Was will ich mit meinen Blogbeiträgen bewirken?

Selfie von einer Frau mit Brille vor einem Computer. Auf dem Bildschirm ist eine Blogsoftware geöffnet

Vor zwei Jahren fand Blog Your Purpose statt. Bei dieser Blogparade, mal wieder angeschoben von Judith Peters, schrieben wir über unsere Bestimmung. Ganz schön hochgehängt, dachte ich damals. Heute blicke ich zurück, wie sich das Thema für mich entwickelt hat und erkläre, was ich mit meinen Blogbeiträgen bewirken will.

An dem, was ich der Welt hinterlassen will, hat sich nicht viel geändert. Allerdings hat sich meine Haltung zu meinem Blog verschoben. Seit ich selbstbestimmter blogge, tragen auch meine Artikel hier deutlich gezielter zu meiner Bestimmung bei.

Informieren

Mit meinen Blogbeiträgen habe ich keinen genauen Plan. Im Entwürfeordner sammle ich Ideen und arbeite sie ab, wenn mir nach Schreiben zumute ist. Und gleichzeitig sind einige Artikel darunter, die auf verschiedenen Ebenen informieren. Das ergibt sich einfach organisch im Prozess.

Zum Beispiel meine Reihe zum Mathematik-Abitur. Da fasse ich für Menschen im Prüfungsstress zusammen, welche Aufgabentypen mit großer Wahrscheinlichkeit vorkommen und wie sie zu bearbeiten sind.

Dagegen sind meine Beiträge über Veganismus, Pandemien und gesellschaftliche Prozesse für mich weniger beruflich motiviert. Sie sind mir auf persönlicher Ebene wichtig, denn je informierter möglichst viele Menschen sind, umso weniger manipulierbar ist eine Gesellschaft.

Diese Informationen sind kein Selbstzweck. Am Ende geht es mir darum, auf meine Weise und mit meinen Kompetenzen zu einem möglichst freien, gerechten und nachhaltigen Miteinander beizutragen. Oder wenigstens für die eine oder andere Person dafür zu sorgen, dass das Abi ein bisschen leichter läuft.

In Sachen Selbstfürsorge ein Vorbild sein

Viele meiner Blogbeiträge sind persönlich. Ich berichte über Lektionen, die ich aus meinem Leben ziehe, über das, was nicht so gut klappt, und das, was mich erfreut. Gerade in diesen Zeiten der Hochglanzposts in den sozialen Medien lese ich selbst gerne Zeugnisse von echten Menschen, von dreidimensionalen Persönlichkeiten. Am schönsten ist es, wenn ich dann bei einem anderen Menschen an einer kleinen Facette andocken kann.

Dabei ist Selbstfürsorge bewusst eine meiner Kategorien. Wenn wir eine gute Welt bewirken wollen, hilft es, wenn wir zuallererst gut zu uns sind. Das war einer der zentralen Punkte des Blogbeitrages über meine Bestimmung.

Entsprechend möchte ich mit meinen Blogbeiträgen bewirken, dass Menschen auch wieder sie selbst sein wollen. Oder überhaupt erstmal herauszufinden, wer sie sind und was sie wollen. Und das dann (natürlich innerhalb ihrer persönlichen Grenzen) unerschütterlich zu leben. Um damit dann wieder für Andere gute Vorbilder zu sein.

Menschen zum Nachdenken anregen

Manche Blogbeiträge schreibe ich, wenn es bei mir im Alltag geknirscht hat. Dann denke ich oft über die vielen Wege nach, auf denen wir Menschen unsere Realität verzerren, um Spannung im eigenen Gehirn abzubauen. Während ich selbst über diese Mechanismen lerne, will ich andere Personen mitnehmen.

Natürlich bewirken meine Artikel nicht, dass zum Beispiel der Umgang mit kognitiver Dissonanz bei uns allen auf wundersame Weise nur noch konstruktiv sein wird. Trotzdem sehe ich diese Blogbeiträge als kleine Steinchen, die ich an meinem Ende des Teiches ins Wasser werfe, sodass sie möglichst weite Kreise ziehen.

Gerade bei polarisierenden Themen ist es mir wichtig, dass klar wird, wieso sie überhaupt so oft medial vorkommen, wem sie nützen und warum wir uns so leicht von ihnen emotionalisieren lassen. Genauso schreibe ich immer wieder über gesellschaftliche Entwicklungen, die mir zum Teil Sorgen machen, wie im Bereich der KI.

Ich will Menschen inspirieren, über ihre eigenen mentalen Ausweichstrategien nachzudenken und diese Verzerrungen bei Anderen zu erkennen und die Probleme bei der einen oder anderen Technologie zu benennen. Denn wenn wir nicht darüber reden, wird es garantiert nicht besser.

