In meinem Jahresrückblick schrieb ich auch über mein Motto für 2025. Es lautet:
Was soll passieren?
Inspiriert hat mich dazu Moritz Neumeier mit seinem Programm für 2025. Und ich habe zunächst überlegt, ob ich diese Frage so übernehmen will. Aber sie sagt genau das aus, was ich mir für dieses Jahr wünsche und vornehme. Immerhin übernehme ich nicht seine zweite Version mit dem Ausrufezeichen.
Mein Motto 2025 als Motivation
Mich hat die Frage sofort auf einer tiefen Ebene angesprochen. Moritz erwähnte sie in einer Folge von „Talk ohne Gast“. Dieser Podcast hat mich 2024 mental über Wasser gehalten, wenn die Weltlage wieder belastend war. Die gleichzeitige Leichtigkeit und Gewichtigkeit dieser Frage war genau das, was ich im Anschluss das das Jahr ohne Arbeit an mir gebrauchen kann.
Ich habe lange genug an meiner Persönlichkeit gemeißelt. Jetzt ist eher die Zeit für gezielte Politur und kleine, aber gezielte Perspektivwechsel. Mir gefällt, dass ich mein Motto 2025 in unterschiedliche Fragen umformulieren kann:
Was will ich?
Ich bin mir nicht sicher, wie es anderen Menschen damit geht. In den letzten Jahren ist mir aufgefallen, wie wenig mir klar ist, was ich wirklich will. Wie viel von dem, was ich für meine Ziele halte, wirklich mir und meiner Persönlichkeit entspricht.
Es ist erstaunlich, wie schwierig es ist, das zu sortieren. Jedenfalls für mich. Manche Dinge sind mir klar, vor allem die, die nicht passieren sollen: Die Verschärfung der Klimakrise, das weitere Abdriften in autoritäre Politik, die Menschenfeindlichkeit propagiert und extrem Reichen Menschen überproportionale Macht gibt.
Im Kleinen habe ich noch immer nicht die Klarheit, die ich mir wünsche. Und das wirkt sich auf meine Motivation aus. Dinge, die ich seit Ewigkeiten auf meinen vielen Listen stehen habe, von denen ich immer noch glaube, sie seien eigentlich wichtig. Diese Klarheit ist schon mal etwas, das ich dringend will. Und ich hoffe, dass dieses Jahr mich auf dem Weg zu meinen Prioritäten weiter bringen wird.
Was soll schon passieren?
Im Bedenkentragen habe ich jahrzehntelange Übung. Und ich gehe nicht davon aus, dass ich zum 31. Dezember 2025 die Meisterin der Leichtherzigkeit und Zuversicht sein werde. Trotzdem lasse ich ganz bewusst diese Frage bei Entscheidungen mitlaufen. Oder auch genau deswegen.
Was, wenn niemand sich für meine Mathe-Lernkarten interessiert? Wie geht es mir, wenn ich wirklich regelmäßig Reels veröffentliche und keine Reaktion bekomme? Oder sogar Gegenwind?
Ich setze immer mehr Grenzen und finde immer mehr meine Priotitäten. Was, wenn sich jemand in meinem Umfeld darüber ärgert?
Und was wäre, wenn ich mich durch das Bedenkentragen davon abhalten lasse, zu finden und machen, was ich wirklich will?
Daraus ergibt sich für mich der Plan für 2025. Ich werde üben, mir bewusst zu werden, wenn in meinem Kopf die Stimmen laut werden, die überall die Katastrophe wittern. Außerdem werde ich üben, mit diesen Stimmen ins Gespräch zu kommen. Und dann werden wir sehen, was passiert.
Was ist mein Beitrag?
Dinge passieren meistens nicht einfach so. Manche Selbstläufer brauchen einfach nur die passenden Umstände. Da kann es helfen, einfach nicht einzugreifen und zu vertrauen. Noch so eine schöne Übung für mich 😉
Andere Dinge brauchen einen Auslöser. Und auch hier hilft wieder Vertrauen, und zwar das in die eigene Selbstwirksamkeit. Außerdem ein Bewusstsein für die eigene Zuständigkeit. Wenn ich weiß, was aus meiner Sicht passieren soll, wie kann ich wo meinen Anteil daran übernehmen?
Was auch dazugehört: Manches, was ich mir wünsche, ist außerhalb meiner Zuständigkeit. Zum Beispiel kann ich nicht dafür sorgen, dass sich Menschen verhalten, wie ich es gerne hätte. In solchen Fällen hilft mir die „Let Them“-Strategie von Mel Robbins.
Andere Dinge sind für mich als Einzelperson zu groß. Dann ist es sinnvoll, mich zu fragen, ob dieser Wunsch trotzdem in der Prioritätenliste für mich weit oben steht. Und falls ja, ist es gut zu wissen, mit wem ich mich vernetzen kann.
Mein Motto 2025 zum Begreifen
Häkelfiguren sind eine tolle Möglichkeit, Aspekte meiner Persönlichkeit auszudrücken. Auf meiner Liste steht immer noch ein Narr. Er verkörpert die Leichtherzigkeit der Mottoversion „Was soll schon passieren?“ Entsprechend werde ich mir diese Personifikation meines Mottos häkeln.
Zum Glück sind die Umstände passend: Eine Anleitung habe ich schon heraus gesucht und durch mein Motto die nötige Motivation. Ich habe sogar eine Menge Wollreste in diversen Farben. Wenn der Narr fertig ist, werde ich ein Photo von ihm hier nachliefern. Und dann darf er mich durch meinen Alltag begleiten und mich bei passender Gelegenheit fragen: Was soll passieren?
Hast du ein Motto für 2025?
Hast du dir auch einen Leitspruch für das kommende Jahr zugelegt? Wie geht es dir allgemein mit solchen Mottos? Und wie gehst du damit um, wenn du nicht weißt, was du willst, oder wenn dich Bedenken davon abhalten, in deinem Leben die passenden Umstände zu schaffen?
Mehr über meine Haltung zu den Themen Ziele und Motivation findest du hier.
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