel in Schenefeld musste ich aufgeben. Dieses Kistenschleppen geht nicht mehr, genau wie auch das Laufen, das ich mir so schön angewöhnt hatte.

Leider war mir meine Hausärztin überhaupt keine Hilfe. Sie hat im November 23 ein EKG gemacht und meine Lunge abgehorcht und mich mit der Diagnose „Tja, abwarten“ nach Hause geschickt. Im Frühjahr 24 konnte ich den Duft von Fliederblüten überhaupt nicht wahrnehmen und war sehr traurig, weil ich dachte, das bleibt jetzt so und niemand kann mir helfen.

Von allen Seiten prasselten unterschiedliche Botschaften auf mich ein. Von Off-Label-Medikamenten wie Nikotinpflastern, über den Rat zu Belastungstraining bis zur Warnung, bloß kein Belastungstraining zu machen, weil das Virus meine Mitochondrien geschädigt haben könnte, so dass oxidativer Stress ihnen den Rest geben würde. Mir machte das wirklich Angst, dass ich meinen Körper irreversibel immer weiter in den Crash rein trainieren könnte.

Im August 24 meldete ich mich auf den Tipp einer Cousine hin bei der post-Covid-Ambulanz in Kiel. Erst hörte ich lange nichts, dann bekam ich im Frühjahr 25 den Auftrag, mit meiner Hausärztin einen Plan für Voruntersuchungen zusammenzustellen. Das war auch noch so eine ganz lange Geschichte. Demnächst werde ich mich jedenfalls um eine neue Hausärztin bemühen.

Immerhin kam im Frühling 25 der Fliederduft wieder zurück in mein Leben!

Selfie von einer lächelnden Frau neben einem blühenden Fliederbaum
Endlich eine klare Perspektive

Ich hatte so brav alle möglichen Untersuchungen machen lassen. Selbst im MRT war ich dank Barbaras Reikikurs tapfer geblieben und habe nicht nach 20 Sekunden die Notrufglocke gedrückt. Und ich habe einen dicken Packen mit Ergebnissen in einem Umschlag auf die Reise nach Kiel geschickt. Wo sie anscheinend verloren gingen. Naja.

Ich musste aber vor Ort nur wenige Minuten heftig durchatmen. Der nette Arzt hat dann einfach improvisiert und ich habe ihm die Ergebnisse mündlich geliefert. Schließlich war auch mit meinem Gehirn, meiner Lunge und meinem Herzen alles meinem Alter entsprechend in Ordnung. Ein netter Nebeneffekt, dass ich an diesen drei Punkten meinen Hang zum Hypochondrieren einstellen kann.

Mir war vorher nicht ganz klar, ob ich zu dieser Ambulanz jetzt mehrfach würde hinfahren müssen. Aber nach gründlichem Befragen und Abklopfen und auf einem Bein hüpfen und Stifte anstarren schloss er, dass in meinem Fall Medikamente nichts bringen würden, weil die bisher eher im Bereich Brainfog eingesetzt werden. Ich soll tatsächlich stattdessen in kleinen Schritten meine Kondition wieder steigern.

Seiner aktuellen Erfahrung nach habe ich eine gute Prognose, wieder auf ein normales Energielevel zu kommen. Das dauert bei jeder betroffenen Person unterschiedlich lange. Aber ich würde mir meine Mitochondrien durch vorsichtige Belastungssteigerungen nicht irreversibel wegoxidieren.

Das hat mich sehr beruhigt. Ein Teil von mir machte sich von einer Sekunde auf die nächste daran, einen Trainingsplan zu entwerfen, der Rest des Teams hat gleich entschlossen auf die Bremse getreten. Ich werde in den kommenden Wochen mehr Nordic Walking als reine Spaziergänge machen und mich wieder um meine Muskeln kümmern. Und dann sehe ich mal weiter.

Fazit

Es ist eine Katastrophe, wie schlecht Deutschland medizinisch ausgestattet ist. Das gilt im Allgemeinen, aber besonders was post-Covid in allen seinen Variationen angeht. Natürlich ist die Forschung erst so alt wie das Virus selbst. Und gleichzeitig gibt es in Schleswig-Holstein im Groben diese eine Anlaufstelle mit echter Expertise. Wer unter nicht kooperierenden Hausärzt:innen leidet, hat ziemlich Pech gehabt.

Und ich gehe nicht davon aus, dass ich ein seltener Fall bin. Da draußen werden noch viele andere Menschen existieren, die nicht komplett bettlägerig sind, deren Lebensqualität aber deutlich eingeschränkt ist. Die zwischen Impostor-Syndrom und Bleimantelmüdigkeit leben und sich fragen, warum das alles so zäh ist. Hoffentlich kommt die Forschung voran und hoffentlich sprechen sich die neuen Erkenntnisse dann doch noch in der medizinischen Gemeinschaft herum.

Was habe ich im August 25 gelesen?

