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über mich: Wegweiser in einem Londoner Park

Mein Weg zur Knotenlöserin und Prüfungsbegleiterin

Ob du noch zur Schule gehst, am Anfang deiner Karriere stehst oder einfach mit deiner aktuelle beruflichen Situation unzufrieden bist, es hilft, sich das Leben als eine Reise vorzustellen, die nicht schon am Start klar durchgeplant sein muss. Wirklich wichtig ist die Lektionen, die du bei jeder Station lernst und die Entscheidungen, die du auf dem Weg triffst.

Was folgt, ist die Geschichte meines persönliches Weges bis heute, also eine Langversion meines Lebenslaufes in der Seite „über mich“. Du wirst nachvollziehen, warum in meinen Instagram- und Facebook-Profilnamen der Begriff „Lebenswege“ vorkommt.

Ich werde ganz sicherlich niemals Lehrerin

Zu meinem Abitur 1992 ließ ich mich im Arbeitsamt beraten, was ich danach machen könnte. Meine ungefähre Idee war es, „etwas im Umweltbereich zu machen“. Der Berater meinte, ein Chemiestudium würde mir einen breiteren Horizont geben als Umweltwissenschaften.

Also schrieb ich mich für Chemie an der  Carl-von-Ossietzky-Universität in Oldenburg ein und hatte großen Spaß am Fach und am Ort. Bei einem Heimatbesuch traf ich zufällig einen meiner ehemaligen Chemielehrer und versprach ihm Feierlich, dass aus mir garantiert nie eine Lehrerin werden würde 😉

Die Forschung ist in Wirklichkeit anders als gedacht

Meine Diplomarbeit war noch im Bereich der Umweltwissenschaft und drehte sich um Schwermetalle in Böden. Dafür verbrachte ich sieben Monate an der University of Nottingham und zwar in der Außenstelle für Landwirtschaft und Bodenkunde. Vor diesem Ausflug ins Landleben hatte ich schon bei einem dreimonatigen Erasmusaufenthalt in Derby festgestellt, was für ein zauberhaftes Land Großbritannien ist. Ich liebte alles daran, die Sprache, die Kultur und die Menschen.

Anschließend führte mich mein Weg entsprechend 1998 zu einer Promotion am  King’s College in London. Hier forschte ich an Gashydraten und Wachskristallen, die sich leicht aber unerwünscht in Erdöl- und Gaspipelines bilden und diese dann verstopfen. Auch wenn ich mein Leben in England weiterhin sehr genoss, beschloss ich 2002, nach Deutschland zurückzukehren, auch um näher an meiner Familie zu sein.

Zunächst arbeitet ich zwei Jahre lang als Post-Doc an der Universität Potsdam mit Sensoren für Protein C im Blut. So langsam ging mir immer deutlicher auf, dass das akademische System von mir erwartete, dass ich mit Buzzwords um mich werfen und mit Ergebnissen trommeln sollte, um Fördergelder an Land zu ziehen. Das war total verquer zu meiner Persönlichkeit. Was mir immer am besten gefiel, war der Unterricht und die Praktikumsbetreuung mit Student:innen. Das hätte mir vielleicht schon zu denken geben können. Meine allgemeine Unzufriedenheit ließ mich dann 2004 aus der Forschung aussteigen.

Anscheinend werde ich doch Lehrerin

Nach dem Umzug nach Brunsbüttel, ein weiterer Herzensort auf meinem Weg, begann ich erstmal ein Fernstudium der „Angewandten Umweltwissenschaften“ an der Universität Koblenz, bis mir ein Aufruf vor die Nase kam, mit dem das Land Schleswig-Holstein nach Lehrkräften im Quereinstieg in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich suchte.

Mein Referendariat verbrachte ich in Glinde. Im Anschluss unterrichtete ich an verschiedenen Schulen in Dithmarschen. Wie sich zeigte, war mein Versprechen damals etwas voreilig gewesen. Unterrichten war genau mein Ding, genau wie die Weiterbildung zum Lesecoach. Was absolut nicht mein Ding war, war die Bürokratie und die Einschränkungen und Vorgaben, nach denen ich meinen Unterricht zu halten hatte. Am Ende war es Zeit für eine weitere Neuausrichtung.

