Ein bisschen trocken und doch erfreulich
Bei meinem Monatsrückblick Mai 25 stelle ich fest: Es hat sich erstaunlich vieles bewegt und sortiert. Ich habe in meinem Alltag Routinen etabliert und genieße sie sehr, genauso wie die dahin schmelzende Liste mit alten Vorhaben und Aufgaben.
Außerdem hatte ich zum ersten Mal eine Schülerin aus einem anderen Bundesland 🙂 Ihre Mutter hat mich über meinen Blog kennen gelernt und mich für eine Reihe von Stunden als Onlinenachhilfe engagiert. Mich hat das sehr berührt und der Unterricht mit ihrer Tochter war auch sehr erfreulich. Die Prüfung an sich ist im Juni und da muss ich jetzt noch ein paar Tage Daumen drücken 🤞
So einen Mai würde ich nächstes Jahr auch gerne nochmal nehmen, bitte 😀
Was hatte ich vor und was ist daraus geworden?
- Den Reikikurs von NewEarthPirate machen → Ich bin damit fast durch und er war sehr erhellend 🙂
- An einer Habitica-Challenge teilnehmen: Jeden Tag ein bisschen in meinem Haus saubermachen → Es ist unfassbar, wie viel das ausgemacht hat!
- Meinen Bookbeat-Account mehr nutzen → Dafür habe ich zwar weniger Podcastzeit gehabt, aber Hörbücher sind auch eine tolle Untermalung für das Zufußgehen.
- Meinen Notfallordner fertig schreiben, ausdrucken und abheften → Da habe ich auch richtig viel erledigt. Am Ende fand ich diese Vorlage und damit strukturiere ich jetzt die Informationen noch einmal, bevor ich sie drucke.
- Im Garten ein paar neue Pflanzen unterbringen → Auch das hat geklappt. Ich hatte ein paar Kürbiskerne aufgehoben und daraus kleine Pflänzchen gezogen, die sind mir weggekümmert. Ansonsten gedeiht da draußen ganz viel neues Grün 💚
- Den Saisonstart des Baumschulmuseums im Auge behalten → Das ist der einzige Punkt auf der Liste, der hintenrüber gefallen ist. Damit kann ich leben 🙂
Zusätzlich habe ich meine Now-Page aktualisiert. Das werde ich mir zur Gewohnheit machen, weil diese Seite mir auch hilft, immer aktuell zu gucken, was auf der Prioritätenliste gerade obenauf liegt, und mich damit weniger zu verzetteln.
Gründe zur Hoffnung
Der Mai fing deprimierend trocken an. Ich sah meinen Garten schon jämmerlich eingehen und ein paar Pflanzen haben es auch wirklich nicht geschafft. Zu meiner Freude gab es dann doch noch „gutes Wetter“ (nach meiner Definition Regenwetter), die Tonne füllte sich wieder und große Teile meines Gartens erholten sich.
Dieses Bild habe ich in den Chat mit meiner Familie gestellt, als ich im Nieselregen zum Unterrichten geschlendert bin. Unter meinem großen Schirm macht mir das Geplätscher einfach gute Laune.
Und dann habe ich noch festgestellt, dass ich Rosenduft wieder richtig wahrnehmen kann. 2024 haben Rosen für mich neben Flieder nach praktisch nichts gerochen. Anscheinend hat sich mein vom Coronavirus beeinträchtigter Geruchssinn wieder erholt.
Auch im Projekt52 war eines der Themen „Hoffnung“. Ich wollte zunächst die Rose aus meinem Garten einreichen, dann wurde es doch ein dramatischer Regenwolkenhimmel.
Burst of Flames auf meine ToDos
Im Monatsrückblick April schrieb ich schon über meinen neuen Habit-Tracker. Der hat mich unglaublich leicht durch den Mai getragen. Ich habe zusätzlich zum Hausputz in kleinen Portionen eine Challenge zum täglichen bewussten Zwerchfellatmen mitgemacht. Damit bin ich immer schön entspannt eingeschlafen.
Über die Kombination aus banalen Tätigkeiten und fantastischer Magie muss ich immer noch lachen. Auch das ist ein Teil dessen, was Habitica für mich so effektiv macht.
