Kleine Schritte und Superheldinnen
Es ist Zeit für den Monatsrückblick November 23 nach der Anleitung von Judith Peters. Äußerlich war wenig los, dafür hatte ich viel zu Lernen, was Geduld und Verantwortung für meine eigenen Grenzen angeht. Das Dumme an kleinen Schritten ist, dass es schon sehr viel Aufmerksamkeit bedarf, sie zu bemerken 😉
Was hatte ich vor und was ist daraus geworden?
- Die Kräuter, die ich in meiner Umgebung identifiziert habe, genauer kennen lernen. -> Es war sehr spannend, wie viele Kräuter im November noch draußen durchhalten.
- Weiter fit werden. -> Das ist weiterhin eine Übung in Geduld. Kleine Schritte sind nicht gerade mein Lieblingshobby, allerdings besser als Stillstand.
- Meine ToWants im Auge behalten. -> Die ToWant-Liste war eine super Begleitung durch den Monat und echte Motivation 😀
Projekt Gesundheit
Ich muss alle paar Monate ein neues Rezept für Thyroxin besorgen. Das ist für meinen Geschmack genug medizinische Intervention. Daran gemessen habe ich mich im Dezember sehr überwunden, als ich mich wegen meiner Müdigkeit seit der Coronainfektion mal habe durchchecken lassen.
Meine Lunge und mein Herz scheinen in Ordnung zu sein. Ich wurde gründlich abgehorcht und per EKG vermessen. Unauffällige Befunde sind allerdings bei Menschen mit Long- und Post-Covid weit verbreitet. Es wird mir wohl wenig übrig bleiben, als weiter abzuwarten.
Dadurch, dass mir Fahrradfahren zu anstrengend ist, sehe ich manche Strecken wieder häufiger, die eher Wanderwege sind als irgendetwas anderes. So bin ich von einem Schüler im Nachbarort ein Stückchen die E1-Route entlang gegangen. Wenigstens komme ich so zur Zeit sehr malerisch zum Entschleunigen.
Projekt Grenzensetzen
Auf meine ToWantListe hatte ich auch das berufliche Neinsagen gesetzt. Es hat mich trotzdem überrascht, wie oft ich im November dazu Gelegenheit bekommen habe.
Ich habe an einer Stelle Stunden reduziert und einen Schüler aus meinem Kurs nehmen lassen. An einer anderen Stelle habe ich einen Prozess mehrere Male angehalten, weil die Beteiligten, die eigentlich etwas von mir wollten, immer wieder versuchten, an mir vorbei zu entscheiden.
Ich bin noch nicht schlüssig, ob es richtig war, bei der letzterwähnten Zusammenarbeit am Ende doch Ja zu sagen. Mein Nein am Ende des befristeten Vertrages steht jedenfalls jetzt schon fest.
Die Details und was ich alles daraus gelernt habe, schreibe ich aktuell in einem separaten Blogbeitrag zusammen. Allerdings hatte das Thema bei mir im November 23 so ein Gewicht, dass ich es im Monatsrückblick als eigenen Punkt aufzähle. Unter anderem auch, um es noch mehr in meinem Bewusstsein zu verankern.
Projekt To Want
Die To-Want-Liste vom Blogtoberfest hat mich sehr intensiv durch den November begleitet. Dabei haben die privaten ToWants deutlich mehr Aufmerksamkeit bekommen, was ich tatsächlich positiv sehe.
Zum Beispiel hatte ich immer vor, mal eine abwechslungsreichere Sonntagsfrühstücks-Kultur einzuführen. Auf meinem Computer sind viele Rezepte zusammegehamstert und oft gucke ich am Ende des Jahres zurück und staune, wie wenig ich davon nicht ausprobiert habe. Obwohl ich der absolute Frühstücksmensch bin 🧡
Unter anderem habe ich ein neues veganes Waffelrezept ausprobiert. Auf Bianka Zapatka ist wirklich Verlass, ich hatte bisher kein Rezept von ihr, das nicht geklappt hätte. Und diese Waffeln waren wirklich flauschig. Für die gute Laune mit extra bunten Streuseln.
Wie geplant bin ich auf Kräuterjagd gegangen. Spannend, wie ich einen Ort noch einmal ganz neu kennen lerne, wenn das Hauptaugenmerk meist auf Wadenhöhe ist 😀 Die App Flora Incognita fasziniert mich weiterhin immer wieder.