Der Wacken-Comic

Das Bücherlesen stand trotz der vielen Freizeit nicht ganz oben auf der Liste. Ich habe die Wacken-Ausgabe vom „Lustigen Taschenbuch“ gelesen und das war amüsant und eine schöne Portion Nostalgie. Nur die erste Geschichte war neu, aber da hatte sich jemand wirklich vorher über das Wacken Open Air informiert. Die anderen Geschichten drehten sich auch eher um Rockmusik als um Metal und waren schon in anderen Büchern erschienen. Sie wurden für diesen Sonderband nur neu zusammengestellt. Trotzdem unterhaltsam.

Science of Discworld III

Außerdem habe ich endlich den dritten Teil von The Science of Discworld abgehakt. Das Buch steckte jahrelang auf einem sehr ungünstigen Platz in meinem Lesestapel oder so. Jedenfalls habe ich es im August heraus gefischt und es war eine schöne Fortsetzung der Reihe.

Die Zauberer in Ankh-Morpork haben durch einen merkwürdigen Unfall ein Universum mit einem bewohnten kugelförmigen Planeten erzeugt. Genauer gesagt, geht es hier um die Erde. Dieses Universum hüten sie seit Band I in einem Glasbehälter und greifen dann und wann ein, wenn etwas schiefzugehen droht.

In diesem Buch passieren Dinge in Charles Darwins Leben. Daraufhin schreibt er nicht „The Origin of Species“ und als Konsequenz verzögern sich wichtige wissenschaftliche Fortschritte für die Menschheit. Die Zauberer ändern schließlich den Lauf der Geschichte der Erde mit gemischten Erfolgen.

Vom Aufbau her ist immer ein Kapitel von Terry Pratchett geschrieben und jedes zweite Kapitel von Ian Stewart und Jack Cohen, zwei Wissenschaftlern. Die beiden plaudern in diesem Band über Zeit, Kausalzusammenhänge, Evolution und die Ära der Dampfmaschinen.

Ich konnte hier neue biologische Kenntnisse mitnehmen und fand die Mischung sehr gelungen. Allerdings haben Stewart und Cohen bei ihrer Begeisterung für das viktorianische Zeitalter etwas sehr dick aufgetragen. Es mag ja sein, dass wir dieser Zeit viel technischen Fortschritt verdanken. Gleichzeitig gehen die beiden aber übertrieben verklärend über gesellschaftliche Ungerechtigkeiten hinweg. Unterm Strich freue ich mich allerdings auf Teil IV.

Blogs

Aufdringliche KI

Zauberweib liefert eine praktische Anleitung, um auf verschiedenen elektronischen Geräten die voreingestellte KI in der Suchmaschine zu deaktivieren.

„Mir ist schon klar, dass die KI selber da gar nix dafür kann, sondern der Platzhirsch, der dahinter steht. Der scheint seinen Größenwahn über die Wünsche und Anforderungen seiner Nutzer:innen zu stellen. Und Datenschutz ist für eine Datenkrake eh ein Fremdwort… Umso wichtiger, dass wir Grenzen aufzeigen: Bis hier und nicht weiter.“

Zauberweib

Gerade angesichts des Wasser- und Energiebedafs hinter den Kulissen, ist jeder kleine Schritt eine sinnvolle Sache, finde ich.

DAS passiert, wenn du mit deinem Kind keine Gesellschaftsspiele spielst

Wenn Eltern mit ihren Kindern wenig spielen, hat das Konsequenzen. Sabine erläutert das hier sehr einleuchtend und eindrücklich. Ich kann davon ein Lied singen, wie in der Oberstufe im Bereich Stochastik manche Schüler:innen keinerlei Erfahrungen mit Würfelspielen haben und dann trotzdem Sachaufgaben mit Spielsituationen lösen sollen.

„Gesellschaftsspiele sind viel mehr als Spielerei. Sie sind ein Schatz für die mathematische Entwicklung deines Kindes. Zudem sind sie leicht zugänglich, alltagsnah und mit viel Spaß verbunden.“

Sabine Landua

Wenn sich das mehr herum spräche, wie viel Eltern mit einer einfachen Spielerunde bei ihren Kindern bewirken, das wäre ein Traum.

Die aktuelle Bundesregierung

Ich lese Lorenzos Blog generell gerne. Er hat so eine schöne Mischung an Themen und schreibt mit so viel Herzblut. Dieser Artikel zieht eine Bilanz unter die Arbeit der Regierung. Und es sieht gar nicht mal so gut aus.

„Ich habe keine Lust mehr, mich für unsere Ideen zu entschuldigen. Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und Menschlichkeit sind keine Luxusprojekte, sondern Überlebenspolitik.“

Lorenzos Welt

Der zitierte Satz hat mich besonders angesprochen. Es ist so absurd, dass diejenigen, die für mehr Solidarität und Rücksicht eintreten, sich immer wieder dafür rechtfertigen sollen. Ich hoffe mit Lorenzo gemeinsam, dass wir alle zusammen noch rechtzeitig das Schlimmste verhindern können.