So sah mein Avatar im Mai aus. Das kleine Wollmammut habe ich mir zugelegt, weil es mich an Mastodon erinnert. Zum lila Löwen sind noch ein paar andere Reittiere dazu gekommen 🙂
Ich hoffe wirklich, dass sich die Motivation nicht abnutzt. Dann habe ich endlich ein Format der ToDo-Liste, das für mich arbeitet und mich nicht von vornherein in eine Abwehrhaltung versetzt. Zum Glück gibt es noch viele Tiere und Ausrüstungsgegenstände zu sammeln und viele Staubmonster zu besiegen 😀
Das Industriemuseum Elmshorn
Dieses Museum stand schon auf meiner ToWant-Liste für das erste Quartal 2024. Und jetzt haben wir es endlich besichtigt. Es ist gar nicht so weit nach Elmshorn und ich weiß auch nicht genau, was der Aktion bisher im Weg stand. Warum es jetzt geklappt hat, ist mir allerdings klar: Ich hatte es auf meine Habitica-Liste gesetzt 😉
Das Gebäude
Der Parkplatz direkt vor der Tür mit Lademöglichkeit war eine positive Überraschung. Ich wäre alleine mit der Bahn gefahren, weil ich es hasse, einen Parkplatz suchen zu müssen.
Das Museum ist über mehrere Etagen verteilt. Am Eingang gibt es eine noch funktionierende historische Stempeluhr, mit der wir unsere Eintrittskarten abstempeln durften.
Ich vergesse immer wieder, was für schöne Abschnitte Elmshorn eigentlich hat. Das hier ist der Blick vom Museumseingang zur gegenüberliegenden Straßenseite.
Schule, Steine und Straßenverkehr
Das Museum bietet extra Führungen für Geburtstage an. Bei diesen Gelegenheiten können die Kinder auf alten Schulbänken sitzen und ihre Namen auf Schiefertafeln schreiben. Mit uns war eine Kindergruppe gemeinsam im Gebäude, wir waren ihnen aber immer ein bisschen voraus 😉
In der Liether Kalkgrube wurde roter Ton abgebaut und zu den typischen Ziegeln verarbeitet. Seit ich wieder in Schleswig-Holstein lebe, habe ich nur in Häusern mit diesen roten Steinen gewohnt. Ich finde sie wirklich dekorativ und vor allem machen die Fassaden so auch keinerlei Aufwand über die Jahre.
Die Sammlung von Fahrzeugen war sehr abwechslungsreich. Das Fahrrad hatte Spiralfedern statt Gummireifen.
Wir bekamen so einen Eindruck vom historischen Straßenbild. Da war sicher etwas los, trotz der wenigen Autos.
Bei den Fahrkarten wurde ich an das Schaffnerspielset meines Bruders erinnert. Die TEE-Züge hatte ich ganz vergessen.
Schöne und gruselige Blicke in die Geschichte Elmshorns
Ohne Köllnflocken wäre die Ausstellung nicht komplett gewesen. Nirgends gibt es in den Supermärkten so viele Regalmeter mit den unterschiedlichsten Flocken und Müslisorten.
Ein Teil des Museums befasst sich mit der unrühmlichen Vergangenheit Deutschlands. Die Videobeiträge, in denen sich Menschen an ihre Kindheit unter den Nazis erinnerten, gingen mir wirklich unter die Haut.
Wir haben dann auch die Gelegenheit genutzt, im Anschluss einzukaufen und uns mit Knusperkram von Kölln zu bevorraten. Auf der Museumswebseite stehen noch ein paar andere Objekte, die zum gleichen Verein gehören. Die setze ich dann für künftige Ausflüge auf meine Liste.
Was habe ich im Mai 25 gelesen?
Diverses von Doctor Who
„The Women Who Lived“ präsentiert eine lange Reihe von weiblichen Figuren, die in den Serien aus dem Whoniverse aufgetreten sind. Das Buch an sich ist mit seinem dicken und weichen Papier ein echter Handschmeichler. Die alten Figuren kannte ich gar nicht, aber nach der Lektüre kann ich noch weniger verstehen, warum sich Menschen so aufgeregt haben, als Jodie Foster als Doctor gecastet wurde. Offensichtlich hat es von Anfang an dreidimensionale und sehr unterschiedliche Frauenrollen gegeben.
Das mittlere Buch ist ein Comic. Die Geschichte dreht sich darum, wie die Regierung des Planeten Gallifrey auf Veränderungen in der Bevölkerung reagiert. Alles, was ich dazu sagen kann: Die Message ist gerade sehr relevant für die Menschheit.
Das Buch rechts ist ein Roman. Er spielt um die Zeit einer großen Schlacht zwischen den Römern und den Hunnen unter Attila. Auch hier liegt wieder eine sehr aktuelle Botschaft dicht unter der Oberfläche: Es geht darum, wer warum das Fortbestehen von Kriegen antreibt und wie sich das ändern lässt.
Das Glück des Gehens
Dieses Buch habe ich vor Jahren von meiner Mutter geliehen und zu lesen angefangen. Nach etwa zwei Drittel habe ich es beiseite gelegt und erst jetzt beendet. Ich bin etwas hin und hergerissen, denn die Aussage, die Shane O’Mara macht, ist eine wichtige: Das Gehen ist existenziell für die Menschheit und wichtig auf vielen Ebenen des Lebens, nicht zuletzt für unsere Gesundheit.
