Fast hätte ich es vergessen: Heute antwortet wieder eine Runde Blogger:innen auf die Frage von Frau Brüllen, was wir denn so den ganzen Tag machen. Kurz gesagt: WMDEDGT im Dezember 25.
Morgens
Den Wecker habe ich mir auf 6:30 Uhr gestellt. Denn ich hatte vollmundig einen DIY-Beitrag für das sechste Türchen des Bloghexen-Adventskalenders versprochen. Leider bin ich mir treu geblieben und habe die Vorbereitung vor mir her prokrastiniert. Heute vormittag muss ich entsprechend noch einiges häkeln und zusammennähen.
Vermutlich aus nackter Panik werde ich um 5:15 Uhr schon von selbst wach. So kann ich mich noch ein bisschen hin und her drehen und dann tapfer mit dem Weckerklingeln aufstehen. Bis zum Frühstück habe ich tatsächlich schon einiges in Ruhe weggehäkelt. Mein Mann macht Freitags immer Home-Office und ich kann mich besser aufs Maschenzählen konzentrieren, wenn es leise ist und ich alleine im Raum sitze. Der Versuch, nebenbei auf Magentamusik.de den Mitschnitt eines Wackenkonzertes zu hören, geht prompt nach hinten los und ich muss dreimal dieselben paar Runden wieder aufribbeln.
Nebenbei hake ich auch noch meine übliche Liste ab. Denn immerhin belohnt mich meine Habittracker-App mit Klingeln, Gold und Punkten. Was den Menschen eben dazu motiviert, zum Teil eher langweilige, aber regelmäßig anstehende Aufgaben zu erledigen. Um kurz nach elf sind alle Einzelteile fertig gehäkelt und ich kann meinen Lernblock (WordPress und Barrierefreiheit) anfangen. Der ist wenigstens echt unterhaltsam.
Allerdings verschiebe ich die Lektüre meiner diversen elektronischen Adventskalender auf den Abend, sonst wird das nichts mehr mit den Photos bei Tageslicht. Prioritäten setzen ist nicht meine größte Stärke, also reiße ich mich extra zusammen.
Ich freue mich darüber, dass die Solawi eine Rote-Bete-Schwemme hatte. Normalerweise reicht mein Meal-Prep nur bis Donnerstags, aber heute habe ich noch eine große Portion Gemüse übrig. Nebenbei: Dass die Rote Bete nicht im Fediverse-Gemüseturnier 2025 gewonnen hat, betrachte ich als Skandal.
Um 13 Uhr muss ich schon losstapfen zu zwei Schülern, die praktisch Haus an Haus wohnen. Dieses Schuljahr gebe ich keine Nachhilfestunden, zu denen ich mit dem Auto fahren müsste, das freut sowohl die Stromrechnung als auch meinen Schrittzähler.
Der eine der beiden Viertklässler begrüßt mich sogar mit:
„Heute habe ich richtig Bock, mit dir zu üben!“
So macht Arbeiten Spaß!
Die beiden Jungen stehen aber insgesamt ziemlichen Herausforderungen gegenüber. Der eine soll für die nächste Deutscharbeit üben: Sie werden ein paar Stichworte vorgegeben bekommen und dazu Märchen schreiben. Der arme Junge hat sich in den Kopf gesetzt, über einen Drachen zu schreiben, der schrecklichen Hunger hat. Ich muss mehrere Male wiederholen, dass er die anderen Figuren, die ich mir aus dem Hut gezogen habe, auch in seiner Geschichte vorkommen sollen. „Ach Mensch!“, sagt er. Leider hilft alles Wehklagen nichts.
Auch der zweite Schüler hat es nicht leicht. Sein Kumpel klingelt zehn Minuten vor Ende unserer Stunde an der Tür und sein Vater lotst besagten Kumpel so diskret er kann an uns vorbei. Ab diesem Zeitpunkt wird es mit der Konzentration etwas eng. Trotzdem haben wir viel zu lachen, als wir „Stadt-Land-Fluss“ mit Märchenelementen spielen. Beim N kommen wir beide unabhängig voneinander auf die „magischen Gegenstände“ Nadel und Nudel.
Die dritte Schülerin kommt zu mir nach Hause und ist mit ihrer Kurvendiskussion im Vergleich gut bedient. Wobei ich befürchte, dass sie das anders sieht. Dieses Schulhalbjahr ist in Schleswig-Holstein und Hamburg furchtbar kurz und bei der Klausuren-Lawine kommt nur bedingt Weihnachtsstimmung auf.

Ich dagegen bin sehr in Weihnachtslaune. Als ich beim Bäcker vorbeigehe, bewundere ich den großem Baum und die selbst gestalteten Anhänger. Von diesen Kugeln gab es einige, sie sahen so aus, als hätten die Kinder darin Farbgranulat verteilt und irgendwie fixiert. Spannende Sache. Manche Farbkombinationen waren aber deutlich gewagter.
Abends
Mir dämmert so langsam, dass heute eigentlich die neue Folge „Talk ohne Gast“ herausgekommen ist. Stattdessen schreibe ich noch etwas an meinem „WMDEDGT im Dezember 25“ und füge die Photos in den Adventskalender-Beitrag ein. Hier noch schnell ein Spoiler/Rätselbild:

Die Einzelteile müssen noch zusammengenäht werden. Das ist normalerweise nicht meine Lieblingsaufgabe, daher habe ich noch einige unfertige Projekte aus vergangenen Jahren herumliegen. Bei dieser Aktion hilft es aber nichts und ich habe gerade großes Mitgefühl mit den beiden Grundschülern. Immerhin fehlt danach nur noch das Bild vom fertigen mysteriösen Objekt und das sechste Türchen steht.
Ansonsten bin ich für morgen extrem gespannt auf die Wacken-Zeltplatz-Buchung. Ich will wieder ein „mein-Zelt-schon“-Paket haben und morgen werden die Angebote freigegeben. Hoffentlich bricht da nicht wieder alles zusammen und hoffentlich bekomme ich eine Unterkunft gebucht.
Achso und außerdem ist ja morgen noch Nikolaus. Schuhe putzen werde ich heute aber garantiert nicht mehr. Und die elektronischen Adventskalender sowie „Talk ohne Gast“ müssen auch bis zum Wochenende ohne mich klarkommen.
Wie war dein 5. Dezember?
Hast du auch schon mal bei WMDEDGT mitgemacht? Wie ist dein Tag gelaufen, hattest du auch jede Menge Prioritäten abzuwägen?
Wir sehen uns dann an gleicher Stelle wieder zum 5. Januar, da hoffe ich auf deutlich mehr Entspannung 😉



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