Coaching als Erweiterung meines Repertoires

Von 2012 to 2014 (parallel zu meiner Tätigkeit als Lehrerin), machte ich eine Ausbildung in systemischem Coaching bei Conzendo. Diese Zeit hat mich nachhaltig verändert. Zum ersten Mal auf meinem Weg durchs Leben scheiterte ich an einer Prüfung, jedenfalls beim ersten Versuch. Gleichzeitig erlebte ich, wie sehr es meinem Wesen entsprach, Menschen durch verzwickte Prozesse zu begleiten. Der ursprüngliche Plan war es, meinen Vertrag als Lehrerin zu kündigen und als professioneller Coach zu arbeiten.

Am Ende fügte sich alles zusammen

Tatsächlich bin ich seit 2014 selbstständig als Nachhilfelehrerin und Dozentin in der Erwachsenenbildung. Ich habe mit der Volkshochschule Brunsbüttel und dem Studienkreis zusammengearbeitet und unterrichte aktuell unter anderem bei den Lerncoaches in Halstenbek.

Was meine eigene Lerntätigkeit angeht, bin ich beim Dänischkurs Duolingoapp auf der Zielgeraden. Ich freue mich jetzt schon darauf, was ich in den kommenden Jahren noch alles an Wissen und Kompetenzen sammeln werde. Wie es aussieht, werde ich selbst in diesem Leben nicht mehr fertig werden mit dem Lernen.

Was ich auf meinem Weg gelernt habe

Die Reise hat mich nicht gerade an das ursprünglich formulierte Ziel geführt. Im Rückblick könnte ich nicht zufriedener sein und alle Stationen meines Weges waren transformative und entscheidende Trittsteine. Ich habe wertvolle Lektionen aus dem Forschen, dem Unterrichten und dem Coachen mitgenommen, genauso wie aus meiner Haltung des lebenslangen Lernens an sich. Jetzt darf ich andere durch ihre Lernprozesse und Prüfungen begleiten und unterstützen.

Wenn du dir nicht sicher bist, was du in fünf Jahren machen willst, oder dich fragst, ob du auf dem richtigen Pfad bist, kann ich dir aus meinen Erfahrungen heraus sagen:

  • Niemand muss schon zu Beginn der Reise alles ausgetüftelt haben. Du hast das Recht, auf dem Weg Dinge neu zu justieren.
  • Du musst dir nicht von Diplomen und Zertifikaten vorschreiben lassen, was du beruflich wirklich machen wirst.
  • Wenn du am Sonntag traurig bist und jeden Freitag feierst, ist es Zeit, ganz genau hinzusehen und ein paar Änderungen vorzunehmen.
  • Niemand ist unersetzlich. Du musst nicht in einer Position bleiben, weil du das Team nicht hängen lassen willst. (Gilt nicht nur, aber besonders auch für Lehrkraäfte im Schuldienst…)
  • Wenn du deinen Platz gefunden hast, wirst du es ganz klar merken. Du wirst deine Arbeit mit einem Lächeln im Gesicht tun. Vielleicht nicht immer, aber oft.

Ich wünsche dir (und allen Menschen), dass du deinen speziellen Platz im Leben finden wirst, an dem du das tun kannst,was du liebst, worin du exzellent bist, und was andere Menschen wertschätzen und würdigen. Ich wünsche dir auch, dass du diesen Platz eher früher als später findest und dass deine Reise dorthin lehrreich und fantastisch sein wird.

Wie sieht es bei dir aus? War dein Lebensweg auch alles andere als eine gerade Linie von A nach B?Hast du auch auf dem Weg diverse Lektionen eingesammelt und sie zu deiner ganz eigenen Werkzeugkiste kombiniert?

Hast du Interesse an einer Zusammenarbeit und noch Fragen? Dann schau mal hier rein:


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