Teilen wirkt: Openbare Bibliotheek Amsterdam

Und dann gibt es so herzerwärmende Artikel wie diesen. Astrid hat an einer Ausgabe der Blognacht teilgenommen und über ihre Erfahrung mit der Bibliothek in Amsterdam geschrieben. Hier kommen fantastische Architektur und eine wirkliche Willkommenskultur zusammen,

„Bibliotheken sind Orte, an denen man Bücher ausleihen kann, na klar! Aber sie sind auch öffentliche Räume ohne Konsumzwang.“

Astrid Schewe

Ich habe aufgegeben, am Freitagabend zu bloggen, das ist einfach nicht mein Termin. Aber was bei der Blognacht manchmal an Ergebnissen herauskommt, ist schon echt erfreulich.

Was habe ich im August 25 gehört?

Why You Feel Lost in Life: Dr. Gabor Maté on Trauma & How to Heal

Diese Folge vom Mel Robbins Podcast möchte ich allen ans Herz legen, die auch gerne Interviews auf Englisch hören. Was Gabor Maté zu sagen hat, ist so heilsam.

„No one is damaged goods.“

Gabor Maté

Die beiden sprechen in dieser Folge darüber, wie Trauma in uns entsteht. Und wie wir für uns selbst Verantwortung übernehmen können, damit die Kette des Weiterreichens unterbrochen wird.

Was habe ich im August 25 gebloggt?

Und was war sonst noch los?

Der FC Sankt Pauli ist sicher in den allermeisten Belangen anderer Meinung als Frau Klöckner.

Der Himmel in Halstenbek hat sogar den doppelten Regenbogen geflaggt.

Dieses Jahr waren hier super viele Libellen.

Und dann habe ich noch endlich den Aquarellkurs von Franziska genossen. Ich habe noch ein paar andere lange gekaufte Online-Kurse auf der Liste und im Nachhinein hätte ich mir diesen Spaß schon viel eher gönnen können.

Vorherige Augustrückblicke

August 23: Vor zwei Jahren fiel Wacken noch mehr ins Wasser, dafür habe ich die Ostsee und die Lüneburger Heide besichtigt.

August 24: Vor einem Jahr habe ich mal etwas Neues ausprobiert. Und zwar mir nicht mehr für die Sommerferien dermaßen viele Reparatur- und Ordnungsprojekte vorzunehmen, dass ich garantiert gar nichts schaffen würde. Dafür lag 2024 die Blogparadensause im August und das hieß dann sowohl jede Menge zu bloggen als auch realistische Prioritäten bei der Themenwahl zu setzen.

Was habe ich im September 25 vor?

  • die Mondfinsternis am 07.09. sehen und älter werden
  • ganz gemütlich ins neue Schuljahr rollen
  • den Herbstanfang feiern
  • mir bewusst weniger vornehmen als im August. Dass ich weniger in den Tag geschoben bekomme, wenn ich am Nachmittag arbeite, muss ich mir wirklich mehrfach deutlich sagen.
  • gleichzeitig ein bisschen mehr Bewegung mit Konditionstrainingsanspruch
  • Hasenglöckchen pflanzen
  • mit dem Gedrängel im meinem Blogentwürfeordner klarkommen. Immer schön in aller Ruhe.

Und das war mein Monatsrückblick August 25. Schreibst du auch mehr oder weniger regelmäßig Rückblicke? Was sind deine Erfahrungen damit?

Wie war dein Sommer? Bist du auch so bereit wie ich, den Herbst einzuläuten?


Mehr meiner regelmäßigen Rückblicke findest du hier

Fediverse reactions

Kommentare

7 Antworten zu „Monatsrückblick August 25 – Musik im Matsch und zur Mittagszeit“

  1. Hallo Angela, ich bewundere die Vielfalt deiner Aktivitäten angesichts der Blei-Müdigkeit!

    1. Danke ❤️ Ich habe keine lust, mir von dieser Müdigkeit vorschreiben zu lassen, dass ich nichts mehr mache.
      Liebe Grüße
      Angela

  2. Oh, danke, Angela, für die Erwähnung meines Blogbeitrags! Darüber freue ich mich wirklich riesig! 🙏☺️

    1. Moin Lorenzo,
      der zitierte Satz hat mit sehr abgeholt 🙂
      Liebe Grüße
      Angela

      1. Das ist schön und freut mich wie gesagt sehr, Angela! 😊

  3. Hi Angela,

    ich bin mal wieder völlig überfordert von der Fülle und Vielfalt deiner Rückschau 😊. Ich freu mich immer, über gesundheitliche Fortschritte zu lesen, liebe die Wander-Fotos, finde die Zitate nachdenkenswert. Na ja und natürlich freue ich mich ganz doll über die Erwähnung meines kleinen Aquarellkurses (danke 🧡).

    Dir einen schönen bewegten und gleichzeitig ruhigen September

    Liebe Grüße von Franziska

    1. Huhu Franziska,
      es tut mir auch leid, dass so viel los war 😀 Dir danke dafür, dass du mich so inspiriert hast!
      Liebe Grüße
      Angela

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