Ich will wieder an die Nordsee!
Es ist Zeit für den Monatsrückblick Mai 24 nach der Anleitung von Judith Peters. Im Mai waren wir zwar nicht in Westerland, haben aber trotzdem eine Menge Sandstrand gesehen. Und das kam so:
Was hatte ich vor und was ist daraus geworden?
- Eine Mediation mit einer Gruppe, mit der ich mich im Januar tiefgreifend gestritten habe. -> ✔️ Mir persönlich hat diese Aussprache und das Gehörtwerden eine Menge gebracht und darüber hinaus noch viel zum Nachdenken mitgegeben
- Nach der Mathe-Abiklausur und den Klausuren meiner BWL-Studenten mal deutlich herunterfahren und durchschnaufen. ->Da geht noch deutlich mehr durchschnaufen 😄 Auf jeden Fall sind die schriftlichen Prüfungen schon einmal abgehakt ✔️
- Zwei Sauerteige ansetzen. ->Teils war es mir dazu nicht warm genug, teils habe ich es vertüdelt 😄
- Mich mal mit meinem TikTok-Account beschäftigen. ->Auch vertüdelt 😄
Was habe ich im Mai 24 über mich gelernt?
Ich wusste, wie sehr ich den Duft nach Flieder liebe. Im Frühling bleibe ich an fast jedem Baum stehen, stecke meine Nase in die Blüten und atme tief durch.
Dieses Jahr dachte ich, irgendwas stimmt mit dem Fliederbäumen bei uns nicht. Und mit den Rosen, die jetzt schon blühen, auch nicht. Dann realisierte ich:
Covid hat in meinem Geruchssinn rumgepfuscht 😕
Ich hoffe, dass sich das wieder regeneriert. Uns ist oft nicht bewusst, was für ein Segen es ist, wenn der Körper relativ ruckelfrei funktioniert, bis mal so eine Lerngelegenheit kommt.
Außerdem:
Wenn ich gesehen werden will und gleichzeitig alles gebe, um mich unsichtbar zu machen, ist mit interessanten Ergebnissen zu rechnen.
Silbern in Sankt Peter Ording
Wo ist die Zeit hingegangen? Auf einmal sind wir 25 Jahre verheiratet 😮 Dazu noch 25 harmonische, lustige und entspannte Jahre. Wir sind nicht immer einer Meinung und gleichzeitig streiten wir eigentlich nicht. Nicht, weil wir uns das verkneifen, es ergibt sich einfach nicht.
Wenn mich jemand fragt, was das Geheimnis einer langen und erfreulichen Beziehung ist, muss ich sagen: Wir haben wirklich Glück gehabt, dass wir uns gefunden haben.
Natürlich ist es auch wahr, dass wir uns gegenseitig die Freiheit lassen, so zu sein wie wir sind. Gleichzeitig sind wir interessiert an der anderen Person und unterstützen uns gegenseitig. Wir haben einen ähnlichen Humor und ähnliche Vorstellungen von Ordnung und von einem gelungenen Abendprogramm (Serienbingen, husthust), aber letztlich war viel Glück dabei.
Aus diversen Gründen haben wir nicht groß gefeiert, sondern uns für drei Tage gemütlich an die Nordsee verkrümelt.
Immer wenn ich am Meer bin, fällt mir wieder ein, dass ich das öfter machen wollte 😀 SPO hat einen fantastisch breiten Strand, an dem sich alle super aus dem Weg gehen können. Der Urlaub hat ganz toll zu meiner Schrittebilanz beigetragen und das Rauschen der Wellen und des Windes ist einfach Balsam für die Nerven.
An dieser Stelle muss ich das Strandgut loben. Dieses Hotel mit dem angeschlossenen Restaurant Deichkind ist mal wirklich erfrischend auf vegane Gäste vorbereitet. Es gibt zum Beispiel im Frühstücksraum einen Kaffeevollautomaten nur mit Hafermilch. Die Gerichte auf der Speisekarte, die nicht vegan sind, sind mit kleinen Logos für Fleisch, Milch und Eier gelabelt, also anders herum als sonst. Und dann sah das Mousse au Chocolat einfach mal so aus:
Ich würde sagen, da zeichnet sich eine neue Hochzeitstagstradition ab.
Gelebte Selbstwirksamkeit
Es kommt oft vor, dass ich mich über rücksichtslose Mitmenschen ärgere, besonders im Straßenverkehr. Als ich neulich mal wieder zu Fuß unterwegs war, stand ein Transporter der Gemeindewerke in einer unübersichtlichen Kurve neben einer Bushaltestelle und gegenüber dem Bahnhof raumgreifend auf dem Fußweg. Die überbordende Hecke daneben war nass vom Regen, also wäre Durchquetschen extra unangenehm gewesen.
Vielleicht hat sich das noch nicht überall herum gesprochen, aber so ein Parkverhalten ist gegen die Straßenverkehrsordnung und außerdem gefährlich. Vor allem für Menschen, die nicht gut zu Fuß sind, die einen Kinderwagen schieben oder die einen Rollstuhl fahren. Es sollte eigentlich klar sein, dass ein Fußweg frei zu halten ist, aber Autos haben immer noch in der Gedankenwelt vieler eine höhere Priorität.
An dieser Stelle empfehle ich, Katja Diehl zu folgen, die sich auf diversen Social Media Kanälen und mit inzwischen zwei Büchern mit dem Verhältnis unserer Gesellschaft zum Auto und mit der Notwendigkeit einer Verkehrswende befasst.