Allerdings scheint es mir, als würde vieles mehrfach wiederholt. Ich hätte genau so viel daraus mitgenommen, wäre das Buch auf ein Viertel gekürzt worden. Aber vielleicht hätte es sich dann nicht so gut vermarkten lassen.
Es kann auch sein, dass mein Lesefluss an der Übersetzung gescheitert ist. Viele Sätze lesen sich nebulös oder holprig, als hätte der Übersetzer versucht, eine auf Englisch funktionierende Formulierung auf Biegen und Brechen ins Deutsche zu übertragen.
Unterm Strich bin ich sehr zufrieden, das Buch fertig gelesen zu haben, schon alleine weil ich gerade allgemein so erfolgreich alte ToDos abhake.
Wer die wichtigsten Punkte des Buches auf Englisch hören möchte, kann das in diesem Interview mit Mel Robbins tun.
Was habe ich im Mai 25 gehört?
Die Wut, die bleibt
Der Roman von Mareike Fallwickl ist eine schonungslose und zugleich liebevolle Bilanz dessen, wie wir uns im Patriarchat verhalten. Ich habe ihn als Hörbuch genossen.
Zu Beginn der Geschichte bringt sich Helene um. Ihre beste Freundin Sarah übernimmt die Betreuung der nun mutterlosen Kinder und den dazugehörigen Haushalt. Zunächst ist das nur als Überbrückungsmaßnahme gedacht, bis Helenes Mann Johannes sich berappelt hat. Es kommt aber erwartungsgemäß anders.
Das Buch dreht sich um Bedürfnisse und Bedürftigkeiten, um Wut und das Verhältnis der Generationen untereinander. Für das Ende hatte ich zwar andere Vorstellungen, aber wie Mareike Fallwickl es entworfen hat, passte es dann doch für mich.
Ey Leute
In diesem Podcast unterhalten sich Florentine Osche und Rebecca Pap wöchentlich über das Leben und seine Kuriositäten. Die beiden sind Comedians, nehmen vieles leicht und gleichzeitig ernst.
Ich merke immer wieder, dass sie viel jünger sind als ich. Sie sprechen auf den ersten Blick eine andere Sprache und scheinen andere Prioritäten zu haben als meine Generation im Allgemeinen. Und gerade das empfinde ich als horizonterweiternd und bereichernd.
Es geht manchmal um das beste Stracciatella-Eis der Welt, manchmal um Wildpinkeln und manchmal um Friedrich Merz. Eine ähnlich wilde und witzige Mischung wie bei „Talk ohne Gast„, allerdings in jünger und weiblich.
Mein neuer Wohlfühlpodcast.
Was habe ich im Mai 25 gebloggt?
Die Blogparaden der Content Society kamen überraschend früh. Ein paar Blogposts, die ich eigentlich geplant hatte, habe ich daher verschoben. Dafür habe ich im Mai 25 schon vier Blogparadenbeiträge geschrieben. Im Juni stehen noch ein paar auf der Liste 😀
Außerdem gab es eine weitere Kurzgeschichte:
Und was war sonst noch los?
Ich liebe den Frühling dafür, wie farbenfroh er blüht.
Und auch für die kleinen Blüten am Wegesrand.
Wir waren wieder in Schenefeld im Theater und haben sehr gelacht.
Derweil habe ich bei Duolingo endlich die Silben für klingonische Konditionalsätze gelernt.
Vorherige Mairückblicke
Mai 23 – Außen ruhig, innen umwälzend: Ich habe über meine Bestimmung nachgedacht und mein altes Hobby Lesen wieder aktiviert.
Mai 24 – Ich will wieder an die Nordsee! Wir waren zur Silberhochzeit zu zweit in Sankt-Peter-Ording und ich habe Herrn Linnemann von der CDU einen bisher unbeantworteten Brief geschrieben.
Was habe ich im Juni 25 vor?
- mit einer weiteren Monatschallenge am Hausputz weitermachen
- mit einer anderen Challenge jeden Sonntag die Woche vorplanen und gucken, wie mir das gefällt
- noch an mehreren Blogparaden teilnehmen
- ein paar Schüler:innen auf mündliche Abiprüfungen vorbereiten
- mit einer Freundin das Ernst-Barlach-Museum in Wedel besichtigen
- eine weitere Kurzgeschichte für deadlinesforwriters schreiben
- mit der Gartenschuppenentrümpelung anfangen
- meinem Garten beim Wachsen und Gedeihen zusehen
- wieder zwei Sauerteige ansetzen
Das war mein Monatsrückblick Mai 25. Schreibst du auch mehr oder weniger regelmäßig Rückblicke? Was sind deine Erfahrungen damit?
Was hat dir im Mai Hoffnung gegeben? Und was hat dich kulturell unterhalten?
Mehr meiner regelmäßigen Rückblicke findest du hier
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