Statt zum Brenner Moor sind wir zur Schlossinsel Rantzau gefahren. Ein richtig pittoresker Ort mit spannenden Kunstwerken und besonders hübsch mit goldenem Herbstlaub überall. Mir tut es immer wieder gut, mal zu einem Ortswechsel rauszukommen. Und ich war durch die ToWantListe ja nicht auf einen Ort festgenagelt, der mir dann doch bei dem wackeligen Wetter ein bisschen zu weit war. Die Punkte auf der Liste sehe ich eher als Inspiration.
Das Konzept ToWantListe werde ich auf jeden Fall weiterführen, vielleicht weiterhin im Quartalsrhytmus, vielleicht auf Jahreszeiten verteilt.
The Marvels
Auch dieser Film war ein ToWant auf meiner Liste. Ähnlich wie bei Barbie wurde schon im Vorfeld von vielen Menschen öffentlich extrem negativ darüber gesprochen. Besonders von Menschen, die diese Filme gar nicht sehen wollten. Die Welle an aggressiver Ablehnung, die auf Brie Larson (Captain Marvel) gerichtet wurde, war mal wieder bedrückend.
Wenn ich einen Film, oder ein Buch oder eine CD nicht mag, dann verbringe ich nicht ewig viel Zeit damit, mich in so eine Wut reinzusteigern. Erst recht liegt es mir fern, dann online Tiraden zu verfassen. Als hätte ich ein verdammtes Recht darauf, dass ein Filmstudio immer vorher bei mir anfragt, welche Sorte Geschichte sie drehen dürfen und welche Sorte Mensch darin Hauptrollen spielen darf.
Wenn jemand den Film gesehen hat und technisch mit der CGI, den Kampfszenen oder der Stärke der Gegnerin nicht einverstanden war, ist es natürlich etwas anderes, als wenn jemand generell protestiert, dass Marvel angeblich plötzlich zu viele Superheldinnen an den Start bringt. Die Figuren gibt es in den Comiocs schon lange, Carol Danvers ist sogar noch älter als ich.
Ich persönlich fand The Marvels sehr unterhaltsam und bewegend. In die Interaktionen zwischen den drei Hauptcharakteren konnte ich mich sehr reinversetzen, besonders in Kamala Khans Hang zum Fanquietschen 💙
Der Film hatte eine berührende Botschaft über Familie und Kooperation, Verantwortung und Schuld, Vergeltung und Wiedergutmachung. Es gab viel zu lachen, überraschende Twists und originelle Erzählideen. Ich hatte drei Filme auf meiner ToWantListe und bin sehr froh, dass ich dazu gekommen bin, mir diesen hier anzusehen.
Der Podcast „Women of Marvel“ erzählt mehr über die verschiedenen Inkarnationen von „Captain Marvel“. Bei dieser Episode schwappt genau die Art von Enthusiasmus herüber, den ich auch im Kino gefühlt habe. Wer weiß und am Ende muss ich jetzt anfangen, Jahrzehnte von Marvelcomics nachzulesen 😀
Und was war sonst noch los?
Was habe ich im November 23 gebloggt?
Ich schreibe mit anderen Blogger:innen einen Monatsrückblick auf den Oktober 23. Was war los? Was habe ich gelernt? Wie geht es im November weiter?
Eine Blogparade über gefühlte Sprachverhunzung gab mir eine willkommene Gelegenheit, über die Formulierungen im Deutschen zu sprechen, die mir im Alltag sehr schräg runter gehen.
Eine weitere Blogparade brachte mich dazu, mich mal wieder bei meinem jüngeren Ich zu melden. Und ich staune, wie viel und wie wenig sich in den Jahren geändert hat. Meistens im besten Sinne.
Was habe ich im Dezember 23 vor?
- Meine Schwester hat mir zum Geburtstag einen Häkeladventskalender geschenkt. Da habe ich jeden Tag ein kleines Handarbeitsprojekt.
- Weiter fit werden.
- Entscheiden, welche ToWants ich noch abhaken möchte.
- Weihnachten feiern 🎄 Mein Lieblingsfest!
- Anscheinend werde ich auch wieder am Jahresrückblog teilnehmen 😀 Allerdings in stark reduzierter Form. 2021 und 2022 hat es mir sehr gefallen, so gründlich auf die vergangenen zwölf Monate zurückzublicken und meine Erkenntnisse zu sortieren. Ich muss allerdings dieses Jahr nicht ganz so viel Aufwand in die Details stecken 😉
Das war mein Monatsrückblick November 23.
Schreibst du auch mehr oder weniger regelmäßig Rückblicke? Was sind deine Erfahrungen damit? Wie gut läuft bei dir das Erkennen und Einhalten deiner persönlichen Grenzen?
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