Meine Stimme nutzen

Letzlich nutze ich meinen Blog dazu, dass ich nicht leise bin angesichts der diversen Krisen. Zusätzlich zu den Briefen, die ich an Sendeanstalten und Politiker:innen schreibe, und zu Demonstrationen, wenn mein Energiehaushalt das zulässt, beziehe ich hier klar Stellung.

Auch das Stichwort „Haltung“ ist eine meiner Blog-Kategorien. Ich will nicht nur unterhalten und nicht nur für mich schreiben, was mir gerade durch den Kopf geht. Ich will meinen Standpunkt klar machen und mit meinen Blogbeiträgen bewirken, dass andere Personen den Mut finden, auch Haltung zu zeigen.

Ich habe es aufgegeben, in den sozialen Medien Menschen nachhaltig zu erreichen. Dort ist meiner Erfahrung nach die Kommunikation zu schnellebig und viel zu polarisiert. Das heißt aber nicht, dass ich mich offline verkrümeln werde. Dieser Blog ist meine Plattform, auf der meine Worte so lange stehen bleiben, wie ich das möchte. Das nicht zu nutzen, wäre aus meiner Sicht verschenktes Potential.

Was ist mein Vermächtnis?

Im Mai 23 schrieb ich:

Ich will tatsächlich eine bessere Welt hinterlassen. Durch meine Anwesenheit und mein Wirken, und zwar konkret und erreichbar:

  • Menschen, die mehr im Einklang mit sich selbst sind.
  • Menschen, die auf der Basis solider Fakten nachhaltig handeln und daraus ein positives Lebensgefühl entwickeln.
  • Meinen Beitrag zu einem Planeten, auf dem auch in Zukunft Menschen noch gut leben können. Vernetzt mit allen anderen Lebewesen.

Das sehe ich heute noch genauso. Allerdings habe ich seitdem für mich beschlossen, meinen Blog nicht mehr auf mein Unternehmen auszurichten. Erstens, weil es sowieso kein Online-Business ist und diese ganzen Funnelgeschichten und Sichtbarkeit für mehr Umsatz gar nicht mein Ziel sind. Zweitens, weil mich diese gefühlten „Normen“ für einen „ordentlichen“ Businessblog eingeengt haben.

Heute will ich all das nicht mehr nur mit meinem privaten Verhalten und meinem Nachhilfeunterricht erreichen. Heute steht auch ganz bewusst mein Blog für dieses Vermächtnis. Das ist es, was ich ich mit meinen Blogbeiträgen bewirken will. Und wenn das hochgehängt ist, dann ist es auch gut so.

Wie sieht es bei dir aus?

Hast du eine Absicht hinter deinen Blogbeiträgen? Was möchtest du dieser Welt hinterlassen und wo siehst du deine Bestimmung?


Kommentare

4 Antworten zu „Was will ich mit meinen Blogbeiträgen bewirken?“

  1. Ein sehr schöner Blogartikel!
    In vielen Punkten hab ich mich wiedererkannt, vor allem Menschen zu erreichen, die im Einklang mit sich selbst sind.
    Eine bessere Welt zu hinterlassen find ich auch schön!

    Ganz liebe Grüße aus dem Mausloch
    Sabine

    1. Liebe Sabine, genau das sind diese Momente, die mir Hoffnung geben, weil ich merke, da draußen sind Menschen, die wollen auch die Welt schöner machen. Danke!
      Liebe Grüße
      Angela

  2. Liebe Angela,

    Ich blogge wieder, weil ich mich gerne mitteilen möchte – und das mit mehr als nur ein paar Sätzen, wie es auf Bluesky und Mastodon möglich ist. Ich möchte dabei aber auch selbst in der Hand haben, was ich schreibe und ob und wer dazu etwas kommentieren kann.

    Ein bisschen möchte ich auch informieren, wenn ich über Lokales schreibe, wie Ausflugstipps und Sehenswürdigkeiten.

    Ich möchte außerdem zeigen, wie es ist, eine schlaue und zufriedene Frau in den Wechseljahren zu sein, die keine großartigen beruflichen Erfolge oder ein Super-Aussehen vorweisen kann, und die manchmal wütend und frustriert ist, weil so viele ihre Augen nicht öffnen und sehen, was in Sachen Umwelt oder Rechtsruck passiert.

    Liebe Grüße
    Katja

    1. Moin Katja,
      ich freue mich so, dass du wieder bloggst! Danke!
      Liebe Grüße
      Angela

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