Dieses Mal beschloss ich, mich nicht einfach nur zu ärgern, sondern eine höfliche und klare E-Mail an die Gemeindewerke zu schicken. Kurz darauf erhielt ich diese Antwort:
„Sehr geehrte Frau Carstensen, vielen Dank für die Information. Wir haben den entsprechenden Mitarbeiter nochmals unterwiesen.“
So, mehr wollte ich auch gar nicht. Mir war wichtig, dass diese Person realisiert, dass es zwar bequem sein mag, sich „mal kurz“ dort hinzustellen, dass es allerdings auch Auswirkungen auf andere Menschen hat. Diese erfreuliche Erfahrung bestärkte mich darin, wieder mehr Mails und Briefe zu schreiben.
Bei der Gelegenheit: Ich warte noch auf Antwort von Herrn Linnemann zum Thema „Verbrenner-Umfrage“. Dass die CDU diese Umfrage vorzeitig abgebrochen hat, nehme ich noch zur Kenntnis. Dass ich mit meinem Nein von ihnen pauschal in den Topf mit der „nie dagewesenen kriminellen Energie gesteckt wurde“, fand ich persönlich nicht mehr zumutbar.
Entsprechend habe ich das höflich und klar ihrem Generalsekretär mitgeteilt:
Auf die Antwort bin ich noch deutlich gespannter als die zum Thema „Parken vor dem Bahnhof“.
Und dann war da noch die Demo „klimagerecht und nazifrei“ zur Vorbereitung auf die Europawahl. Leider habe ich auf der Hinfahrt gemerkt, dass mein Akku schon ziemlich leer war. Weil ich nicht riskieren wollte, auf dem Weg nach Hause mein Ticket nicht zeigen zu können, habe nur hinterher am Bahnhof ein Photo gemacht. FFF-Elmshorn haben daneben auch genug schöne Bilder aufgenommen 🩷
Am Ende bleibt es dabei: Demonstrieren ist supernormal und Selbstwirksamkeit ist Handarbeit.
Die Mediation
Im Januar gab es in einer Gruppe Menschen, zu der auch ich gehöre, einen Riesenknall. Im Nachhinein betrachtet bestand dieser hauptsächlich aus Missverständnissen, allerdings auch aus einigen nicht ausgesprochenen, nicht gesehenen oder nicht gegenseitig wahrgenommenen Bedürfnissen.
Aus dem einen oder anderen Grund dauerte es dann bis Mai für eine Mediation unter Anleitung eines neutralen Moderators. Ich kann das nur empfehlen, wenn es sich um eine Gruppe handelt, an der dir etwas liegt und wenn es schwierig scheint, aus den gegenseitigen Verstrickungen alleine heraus zu finden.
Selbst wenn wir durch Coaching-Ausbildungen oder das Studium von Psychologie oder ähnlichen Fächern vorinformiert sind: Wenn wir in einem Konflikt mit drin hängen oder auch einfach nur in einem persönlichen Verhältnis zu den Beteiligten stehen, steht uns die Befangenheit in Weg. Vielleicht ist eine solche Ausbildung sogar extra hinderlich.
Eine außenstehende Person kann viel einfacher unparteiisch sein. Und im besten Fall hat dieser Mensch noch ein paar Methoden und Ideen für Interventionen, wenn im Klärungsprozess etwas hakt. Mit unserem Moderator war ich auf jeden Fall sehr zufrieden.
Was mir bei dieser Gelegenheit auch wieder deutlich geworden ist: Um aus einem Coaching oder einer Mediation wirklich etwas mitzunehmen, muss ich etwas einbringen. Klingt trivial, ist aber mitten in der Situation manchmal weniger offensichtlich als gedacht.
Für mich persönlich hat das Ganze eine Menge gebracht, hauptsächlich Denkanstöße, aber auch viel Aussprache, Gehörtwerden und Klarheit. Das Jahr hatte sehr früh eine richtig unangenehme Delle. Jetzt bin ich wieder sehr zuversichtlich für die Zukunft.
Und was war sonst noch los?
Monatsrückblick in Zahlen
Im Mai 24 habe ich mit der Schrittzähler-App einen offiziellen Endstand von 219246 Schritten angezeigt, also pro Tag ca. 7072 Schritte. Damit bin ich sehr zufrieden. Mehr als 7000 Schritte strebe ich gar nicht an, allerdings motiviert mich diese App, kontinuierlich in Bewegung zu bleiben. Und vor allem komme ich so auch regelmäßig an die frische Luft.
In der gleichen Zeit hat die PV-Anlage 1029 kWh produziert. Das ergibt einen Autarkiegrad von 94%. Nachdem wir die 1000 geknackt haben, bin ich sehr gespannt auf den Juni 🌞
Was habe ich im Mai 24 gebloggt?
Mein Monatsrückblick April 24: Es geht in großen Schritten auf die Abiturklausuren zu, die Natur flauscht sich zurecht und nebenbei gab es Theater.
Der hilfsmittelfreie Teil im Mathe-Abi
Meine Zusammenfassung der IQB-Aufgaben für den hilfsmittelfreien Teil im Mathe-Abi, inklusive Rechenansätzen. Dieser Artikel ist ziemlich umfassend und ich freue mich schon darauf, für das Abitur 2025 die diesjährigen Aufgaben durchzugehen und einzufügen.
Was habe ich im Juni 24 vor?
- Meine Schüler*innen für die noch ausstehenden mündlichen Prüfungen vorbereiten
- Schwimmen gehen
- Die zwei angefangenen Bücher zu Ende lesen
Das war mein Monatsrückblick Mai 24.
Schreibst du auch mehr oder weniger regelmäßig Rückblicke? Was sind deine Erfahrungen damit? Hast du schon einmal an einer Mediation teilgenommen?
Mehr Beiträge zum Thema Rückblicke findest du hier.
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