Es ist wieder soweit und wir feiern das Blogtoberfest! Viele Blogger:innen sammeln ihre Wünsche, Ziele und „muss ich unbedingt noch“ für die Zeit bis zum 31. Dezember 25. Was können wir jetzt noch anschieben, um es Wirklichkeit werden zu lassen? Und so erscheint heute auch meine To-Want-Liste für das 4. Quartal 25.
Diesen Wunschzettel an mich selbst schreibe ich seit Oktober 23. Dabei hat sich dass Format seit der ersten Ausgabe deutlich gewandelt. Das Zeitfenster von drei Monaten wirkt bei mir, wie Judith es auch beschreibt, sehr förderlich für die Umsetzung von Vorhaben. Nicht zu lange, damit Dinge nicht verschlabbern. Und nicht zu kurz, um mir nicht zu viel Druck zu machen.
Was soll passieren?
Denn Teile meiner Persönlichkeit blockieren unter Druck. Da ist dann nichts zu machen und diese Lektion akzeptiere ich immer mehr. Gleichzeitig habe ich 2025 mit der Tracker-App Habitica herausgefunden, dass diese Mitglieder meines inneren Teams durch digitale Belohnungen zu ködern sind. Und auch, dass weniger mehr ist: Je niedrigschwelliger die geplanten Vorhaben und je kleiner ihre Anzahl, umso wahrscheinlicher ist es, dass ich sie umsetze.
Mein Jahresmotto 2025 ist: Was soll passieren? Wie sehr das meine jahrzehntealten ToDo-Listen abschmelzen würde, hätte ich im Januar nicht für möglich gehalten. Gleichzeitig ist mir meine To-Want-Liste auch inzwischen so heilig, dass ich dort bewusst keine To-Dos eintrage. Auf dieser Liste findet sich nur, wozu ich wirklich Lust habe, es wird nichts dazwischen geschmuggelt, was ich „eigentlich“ endlich mal erledigen „müsste“. Ganz konsequent.
Und für diese Erkenntnis bin ich Judith mit ihrem Blogtoberfest sehr dankbar. Dieses Jahr hat sie das Konzept ein bisschen neu aufgezogen und ich werde die neuen Aspekte mit einfließen lassen, soweit sie zu meiner Vorstellung von einem Wunschzettel passen. Die Reihenfolge ist allerdings unsortiert, weil alle meine To-Wants mir gleichermaßen wichtig sind.
Wie lief die To-Want-Liste für das 3. Quartal 25?
Von achtzehn To-Wants habe ich im dritten Quartal elf abgehakt. Für zwei Vorhaben habe ich eine Alternative erlebt. Daraus nehme ich für mich auch noch einmal mit, dass ich mir nicht konkret auf die Fahne schreiben muss, dass ich zum Beispiel Museum XY besichtige, sondern dass ich überhaupt ein Museum besuche.
Dabei geht es mir auch nicht darum, möglichst viele Haken zu schaffen. Die To-Want-Liste ist kein Wettrennen und nichts, was ich abzuarbeiten hätte. Ich sehe diesen Rückblick eher als Antwort auf die Frage:
Wie dicht sind meine rationalen Vorstellungen an meinen wirklichen inneren Bedürfnissen und Wünschen und an meinem tatsächlichen Energielevel?
Mit anderen Worten: Wie dicht bin ich an mir dran, wie gut kenne ich mich selbst? Und wie gut sorge ich für mich und dafür, dass meine Bedürfnisse erfüllt sind? Zum Glück ist das Blogtoberfest eine wiederkehrende Aktion und das Formulieren von To-Wants ein ständiger Prozess.
To-Want-Liste für das 4. Quartal 25
1 bis 5
- Jeden Monat gehe ich einmal ca. 10 km mit Komoot spazierwandern.
Das hilft mir, mich daran zu erinnern, dass ich meine Umgebung erkunde und mit der Natur zu allen Jahreszeiten in Kontakt bin. - Ich erlebe ein Konzert im Michel.
Das ist Teil meines Programms „Schönes für die Seele“. Außerdem hat meine Uroma dort im Kinderchor gesungen und ich war noch nie dort. Das ändert sich jetzt. - Ich werde im Oktober mit der 30-Tage-Decluttering-Challenge von Clutterbug Dinge los, die mir nicht gut tun.
Damit schaffe ich mehr Frieden mit dem Teil meines inneren Teams, der unter dem Überangebot an Krimskrams leidet. - Ich genieße die frischen Temperaturen.
Dabei erhole ich mich ganz bewusst vom Sommer und gestehe mir zu, noch bis in den November hinein ohne Jacke draußen zu sein, egal ob jemand etwas sagt. - Ich lerne die Grundlagen von WordPress.
Bisher habe ich mein Wissen über WordPress im Machen eingesammelt. Jetzt verschaffe ich mir wirklich systematische Kenntnisse, um nicht bei Problemen herumsuchen zu müssen.
6 bis 10
- Ich vereinfache meine Webseite.
Die Struktur meiner Homepage zeigt noch meinen etwas unsortierten Einstieg in meine berufliche Tätigkeit. Ich möchte mich darin klarer wiederfinden. Und dass potentielle Schüler:innen gleich wissen, worum es bei mir geht. - Ich suche mir zwei Gelegenheiten für aktiven Einfluss auf die Gesellschaft aus.
Statt unentschlossen gedanklich so sehr zwischen verschiedenen Projekten hin und her zu springen, dass ich gar nicht aktiv werde, investiere ich meine begrenzte Zeit und Energie an zwei Stellen. Unter anderem ziehe ich Inspiration dafür aus den Videos des Ripple Effect Institutes. - Ich schreibe weitere Blogartikel rund um die Schulmathematik.
Ich biete keine Selbstlernkurse an. Mit meiner Nachhilfe erreiche ich nur einen kleinen Kreis von Schüler:innen direkt. Deswegen sind meine Blogartikel mein Beitrag dazu, auch andere junge Menschen auf dem Weg zu Abschlüssen zu begleiten und ihnen idealerweise ein bisschen mehr Sicherheit und Lernfreude zu vermitteln. - Ich blicke am Ende des Jahres auf mindestens 250 veröffentlichte Blogartikel zurück.
Zum 8. Oktober bin ich bei 234, fehlen also nur noch sechzehn. Das ist erreichbar und ich liebe schöne Zahlen. Die To-Want-Liste für das 4. Quartal 25 ist schon Nummer 235. - In den nächsten drei Monaten werde ich mindestens einmal laufen gehen.
Vor meiner Corona-Infektion hatte ich mir das Laufen so schön als Hobby zugelegt. Seit der Arzt in Kiel mir sagte, dass ich meine Kondition trainieren kann, ohne meinen Mitochondrien zu schaden, träume ich davon, wieder meine alte Runde zu drehen. Wenigstens einmal möchte ich das erleben. Mehr geht natürlich immer.
11 bis 15
- Ich mache keine neuen dauerhaften Verträge.
Meine aktuelle Zahl an Schüler:innen passt zu meiner Zahl an Löffeln. Vorübergehend kann ich ein paar Stunden zusätzlich machen. Aber nicht bis zu den nächsten Sommerferien. - Ich arbeite nicht am Wochenende.
Meine Wochenenden sind mir heilig. Da ist meine Auskunft immer: „Nein, am Samstag kann ich nicht.“ - Ich finde den Weg zurück auf meine Yoga-Matte.
Ich habe wirklich Heimweh nach meiner täglichen Yogapraxis. Gleichzeitig werde ich dieses To-Want so nachsichtig wie möglich angehen. Keine Mindestzeiten. Keine Vorstellung, wie stark oder flexibel ich zu Silvester sein werde. Und wenn ich zehn Minuten in der Child Pose verbringe, ist das mein Yoga für den Tag. - Meine Webseite wird immer barriereärmer.
Mir ist Inklusion ein Herzensanliegen. Wie wenig Webseiten auf Screenreader und ähnliche Werkzeuge eingestellt sind, war mir bis vor kurzem nicht bewusst. Viele neue Impulse finde ich dazu bei Britta Just, die mit viel Herzblut gut verständlich wichtige Stellschrauben beschreibt. - Ich besuche meine Cousine im November auf Amrum.
Sie wird dort zur Mutter-Kind-Kur sein und ich bin viel seltener an der Nordsee, als ich es eigentlich bräuchte. Auch mit Nebel bin ich familiär verbunden, dort wurde meine Mutter getauft.
16 bis 20
- In Habitica erreiche ich die Abzeichen für 90 groß gezogene und 90 zum zweiten Mal ausgebrüteten Haustiere.
Über diesen völlig sinnfreien digitalen Setzkasten freut sich ein Teil meiner Teammitglieder unheimlich. Der Rest freut sich über jedes weitere abgehakte Vorhaben. - Ich fahre zum Jahresende ganz gemütlich herunter und genieße die Weihnachtszeit in vollen Zügen.
Neben einer Adventskalenderaktion des Bloghexenforums werde ich mir noch einmal selbst meinen Beitrag über entspannte Weihnachten durchlesen und zu Herzen nehmen. - Ich besichtige mehrere touristische Ziele in meiner Umgebung.
Immer, wenn ich durch die Brille einer reisenden Ortsfremden auf Hamburg, den Kreis Pinneberg oder generell Schleswig-Holstein blicke, verliebe ich mich neu. Davon gönne ich mir mehr. - Ich finde heraus, wo mich der Duolingo-Schachkurs hinführt.
Als Kind habe ich von meinem Vater die Grundlagen des Schachspiels gelernt. Allerdings habe ich anscheinend aus dieser Zeit auch den Glaubenssatz „Ich bin nicht in der Lage, gut Schach zu spielen, weil ich nicht strategisch genug voraus denke.“ mitgenommen. Auf den Duolingokurs habe ich aus reiner Renitenz geklickt und bisher machen mir die Aufgaben total Spaß und ich merke, das das alles viel mit Mustererkennen zu tun hat, eine meiner Kernkomptenzen. - Noch unvernähte Mitglieder meines inneren Teams stelle ich fertig und plane die noch fehlenden Persönlichkeiten.
Es war mir so eine Freude, im 3. Quartal vier fertige Häkelfiguren auf das Wandbord setzen zu können.
So sieht also meine To-Want-Liste für das 4. Quartal 25 aus. Dass es zu einer runden Zahl gereicht hat, macht mich extra optimistisch.
Wie läuft es bei dir mit der Planung von Vorhaben? Gehst du auch quartalsweise vor? Und machst du auch einen Unterschied zwischen ToDos und ToWants?
Mehr über meine Haltung zur Setzung von Zielen findest du hier.
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